Krebs vorbeugen: 14 Tipps für deine Gesundheit

Ob wir Krebs bekommen oder nicht, ist nicht nur Schicksal. Wer frühzeitig vorbeugt, kann sein Krebsrisiko deutlich senken. Hier erfährst du, wie Krebs entsteht und was du zur Vorbeugung tun kannst.

Krebst ist die zweithäufigste Todesursache

Unser Körper besitzt ein ausgeklügeltes System, um beschädigte oder fehlerhafte Zellen zu erkennen und unschädlich zu machen. Doch im Falle von Krebs versagt dieses System. Gesunde Körperzellen werden zu Krebszellen, die nicht mehr auf regulierende Signale reagieren. Unkontrolliertes Zellwachstum ist die Folge. Je nach Gewebe, in dem das geschieht, können verschiedene Krebsarten entstehen.

Hierzulande stellen Krebserkrankungen die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen (zum Beispiel Herzinfarkt und Schlaganfall) dar. Doch das Gute ist: Du kannst das Risiko für die Entstehung bestimmter Krebsarten durch deinen Lebensstil beeinflussen. Auch die körpereigenen „Anti-Krebs-Mechanismen“ lassen sich mit den folgenden Maßnahmen unterstützen.

Was ist Krebs und wie entstehen Krebszellen?

Nahezu jede Zelle des Körpers muss sich regelmäßig teilen, um sich zu erneuern. Bei jeder dieser Zellteilungen können Fehler auftreten. Diese Fehler stellen Veränderungen des Erbguts der Zelle dar und werden auch Mutationen genannt. Das ist ein ganz normaler Prozess. Unser Körper ist dafür gut gerüstet, zum Beispiel durch Schutzmechanismen wie das doppelte Vorliegen der DNA in jeder Zelle. Zudem erkennt ein körpereigenes Reparatursystem fehlerhafte Zellen und bringt diese gezielt zum Absterben.

In seltenen Fällen kommen jedoch mehrere Mutationen so unglücklich zusammen, dass der Körper keine Möglichkeit mehr hat, die Zellen unschädlich zu machen.

Krebs entsteht, wenn Zellen z.B. folgende Eigenschaften durch Mutationen erlangen:

  • Die Zelle teilt sich ungehemmt, ohne dass sie dafür das normalerweise nötige Signal benötigt
  • Die Zelle reagiert nicht mehr auf Botenstoffe oder Signale, die den Zelltod auslösen oder die Zellteilung aufhalten
  • Die Zellen erlangen das Potenzial, zerstörend in Nachbargewebe einzuwachsen oder sich mit dem Blut oder der Lymphe zu verbreiten und Tochtergeschwulste (Metastasen) zu bilden
  • Die Krebszelle bildet Botenstoffe, die die Blutgefäßbildung anregen und damit die Nährstoffversorgung des Tumors sicherstellen

Dies geschieht oft nicht alles auf einmal. Da eine Krebszelle sich ungehemmt teilt, treten dabei vermehrt weitere Mutationen auf. Diese können dafür sorgen, dass der Krebs mit der Zeit immer mehr der oben genannten Eigenschaften dazugewinnt. So können sich in manchen Fällen auch Krebsvorstufen mit der Zeit in Krebs verwandeln.

Ein Mann hält die Hand einer Frau

Risikofaktoren für die Krebsentstehung

Im Alter steigt das Krebsrisiko generell an. Zum einen, weil mehr Zeit vergangen ist, in der Fehler bei der Zellteilung passieren können. Zum anderen aber auch, da durch die Zellalterung die Fehlerwahrscheinlichkeit ansteigt. Auch Veranlagung (genetische Prädisposition) spielt bei einigen Krebsarten eine Rolle. Diese beiden Faktoren können wir aber leider kaum beeinflussen.

Man kann sich anhand der oben genannten Eigenschaften von Krebszellen gut vorstellen, was ansonsten noch das Krebsrisiko erhöht. Das sind nämlich alle Stoffe und Einwirkungen, die die Fehlerrate bei der Zellteilung erhöhen. Man spricht von mutagenen (Mutationen auslösenden) oder kanzerogenen (Krebs auslösenden) Substanzen. Viele davon lassen sich vermeiden. Welche das sind und wie du dein Krebsrisiko senken kannst, kannst du unten bei den Tipps zur Krebsvorbeugung nachlesen.

Krebsarten und Häufigkeit

Jeder Krebs ist anders. Es gibt Krebsarten, die sehr langsam wachsen und zunächst oft gar nicht behandelt werden müssen (zum Beispiel bestimmte Lymphome). Andere Arten von Krebs hingegen sind so aggressiv, dass sie nur im sehr frühen Stadium und mit stärksten Therapien heilbar sind. „Den Krebs“ gibt es also nicht.

Prinzipiell kann Krebs in jedem Gewebe und an jedem Körperbereich entstehen. Es gibt jedoch einige Krebsarten, die besonders häufig vorkommen 1. Bei Männern ist Prostatakrebs am häufigsten (rund 60.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland). Der Brustkrebs liegt mit rund 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr bei den Frauen an der Spitze. Bei beiden Geschlechtern folgen danach der Darmkrebs auf Platz Zwei und der Lungenkrebs an dritter Stelle.

Insgesamt existieren etwa 100 verschiedene Krebserkrankungen. Sie alle verlaufen unterschiedlich und sprechen auf verschiedene Wirkstoffe oder Therapien an. Deshalb lassen sich keine generellen Aussagen zum Verlauf oder zu Heilungschancen geben. Du kannst jedoch einiges tun, um gesünder zu leben und das Risiko für die Entstehung vieler dieser Krebsarten zu verringern.
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Kann man gegen Krebs vorbeugen?

Ist Krebs vermeidbar? Die Antwort ist Ja. Du kannst selbst einiges tun, damit Krebs erst gar nicht entsteht 2 3. Allerdings bedeutet das nur, dass du dein Risiko für bestimmte Krebsarten senken kannst. Es heißt nicht, dass jeder Krebs immer vermeidbar ist. Aber eine 2018 erschienene, amerikanische Studie zeigte, dass immerhin 42 Prozent von über 1,5 Millionen untersuchten Krebsfällen direkt auf vermeidbare Risikofaktoren zurückzuführen waren 4. Hauptrisikofaktoren laut dieser Studie: Rauchen, Übergewicht und Alkohol.

Grundsätzlich ist es sinnvoll, möglichst viele der folgenden Tipps umzusetzen. Denn damit verringerst du nicht nur dein Krebsrisiko, sondern stärkst auch dein Immunsystem und beugst Herz-Kreislauf-Beschwerden vor.

Nicht Rauchen

Zigarettenrauch enthält eine Vielzahl an krebserregenden Substanzen. Den Zusammenhang mit Lungenkrebs kennen die meisten Menschen. Doch auch bei Krebs der Mundhöhle, des Rachenraums, der Nebenhöhle und des Kehlkopfs, sowie Speiseröhrenkrebs, Magenkrebs, Darmkrebs und vielen weiteren Krebsarten ist das Rauchen nachweislich ein großer Risikofaktor. Ein guter Grund mit dem Rauchen aufzuhören.

Alkohol bitte nur in Maßen

Es ist heute nachgewiesen, dass regelmäßiger und / oder übermäßiger Alkoholkonsum nicht nur die Leber schädigt, sondern auch Krebs im Mundraum, Darm, der weiblichen Brust, Rachen, Kehlkopf, Speiseröhre, Darm und Leber begünstigen kann 5.

Übergewicht vermeiden

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt davor, dass Übergewicht mit Krebs zusammenhängen kann, vor allem im Bereich von Darm, Leber, Prostata, der weiblichen Brust, Gallenblase, Gebärmutter und Nieren. Ideal sei laut WHO ein BMI von unter 25. Hier findest du unseren Fachartikel zum Thema gesundes Abnehmen.

Vorsichtiger Umgang mit Sonne / UV-Strahlung

Wir alle wissen, dass zu viel Sonne oder der Gang ins Solarium die Hautalterung beschleunigt und Hautkrebs begünstigen kann. Ein übertriebener Sonnenschutz allerdings verhindert die Bildung von Vitamin D. Hier solltest du einen für dich passenden Mittelweg finden. Vor allem ein Sonnenbrand sollte unbedingt vermieden werden.

Was sollte man essen, um Krebs vorzubeugen?

Berichte über „Wunder-Lebensmittel“ sind oft mit Vorsicht zu betrachten. Belegt ist aber, dass eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukten, aber wenig Zucker und wenig tierisches Protein (Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier) das Krebsrisiko senkt 5 6. Die enthaltenen Ballaststoffe schützen vor Dickdarmkrebs. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass pflanzliche Nahrungsmittel wie Tomaten, Zwiebel, Knoblauch oder Kohl das Risiko für verschiedene Krebsarten senken können. Die Einnahme von Probiotika wird ebenfalls in der Kebsprävention diskutiert 7.

Auch gelegentliches Fasten ist präventiv anzuraten, denn es löst einen Selbstreinigungsprozess unserer Zellen aus, die sogenannte Autophagie 8. Fasten bei bestehendem Krebs ist jedenfalls nur unter ärztlicher Aufsicht in Betracht zu ziehen. Dazu haben wir ein Interview mit dem Fastenforscher Prof. Dr. Andreas Michalsen aufgezeichnet (siehe weiter unten). Hier findest du unseren Fachartikel zum Thema Autophagie.

Die Autophagie wird außerdem durch schwarzen Kaffee (auch koffeinfreier), Sport und einer Substanz namens Spermidin ausgelöst.

Bewegung und Sport gegen Krebs

Zahlreiche Studien zeigen, dass regelmäßiger Sport und körperliche Aktivität vor Krebs schützen 6. Vor allem das Darmkrebsrisiko sinkt stark, wenn du dich viel bewegst und aktiv bist. Das gilt Krebsforschern zufolge vermutlich auch für Prostatakrebs, Lungenkrebs und Eierstockkrebs. Bei Frauen sinken auch die Risiken für Krebs der Gebärmutter und der Brust.

Auf Sicherheit an Risiko-Arbeitsplätzen achten

Falls du beruflich mit (potenziell) krebserregenden Substanzen zu tun hast, dann solltest du unbedingt sehr penibel auf die Einhaltung aller Schutzmaßnahmen achten. Das gilt aber auch für private Arbeiten. Ein Beispiel: Bei einem Umbau wird ein Gartenschuppen abgerissen, bei dem noch alte Dachplatten mit Asbest verwendet wurden.

Schadstoffzufuhr minimieren

Heute sind wir von vielen Schadstoffen umgeben, bei denen zum Teil nicht sicher ist, ob sie Krebs begünstigen können. Deshalb ist es sinnvoll, generell auf möglichst wenig künstliche Zusätze in deiner Umgebung zu achten, zum Beispiel beim Kauf von Lebensmitteln, Bodenbelägen und Möbeln, Matratzen, Wandfarben oder Reinigungsmitteln.

Du solltest Schimmel meiden

Schimmel im Haus ist nicht nur schädigend für die Lunge und kann Allergien auslösen. Einige Schimmelpilzarten stehen auch im Verdacht, Krebs erzeugende Substanzen zu produzieren.

Bist du einer Belastung durch Radon ausgesetzt?

Radon ist ein natürlich vorkommendes Edelgas. Man findet es fast überall im Boden. Mit der Zeit diffundiert es durch das Erdreich und kann sich vor allem in alten Häusern und Kellern anreichern. Darum sind neue Häuser oft mit Schutzschichten in der Bodenplatte oder Belüftungstechnik ausgestattet. Das Problem bei Radon: Es ist radioaktiv und kann Lungenkrebs verursachen.

Befürchtest du eine Radonbelastung oder wohnst in einem Radon-Risikogebiet (lässt sich bei der Stadt oder Gemeinde bzw. auf Online-Karten herausfinden), solltest du eine Messung vornehmen, empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz 9. Dazu eignet sich zum Beispiel der Kauf eines Radon-Messgerätes, das im Schlaf- oder Wohnzimmer die Werte aufzeichnet.

Hormonersatztherapien und Krebsrisiko

Früher wurden gegen Wechseljahresbeschwerden häufig sehr undifferenziert Hormonersatztherapien eingesetzt. Heute werden diese nur noch bei sehr schweren Symptomen in Erwägung gezogen. Der Grund: Die Therapie hat viele Nebenwirkungen und erhöht auch das Brust- und Eierstockkrebsrisiko.

Stillen schützt Mütter vor Brustkrebs

Kinderlose Frauen oder Frauen, die nicht stillen, haben ein etwas erhöhtes Brustkrebsrisiko. Das lässt sich oft nicht vermeiden. Doch wer die Wahl hat, sollte nicht auf das Stillen verzichten.

Beugen Stressabbau und Entspannung Krebs vor?

Forscher streiten sich, inwieweit die Psyche Einfluss auf die Entstehung von Krebs hat. Klar ist: Wer unter Depressionen oder Burnout leidet oder ständig starken Stress hat, lebt oft ungesünder. Unter Belastungen trinken Menschen oft mehr Alkohol, rauchen, ernähren sich ungesund oder treiben weniger Sport. All diese Faktoren erhöhen das Krebsrisiko. Zudem beeinträchtigt negativer Stress das Immunsystem, das für die Erkennung und Abwehr von Krankheitserregern, aber auch von defekten Körperzellen verantwortlich ist. Eine ausgeglichene psychische Verfassung fördert eher einen gesunden Lebensstil und umgekehrt.

Können wir uns vor krebserregenden Viren und Bakterien schützen?

Es ist belegt, dass einige Bakterien und Viren die Entstehung von Krebs begünstigen können. Dazu gehört der Magenkeim Helicobacter pylori, der neben Magenschmerzen und Magenschleimhautentzündungen auch Magenkrebs auslösen kann. Bei Magenproblemen wird daher heute standardmäßig auf dieses Bakterium getestet und bei Bedarf eine Behandlung vorgenommen. Auch verschiedene Viren tragen zur Krebsentstehung bei. Einige internationale Gesundheitsorganisationen raten deshalb dazu, Säuglinge gegen Hepatitis B (Auslöser von Leberkrebs) und Mädchen gegen humane Papillomaviren (HPV, Auslöser von Gebärmutterhalskrebs) zu impfen. Es sei allerdings erwähnt, dass diese Impfungen umstritten sind.

Heilfasten: Was Krebszellen nicht mögen – Prof. Dr. Andreas Michalsen

Prof. Andreas Michalsen ist Internist und Professor für klinische Naturheilkunde an der Charité Berlin und am Immanuel Krankenhaus Berlin. Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist das Heilfasten. In diesem Interviewausschnitt spricht er über das heikle Thema Fasten und Krebs. Weiterführende Informationen findest du in unserem Heilfasten-Fachartikel.

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Quellenangaben
  1. Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016. Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut (Hrsg). Berlin, 2016.
  2. Vineis P, Wild CP. Global cancer patterns: causes and prevention. Lancet. 2014 Feb 8;383(9916):549-57.
  3. Krstic MN, Mijac DD, Popovic DD, Pavlovic Markovic A, Milosavljević T. General Aspects of Primary Cancer Prevention. Dig Dis. 2019;37(5):406-415.
  4. Islami F, et al. Proportion and number of cancer cases and deaths attributable to potentially modifiable risk factors in the United States. CA Cancer J Clin. 2018;68(1):31-54.
  5. Im Web: https://jamanetwork.com
  6. Wiseman M. The second World Cancer Research Fund/American Institute for Cancer Research expert report. Food, nutrition, physical activity, and the prevention of cancer: a global perspective. Proc Nutr Soc. 2008 Aug;67(3):253-6.
  7. Kich DM, Vincenzi A, Majolo F, Volken de Souza CF, Goettert MI. Probiotic: effectiveness nutrition in cancer treatment and prevention. Nutr Hosp. 2016 Nov 29;33(6):1430-1437.
  8. Brandhorst S, Longo VD. Fasting and Caloric Restriction in Cancer Prevention and Treatment. Recent Results Cancer Res. 2016;207:241-66.
  9. Radon – Informationen von der Webseite des Bundesamtes für Strahlenschutz, Im Internet: https://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/radon/radon_node.html

Bildquellen

  • Krebs erkennen und vorbeugen: Versta | Shutterstock.com

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