Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische Krankheit, die primär die Haut betrifft. Sie tritt schubweise auf und geht mit Entzündungen einher. Hier erfährt ihr, wie entzündliche Haut auf natürliche Weise gepflegt und Krankheitsschübe gelindert werden können.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Allgemeines zu Psoriasis
- 2 Was kann man gegen Psoriasis tun?
- 2.1 Ganzheitliche Maßnahmen zur Linderung von Psoriasis
- 2.1.1 Hautpflege
- 2.1.2 Basenbäder
- 2.1.3 Mechanische Reizungen vermeiden
- 2.1.4 Entzündungshemmende Ernährung
- 2.1.5 Darmsanierung
- 2.1.6 Unterstützung der Leber
- 2.1.7 Übergewicht reduzieren
- 2.1.8 Heilfasten
- 2.1.9 Stress reduzieren
- 2.1.10 Sonne und Meer
- 2.1.11 Ganzkörper-Kältekammer bei Psoriasis
- 2.1.12 Bewegung und Natur
- 2.2 Nahrungsergänzungsmittel zur Linderung von Psoriasis
- 2.1 Ganzheitliche Maßnahmen zur Linderung von Psoriasis
Allgemeines zu Psoriasis
Was ist Psoriasis (Schuppenflechte)?
Psoriasis, auch Schuppenflechte genannt, zählt zu den häufigsten, chronische-entzündlichen Erkrankungen der Haut. Allein in Deutschland gibt es inzwischen 2 Mio. Menschen, die an Schuppenflechte leiden und es werden stetig mehr. Die Schuppenflechte ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem körpereigenes Gewebe, in diesem Falle die Haut, angreift. Sie gilt als systemische Erkrankung, d. h. die Symptome betreffen zwar in erster Linie die Haut, jedoch ist Psoriasis zu über 80% mit Begleiterkrankungen verbunden.
Dazu gehört etwa das Metabolische Syndrom, welches unter anderem durch starkes Übergewicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist. Bei ungefähr 30% der Betroffenen kommt es überdies zur schmerzhaften Entzündung an den Gelenken – der Psoriasis Arthritis. Auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und Depressionen treten gehäuft auf. Außerdem kann Psoriasis eine Erkrankung mit erheblichem Leidensdruck sein und die Lebensqualität stark einschränken.
Was sind die Symptome von Psoriasis?
Die Schuppenflechte ist vordergründig gekennzeichnet durch ausgeprägte Schuppung von Hautstellen mit rötlichem Untergrund, meist an den Streckseiten von Armen und Beinen (Ellbogen und Knie). Aber auch andere Körperareale wie Kopf, Ohren, unterer Wirbelsäulenbereich und sogar Nägel können von den Läsionen betroffen sein. Die symptomatischen Schuppen entstehen durch die viel zu schnelle Nachbildung der Oberhautzellen aufgrund des angegriffenen Gewebes.
Auch Juckreiz zählt zu den typischen Symptomen und kann dabei unterschiedlich ausgeprägt sein. Psoriasis ist grundsätzlich nicht ansteckend und wird durch Kontakt nicht übertragen. Sie verläuft sehr individuell, Krankheitsschübe können in unterschiedlichen Intervallen auftreten und das Ausmaß variieren.
Was ist der Grund für Schuppenflechte?
Als grundlegende Ursache gilt die genetische Veranlagung. Das heißt, die Neigung des Körpers, eine Psoriasis zu entwickeln, ist in den Genen der betroffenen Menschen verankert. Als Auslöser dafür, dass die Krankheit auch tatsächlich ausbricht, gelten psychische Stressoren, hormonelle Schwankungen, Infektionskrankheiten, eine gestörte Darmflora, ungesunde Ernährung (Übersäuerung), Übergewicht, Umweltbelastungen, übermäßiger Alkohol- und Nikotingenuss sowie Medikamente zum Beispiel zur Behandlung von Rheuma oder Malaria (z. B. Chloroquin) oder gegen Depressionen (z.B. Lithium). Auch Betablocker und ACE-Hemmer zur Senkung des Blutdrucks können einen Schub provozieren.
Was kann man gegen Psoriasis tun?
Grundsätzlich gibt es bei der Behandlung kein allgemein gültiges Rezept. Mit schulmedizinischen Therapiemethoden kann sehr schnell und wirksam gegen die Symptome vorgegangen werden. Akute Krankheitsschübe werden beispielsweise mit Cortison-Präparaten, Salicylsäurepräparaten oder teerhaltigen Salben kurzfristig gedämpft. Leider ist hier aber die Gefahr von gravierenden Nebenwirkungen gegeben. Als medizinisch heilbar gilt die Schuppenflechte nicht. Wer sich jedoch der Erkrankung ganzheitlich widmet, kann sein Hautbild längerfristig verbessern und Begleiterscheinungen massiv reduzieren.
Ganzheitliche Maßnahmen zur Linderung von Psoriasis
Hautpflege
Tägliche Pflege der Haut mit rückfettenden und Feuchtigkeit spendenden Pflegeprodukten – Naturkosmetik benutzen: Schädliche Inhaltsstoffe herkömmlicher Produkte können die Haut irritieren. Sehr gut geeignet sind Kokosöl, Leinöl und Aloe-Vera-Gel 1. Übermäßige Hygiene kann schaden. Ein weiches Handtuch zum Abtrocknen verwenden.
Basenbäder
Basisch-mineralische Bäder unterstützen die Haut bei der Entgiftung und wirken entsäuernd auf den ganzen Organismus. Nach einem Basenbad fühlt sich die Haut weich und zart an und bedarf keiner weiteren Pflege. Man kann lediglich bei Bedarf die schuppigen Stellen mit Kokosöl oder Aloe-Vera-Gel eincremen.
Mechanische Reizungen vermeiden
Kleidung: Am besten bequeme und atmungsaktive Materialien, wie Baumwolle tragen – auf synthetische Materialien (z. B. Polyester) verzichten, sie fördern das Schwitzen. Auch zu enge Kleidung reizt die Haut durch Reibung und Druck. Weiters kann der Druck auf Ellbogen und Knie durch Aufstützen oder längeres Knien ein Aufflammen der Symptome begünstigen und sollte vermieden werden. Dies gilt auch bei einer Schuppenflechte an der Kopfhaut: Drückende Brillen oder enge Kopfbedeckungen können die Haut reizen. Mit kurzen, glatten Fingernägeln verhindert man Verletzungen der Haut, wenn es mal juckt.
Entzündungshemmende Ernährung
Eine basenüberschüssige Ernährung (Hier findest du unseren Fachartikel zum Thema Säure-Basen-Haushalt) mit pflanzlichen Ölen mit hohem Omega-3-Fettsäurengehalt (Leinöl, Hanföl, Walnussöl) sowie genügend Wasser kann die Symptomatik drastisch bessern. Alkohol und Nikotin vermeiden! Außerdem hat sich der regelmäßige Verzehr von Kreuzblütlern, welche die entzündungshemmenden Senfölglykoside enthalten, als sehr positiv erwiesen. Dazu gehören Rucola, Weißkohl, Rotkohl, Brokkoli, Blumenkohl, Kohlsprossen, Rettich, Radieschen, Kren, Kapuzinerkresse, Kohlrabi und Senf.
Weiters kann der regelmäßige Verzehr von ayurvedischem Ghee die Symptome lindern, da es unter anderem entzündungshemmend wirkt. Man kann es wunderbar als Brat- und Kochfett in der Küche verwenden. Achtet auf gute Bio-Qualität – Bioläden führen es in der Regel.
Darmsanierung
Darmfunktionsstörungen, vor allem das Leaky Gut Syndrom, treten gehäuft in Kombination mit Psoriasis auf 2. Die oben beschriebene Ernährungsform ist eine gute Maßnahme, um den Darm langfristig zu sanieren. Einen guten Start macht man am besten mit einer Fastenkur und weiteren Maßnahmen, die wir in unserem Leitfaden zur Darmsanierung beschreiben.
Unterstützung der Leber
Psoriasis-Betroffene leiden häufig unter einer gestörten Darmfunktion, was dazu führen kann, dass vermehrt Giftstoffe über die lädierte Darmschleimhaut ins Blut gelangen. Die Leber muss somit eine große Entgiftungsleistung vollbringen, der sie oftmals nicht gewachsen ist. Mariendistel-, Artischocke- und Löwenzahn-Extrakte sind wirksame Mittel zur Leberentlastung, die man parallel zu einer Darmsanierung einnehmen kann. Hier findest du weitere Maßnahmen zur Leberunterstützung.
Übergewicht reduzieren
Betroffene sollten auf ihr Gewicht achten. Übergewicht erhöht das Risiko für die Entwicklung einer Schuppenflechte und fördert auch die typischen Begleiterkrankungen wie Arthritis, Bluthochdruck und Diabetes. Im folgenden Beitrag inkl. Interview mit Dr. Ruediger Dahlke findet ihr unterstützende Tipps, wie ihr hartnäckige Kilos reduzieren könnt: Was tun bei hartnäckigem Übergewicht?
Heilfasten
Heilfasten hat eine erstaunlich gute Wirkung auf Autoimmunerkrankungen allgemein und auf Schuppenflechte im Besonderen. Hier berichten Betroffene sehr oft von großartigen Erfolgen. Fasten wirkt gleich auf vielen Ebenen: Der Körper wird von Giftstoffen und zellulärem Müll befreit, die Darmgesundheit verbessert sich, der gesamte Stoffwechsel revitalisiert sich und nicht zuletzt ist es eine wunderbare Maßnahme zur Seelenhygiene. Hier findest du weiterführende Informationen zum Thema Heilfasten.
Stress reduzieren
Psychischer Stress begünstigt Schübe! Meditation und Übungen zum seelischen Ausgleich und zur Entspannung sind sehr hilfreich. Ebenso genügend Schlaf. Die Krankheit selbst erzeugt bei den meisten Betroffenen erheblichen Druck. Hier hat sich eine psychotherapeutische Behandlung als hilfreich erwiesen – auch für das Hautbild. Sehr nachhaltig sind Patientenschulungen, bei denen Betroffene weitere Informationen zur Erkrankung und praktische Tipps zur Behandlung, Hautpflege und Entspannung erhalten können. Siehe weiterführende Links: für Österreich und für Deutschland.
Sonne und Meer
Die UV-Strahlung der Sonne reduziert die übermäßige Hornhautbildung und kurbelt die Bildung von Vitamin D an, welches gerade bei Menschen mit chronischen Krankheiten sehr oft fehlt. Auf einen vorsichtigen Umgang mit der Sonne ist natürlich zu achten. Vitamin-D-Gaben können sich bei Psoriasis als lindernd erweisen 3. Das Meerwasser lindert Entzündungen und liefert von außen wichtige Mineralien für die Haut.
Ganzkörper-Kältekammer bei Psoriasis
Der Besuch einer Kältekammer wird vor allem bei Autoimmunerkrankungen wie rheumatischen Gelenkserkrankungen, Weichteil-Rheumatismus, Morbus Bechterew, Neurodermitis und Schuppenflechte empfohlen. Der extreme Kältereiz lindert Schmerzen, Entzündungen und Juckreiz. Viele Psoriasis-Patienten erfahren durch den Besuch einer Kältekammer eine erstaunliche Besserung ihrer Situation.
Bewegung und Natur
Regelmäßige Bewegung kann die Symptome von Psoriasis erheblich lindern. Die positive Wirkung lässt sich in der Natur nochmal verstärken: Jeder weiß, wie wohltuend ein flotter Spaziergang an der frischen Luft auf das ganze System wirkt. Außerdem steigert Sport das Körper- und Selbstbewusstsein.
Nahrungsergänzungsmittel zur Linderung von Psoriasis
Weihrauch (Boswellia)
Weihrauch ist in der Naturheilkunde ein häufig eingesetztes Mittel bei entzündlichen Gelenkerkrankungen und rheumatischen Beschwerden. Psoriasis-Betroffene berichten ebenfalls, dass durch die Einnahme von Weihrauch die Entzündungsreaktionen deutlich verringert werden45.
Antioxidantien
Eine Nahrungsergänzung mit Vitalstoffen mit antioxidativer Wirkung kann sich sehr positiv auf den Verlauf von Psoriasis auswirken. Dazu gehören: Traubenkernextrakt (OPC), Vitamin A, C, D, E, Magnesium, Zink, Selen, Omega-3-Fettsäuren. Achtet bei Nahrungsergänzungsmittel darauf, dass keine belastenden Zusatzstoffe in den Präparaten sind und diese so natürlich wie möglich sind.
Fermentierte Enzym-Essenzen
Eine sehr gute Errungenschaft in Sachen Hautgesundheit stellen fermentierte Pflanzenessenzen dar6.
- Dhanabal SP., et al:, „Evaluation of the antipsoriatic activity of Aloe vera leaf extract using a mouse tail model of psoriasis.“ Phytother Res. 2012 Apr;26(4):617-9.[↩]
- Scarpa R.: „Microscopic inflammatory changes in colon of patients with both active psoriasis and psoriatic arthritis without bowel symptoms.“ J Rheumatol. 2000 May;27(5):1241-6.[↩]
- The role of vitamin D in psoriasis: a review: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25601579[↩]
- „Weihrauch – Ein großes Heilmittel für zahlreiche Erkrankungen“, Peter Grunert, GANZHEITLICH HEILEN, Goldman, München 1999, S. 93ff.[↩]
- https://www.psoriasis-netz.de/pflanzliche-behandlung/weihrauch-entzuendung-schuppenflechte.html[↩]
- Dr. Karl-Heinz Blank, Ekkehard Arnd Wittich Scheller, Johannes Aaron Seidler, Dr. med. vet. Lothar Knopf, Dr. Axel Kohler: „Diagnose: „Endlich gesund“ – Spektakuläre Heilerfolge mit kaskadenfermentierten Enzymen“, Medicatrix, 2012[↩]
Bildquellen
- Schuppenflechte (Psoriasis) natürlich behandeln: Maryna Pleshkun | Shutterstock.com
Mag. Sandra Exl hat ein abgeschlossenes Studium der Biologie, ist zertifizierte Heilfastenbegleiterin und Autorin des Buchs „Einfach Fasten“. Sie arbeitet als Redakteurin im Team von LPZ Publishing and Consulting LLC und schreibt über die Themen Heilfasten, Ernährung und gesunde Rezepte. Mit über 20 Jahren Fastenerfahrung und vielen beliebten YouTube-Videos über das Heilfasten ist sie im deutschsprachigen Raum eine der bekanntesten Fastenexpertinnen.