Demenz – Symptome, Ursachen und Behandlung | Häufig gestellte Fragen

Inhaltsverzeichnis

Was ist Demenz?

Die Demenz ist keine Erkrankung im engeren Sinne. Mediziner sprechen bei der Demenz von einem Syndrom. Das heißt, es handelt sich um ein Krankheitsbild, das mit dem Auftreten charakteristischer Beschwerden verbunden ist. Man spricht von Demenz (oder demenziellem Syndrom) also immer dann, wenn bestimmte Symptome auftreten – unabhängig von deren Ursache.
Zu den typischen Symptomen gehören unter anderem Vergesslichkeit, Probleme bei der Orientierung, Verhaltensveränderungen oder der zunehmende Verlust verschiedener emotionaler und sozialer Fähigkeiten.

Welche Demenzformen gibt es?

Insgesamt umfasst der Begriff Demenz über 50 verschiedene Erkrankungsformen mit unterschiedlichen Ursachen. Zusätzlich gibt es Mischformen, bei denen mehrere Demenzarten gleichzeitig vorliegen. Hier erfahren Sie mehr über die häufigsten Demenzformen und wie sie sich voneinander unterscheiden.

Die Alzheimer-Demenz

Die Alzheimer-Demenz wird auch Alzheimer-Krankheit, Morbus Alzheimer oder einfach nur Alzheimer genannt. Sie ist die mit Abstand häufigste der Demenzformen. Bei mehr als der Hälfte aller Menschen mit demenziellem Syndrom liegt die Ursache in einer Alzheimer-Krankheit. Dabei lagern sich bestimmte Proteine in Form sogenannter Plaques im Gehirn ab.
Dadurch sterben die Nervenzellen nach und nach ab. Das Hirn schrumpft. Das Kurzzeitgedächtnis lässt nach. Mit der Zeit kommt es zu immer stärkeren kognitiven Einschränkungen. Der Bezug zu Namen, Daten, Orten und dem Zeitverlauf kann immer mehr verloren gehen. Damit gehen oft auch Veränderungen der Persönlichkeit einher.

Ihren Namen hat die Erkrankung vom deutschen Psychiater Alois Alzheimer. Anfang des 20. Jahrhunderts behandelte er eine Demenzerkrankung bei seiner Patientin Auguste Deter.
Nach ihrem Tod 1906 fand er im Gehirn erstmals bestimmte auffällige Strukturen, unter anderem die sogenannten Amyloid-Plaques. Heute weiß man, dass diese Ablagerungen typisch für die nach ihm benannten Krankheit Alzheimer sind.

Was ist der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz?

Auch wenn die Begriffe Demenz und Alzheimer im Alltag oft gleichbedeutend verwendet werden: Alzheimer ist zwar die häufigste Ursache für Demenz, es gibt aber weitere Demenzformen wie die vaskuläre Demenz oder die Lewy-Körperchen-Demenz. Vermuten Sie bei sich oder einem Angehörigen eine Alzheimer-Krankheit? Oder hat der Arzt diese Form der Demenz bei Ihnen oder einem Angehörigen diagnostiziert?

Merkmale der Alzheimer Demenz

Mehr als die Hälfte aller Demenz-Erkrankungen geht auf die Alzheimer-Krankheit zurück. 2005 verglichen 12 erfahrene Demenzexperten die wichtigsten Daten und Studien, die es bis dahin weltweit zur Demenz gab 1. Sie gaben in ihrer Auswertung an, dass rund 60 Prozent der damals 24,3 Millionen weltweiten Fälle von Demenz durch Alzheimer bedingt sind. Aktuell sind es geschätzt um die 40 Millionen Menschen weltweit, die unter einer Demenzerkrankung leiden.

Eine Frau spielt mit einem Puzzle in Gehirnform

Meist tritt Alzheimer bei Menschen auf, die über 65 Jahre alt sind. Ausnahme ist die erbliche (familiäre) Alzheimer-Erkrankung (siehe unten). Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Zwischen 60 und 64 ist nur knapp ein Prozent der Bevölkerung in Europa betroffen. Im Alter zwischen 70 und 74 sind es 3,6 Prozent. Bei Menschen ab 80 ist bereits ungefähr jeder Neunte davon betroffen1.

Alzheimer ist also keine seltene Erkrankung. Im Gegenteil, die Chancen sind groß, dass jeder Mensch im Leben damit in Berührung kommt – sei es bei sich selbst oder im Kreis der Angehörigen. Davon sind natürlich auch Prominente nicht ausgenommen. Auch die Schauspieler Charles Bronson (Spiel mir das Lied vom Tod) und Peter Falk (Columbo) gehören zu den Betroffenen. Ronald Reagan, ehemaliger US-Präsident, wendete sich im Alter von 83 Jahren an die Öffentlichkeit. Sein offener Brief beginnt mit den Worten 2: „Liebe Landsleute, vor kurzem habe ich erfahren, dass ich, wie Millionen anderer Amerikaner, an der Alzheimer-Krankheit leide.“
Alzheimer ist also kein Schicksalsschlag, mit dem Sie alleine dastehen. Millionen anderer Menschen und deren Partner und Familien sind betroffen.

Ist Alzheimer erblich bedingt?

In fast 99 Prozent aller Fälle ist Alzheimer altersbedingt. Man spricht dann auch von einer sporadischen Alzheimer-Krankheit. Nur bei rund einem Prozent aller Fälle ist die Alzheimer-Erkrankung genetisch bedingt und kann vererbt werden. Die Ursache ist eine Mutation in einem von drei Genen (APP, Presenelin-1 und Presenelin-2). Man spricht dann auch von einer familiären Alzheimer-Krankheit.

Nur weil die Eltern oder Großeltern an Alzheimer erkrankt sind, muss sich also niemand Sorgen machen. Hinweis auf die vererbliche Variante der Erkrankung kann sein, wenn die Krankheit schon früh auftritt, meist im Alter zwischen 30 und 60 Jahren.

Was sind die Ursachen?

Bei Alzheimer kommt es zu einer Veränderung im Gehirn. Warum genau, ist noch nicht exakt erforscht. Allerdings gab es in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte und viele Erkenntnisse aus Studien. Dadurch hat man heute bereits einen guten Einblick in das, was bei Alzheimer im Gehirn vor sich geht.

Was passiert bei im Gehirn?

Unser Gehirn ist ein komplexes Netzwerk aus vielen Milliarden von Nervenzellen. Signale können von Zelle zu Zelle über Kontaktstellen, sogenannte Synapsen, übertragen werden. Bei Alzheimer kommt es zu Ablagerungen im Gehirn. Diese führen dazu, dass die Übertragung von Signalen an den Synapsen nicht mehr funktioniert. Nach und nach sterben dann zunehmend Gehirnzellen ab. Dadurch leiden die Betroffenen an Symptomen wie Gedächtnisstörungen, Orientierungsproblemen und Verwirrtheit.

Dabei unterscheidet man zwei Arten von Ablagerungen, die beide im Gehirn von Alzheimer-Patienten nachweisbar sind:

  • Beta-Amyloid-Plaques: Beta-Amyloid ist ein körpereigenes Protein, das auch jeder gesunde Mensch besitzt. Bei Alzheimer ist jedoch der Abbau dieses Proteins gestört. Dadurch reichert es sich im Gehirn an und lagert sich in sogenannten Plaques an den Nervenzellen ab.
  • Tau-Fibrillen: Tau ist ein Protein, das in gesunden Zellen wichtige Funktionen beim Transport von Stoffen innerhalb der Zelle hat. Bei Alzheimer-Patienten lagert es sich in Form von Eiweißfasern (Fibrillen) an den Gehirnzellen ab und führt so zum Absterben der Zellen.

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Wie entsteht Alzheimer?

Warum bekommen einige Menschen Alzheimer und andere nicht? Damit beschäftigen sich schon seit vielen Jahren zahlreiche Forschergruppen. Heute weiß man: Es gibt einige Faktoren, die zu der Entstehung von Alzheimer beitragen könnten. Vermutlich kommen in den meisten Fällen mehrere Faktoren zusammen.

Störung im „Abfallsystem“ des Gehirns

Erst 2012 wurde entdeckt, dass Gehirn und Rückenmark ein ganz eigenes System zum Abtransport von Abfallstoffen haben. Im restlichen Körper ist das Lymphsystem für die Entsorgung von Zellbruchstücken oder Abfallstoffen verantwortlich. In Anlehnung daran wurde das neu entdeckte Abfallsystem des Gehirns das glymphatische System genannt 3. Bei Menschen mit Alzheimer scheint dieses System nicht optimal zu funktionieren. Das führt zur Ablagerung von bestimmten Proteinen (Amyloid, Tau-Fibrillen) im Gehirn.

Genetische Faktoren

Oben wurde bereits beschrieben, dass Veränderungen an bestimmten Genen eine vererbliche, früh ausbrechende Form von Alzheimer verursachen können. Diese ist aber selten. Bei der sehr viel häufigeren, altersbedingten Alzheimer-Demenz, können genetische Einflüsse jedoch auch eine Rolle spielen. Eine bestimmte Variante des Gens Apolipoprotein-E (kurz ApoE) erhöht das Risiko für das Auftreten von Alzheimer.

Dieses Risiko lässt sich durch einen gesunden Lebensstil und einen niedrigen Cholesterinspiegel aber vermutlich ausgleichen, berichten deutsche Forscher in einer Publikation im Ärzteblatt 4. Darum bekommt nicht jeder Mensch mit dieser Genveränderung automatisch Alzheimer.

Entzündungen und Infektionen

Bisher gibt es nur Hinweise und keinen klaren Beweis, wie Entzündungen und Infekte mit Alzheimer zusammenhängen. Einige Forscher vermuten jedoch, dass der Körper das Amyloid-Protein, das sich als Plaques im Gehirn ablagert, als Abwehr gegen eine noch unbekannte Infektion bilden könnte 5. Diskutiert wird unter anderem ein Zusammenhang mit Erregern, die im Mundraum eine Parodontitis verursachen 6.

Weitere Risikofaktoren

Es werden aktuell noch einige weitere Faktoren genauer untersucht, die das Auftreten einer Alzheimer-Erkrankung begünstigen können. Keiner davon ist alleine für die Krankheit verantwortlich. In der Summe und zusammen mit genetischen Faktoren können sie jedoch das Risiko für Alzheimer erhöhen.

Dazu gehören:

  • Hoher Blutdruck – Hier finden Sie weiterführende Tipps bei Hypertonie
  • Erlittene Schlaganfälle
  • Hoher Cholesterinspiegel
  • Ein vorangegangenes Schädel-Hirn-Trauma (Kopfverletzung)
  • Insulinresistenz oder Diabetes
Ist Aluminium eine Ursache für Alzheimer?

Man liest immer wieder, dass Aluminium eine Rolle bei der Entstehung einer Demenz spielen könnte. Allerdings werden unterschiedliche und sich zum Teil widersprechende Forschungsdaten in Expertenkreisen noch kontrovers diskutiert. Eindeutig belegt ist: Im Gehirn mancher Alzheimer-Patienten konnten in Untersuchungen erhöhte Konzentrationen von Aluminium in den Amyloid-Plaques gemessen werden 7.

Einige Studien stellen auch einen Zusammenhang zwischen erhöhter Aluminiumzufuhr und dem Auftreten von Alzheimer her.

Umweltfaktoren: Ozon und Feinstaub

Aktuell untersuchen Forscher auch, in welchem Umfang auch Gifte und Verschmutzungen aus der Umwelt zur Entstehung von Alzheimer beitragen können. Im Fokus steht dabei unter anderem erhöhte Feinstaub- und Ozonwerte, die mit Alzheimer in Verbindung stehen könnten 8.

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Lewy-Körperchen-Demenz

Die Lewy Körperchen Demenz oder Lewy-Body-Demenz ähnelt der Alzheimer-Krankheit. Auch hier bilden sich Eiweiß-Ablagerungen im Gehirn. Allerdings treten Sie nicht in Form von Alzheimer-Plaques, sondern als charakteristische Einschlüsse (Lewy-Körperchen genannt) auf. Es gibt Mischformen, bei denen zusätzlich auch Alzheimer-Plaques zu finden sind.
Typisch für die Lewy Körperchen Demenz ist das Auftreten von Halluzinationen. Durch die Eiweißeinlagerungen in die Nervenzellen sehen oder hören die Betroffenen Dinge, die gar nicht da sind. Ebenfalls typisch sind starke Schwankungen im körperlichen und psychischen Befinden.

Zahlen, Daten und Fakten

Benannt ist die Lewy-Body-Demenz nach dem deutschen Arzt Friedrich Heinrich Lewy, der während seiner Tätigkeit an der Berliner Charité die charakteristischen Lewy-Körperchen erstmals beschrieb.

In verschiedenen Studien lag die Häufigkeit der Lewy-Body-Demenz bei den unter 65-Jährigen zwischen 3,6 und 6,6 Prozent 9. Bei den über 65-Jährigen sind mehr Menschen betroffen. Die Angaben zur Häufigkeit bei älteren Menschen schwanken stark. Es wird geschätzt, dass bis zu 30 Prozent aller über 65-jährigen Demenzerkrankten diese Form der Demenz haben könnten 10.

Dennoch ist die Lewy-Body-Demenz sehr viel unbekannter als andere Demenzformen wie Alzheimer. Die genaue Angabe der Häufigkeit ist schwierig, da es auch Mischformen gibt. Manchmal sind also sowohl Alzheimer-Plaques als auch Lewy-Körperchen im Gehirn zu finden sind. Zudem tritt die Lewy-Body-Demenz oft im Rahmen einer Parkinson-Erkrankung auf. Experten berichten, dass die Lewy Körperchen Demenz selbst bei Ärzten manchmal weniger bekannt ist und dass es oft zu Fehldiagnosen kommt 11.

Für Angehörige stellt die Erkrankung oft eine besondere Herausforderung und mitunter auch eine große Belastung dar. Das liegt in erster Linie an den Bewegungsstörungen und den psychotischen Symptomen, mit denen die Betroffenen und ihre Angehörigen umgehen müssen.

Ursachen

Bisher sind keine Risikofaktoren oder Ursachen bekannt, die eine Lewy Körperchen Demenz direkt auslösen. Es gibt generelle Risikofaktoren, die das Risiko für das Auftreten verschiedener Demenzen wie Alzheimer und auch die Lewy-Body-Demenz erhöhen. Dazu gehören Bewegungsmangel oder Rauchen.

Die Symptome der Lewy-Body-Demenz entstehen durch Eiweißpartikel im Gehirn. Proteine lagern sich in Form der sogenannten Lewy-Körperchen innerhalb der Nervenzellen im Bereich der Großhirnrinde ab. Dabei handelt es sich um Abbauprodukte des körpereigenen Eiweißes Alpha-Synuclein. Dieses bildet zusammen mit anderen Proteinen die charakteristischen Einschlüsse.

Auch bei Parkinson-Patienten findet man Lewy-Körperchen. Allerdings werden diese nicht in der Großhirnrinde, sondern im Hirnstamm eingelagert. Dadurch kommen unterschiedliche Symptome zu Stande. Unter anderem werden willkürliche Bewegungen vom Hirnstamm gesteuert. Gibt es dort Schädigungen der Nervenzellen, entstehen die für Parkinson-Patienten typischen Bewegungsstörungen. Die Großhirnrinde hingegen enthält verschiedene Bereiche, in denen unsere Sinneswahrnehmungen verarbeitet werden. In dieser Hirnregion verursachen Lewy-Körperchen Symptome der Lewy-Body-Demenz.

Häufig treten auch beide Erkrankungen gemeinsam auf. Kommt es bei einer Parkinson-Erkrankung zu Demenzsymptomen, spricht man von einer Parkinson-Demenz. Kommt es erst ein Jahr oder später nach einer Demenzdiagnose zu Parkinson-Symptomen, spricht man von einer Lewy-Body-Demenz. Mit neuen Forschungsansätzen soll in Zukunft versucht werden, noch exakter zwischen beiden Erkrankungsformen zu differenzieren und sie genauer zu charakterisieren, berichtet der österreichische Neurologe Prof. Jellinger 12. So könnten in Zukunft möglicherweise spezialisierte Therapien für Parkinson und die Lewy-Body-Demenz entwickelt werden.

Symptome

Menschen mit Lewy-Body-Demenz zeigen oft Parkinson-ähnliche Bewegungsstörungen wie Zittern, verlangsamte Bewegungen und steife Muskeln. Typisch sind auch optische Halluzinationen, die oft sehr klar und detailliert sein können. So sehen Betroffen zum Beispiel Menschen oder Tiere, die nicht da sind. Die Ursache dafür sind Beeinträchtigungen der Großhirnrinde, in der die Signale der Sinnesorgane „übersetzt“ und verarbeitet werden.

Seltener sind auch akustische Halluzinationen wie das Hören von Musik oder Stimmen möglich. Einen weiteren Hinweis auf das Vorliegen einer Lewy Körperchen Demenz geben starke Schwankungen der Symptome. Sowohl psychische Symptome als auch Wachheit, Bewegung und Aktivität können immens fluktuieren, und zwar von einem Tag zum anderen und auch innerhalb des Tagesverlaufs.

Weitere mögliche Symptome einer Lewy-Body-Demenz:

  • Starke Bewegungen oder Sprechen, Lachen und Schreien im Schlaf sind möglich. Dieses sogenannte Ausagieren von Träumen kommt durch eine fehlende motorische Hemmung zu Stande, was für daneben liegende Personen unangenehm sein kann. Unter Umständen kann es sogar zu einer Verletzungsgefahr werden.
  • Schläfrigkeit und verlängerte Schlafphasen
  • Stürze und / oder kurze Bewusstlosigkeit (medizinisch: Synkope), Kreislaufprobleme
  • Urininkontinenz
  • Depressionen (Hier finden Sie weiterführende Informationen über Ursachen und Behandlung von Depressionen)
  • Wahnhaftes Verhalten, Psychosen
  • Alzheimer-ähnliche Symptome z.B. Vergesslichkeit, Orientierungsprobleme
Umgang mit den Symptomen für Angehörige

Vor allem die Halluzinationen, aber auch die Parkinson-Symptome, stellen für Angehörige oft eine starke Belastung dar 13. Darum sollten Sie bei Bedarf mit Ihrem Arzt darüber sprechen, ob eine medikamentöse Behandlung bestimmter, belastender Symptome möglich ist. Auch wenn Menschen mit Lewy-Body-Demenz nicht alle Medikamente vertragen (siehe unten) gibt es oft wirksame Alternativen, die allen Beteiligten das Leben erleichtern können 14.

Angehörige sollten mit Fortschreiten der Erkrankung auch alle verfügbaren Hilfen in Anspruch nehmen, um die Belastung zu vermindern. Im fortgeschrittenen Verlauf der Erkrankung werden viele Betroffene durch die Sturzneigung und Bewegungsstörungen bettlägerig und benötigen dauerhafte Pflege.

Besonderheiten bei der Therapie der Lewy-Body-Demenz

Werden optische Halluzinationen bei einer Lewy-Body-Demenz mit Neuroleptika (Arzneimittel gegen Psychosen) behandelt, kommt es oft zu einer sogenannten paradoxen Reaktion. Dadurch kann eine erhöhte Aggressivität oder eine schlagartige Verstärkung der Parkinson-Symptome auftreten 14. Bisweilen fallen Patienten auch Stunden oder Tage lang in einen Tiefschlaf.

Die Symptome der Lewy-Body-Demenz lassen sich in den meisten Fällen jedoch mit Hilfe verschiedener Medikamente lindern 14. Die Behandlung erfolgt in jedem Einzelfall nach Ermessen des Arztes, da es große individuelle Unterschiede gibt. Deshalb kann es sinnvoll sein, einen Spezialisten für die Erkrankung aufzusuchen. Das gilt vor allem dann, wenn die Symptome die Lebensqualität einschränken und sich nicht in den Griff bekommen lassen.

Neben Medikamenten bewirken auch nicht-medikamentöse Maßnahmen oft eine Besserung und einen einfacheren Umgang mit der Erkrankung. Gedächtnistraining, Maßnahmen der Physiotherapie und Ergotherapie sowie Verhaltenstherapien sind möglich. Einigen Betroffenen helfen auch spezielle Kunst- oder Musiktherapien.

In den letzten Jahren gab es viele neue Erkenntnisse und es laufen aktuell einige Studien, die sich mit den physiologischen Grundlagen und der Charakterisierung dieser Demenzform befassen 15. Es bleibt zu hoffen, dass es in Zukunft dadurch neue Therapiemöglichkeiten geben wird, die die Symptome lindern und den Krankheitsverlauf verlangsamen können.

Seltene Demenzformen: Frontotemporale Demenz (FTD, Pick-Krankheit)

Die Frontotemporale Demenz wurde früher auch Pick-Krankheit genannt und ist eine seltene Demenzform. Dabei sterben Nervenzellen im Stirnlappen (Frontallappen) und den Schläfenlappen (Temporallappen) ab. Warum das geschieht, konnten Forscher bis heute nicht vollständig herausfinden. Sicher ist, dass bei einem Teil der Betroffenen ein genetischer Defekt verantwortlich zu sein scheint.
Typisch für die Frontotemporale Demenz ist, dass das Gedächtnis zunächst erhalten bleibt. Stattdessen zeigen Betroffene Veränderungen im Verhalten. Sie verhalten sich unsozial oder wirken ungewöhnlich sorglos, brechen Regeln oder sind reizbar und aggressiv. Im weiteren Verlauf können auch Gedächtnisprobleme auftreten. Diese sind in der Regel aber deutlich weniger ausgeprägt als bei Alzheimer-Patienten.

Bei der Frontotemporalen Demenz sterben Gehirnzellen im Frontallappen (Stirnlappen) und im Temporallappen (Schläfenlappen) ab. Diese Bereiche des Gehirns steuern unter anderem die Emotionen, Sprache und das Sozialverhalten. FTD gehört zum gleichen Krankheitsspektrum wie ALS, die amyotrophe Lateralsklerose, unter der auch Prof. Stephen Hawking litt 16.

Früher nannte man FTD auch Pick-Krankheit oder Morbus Pick. Sie gehört zu den seltenen Formen der Demenz und stellt in mehrerlei Hinsicht eine Ausnahme dar: Während bei anderen Demenzformen wie Alzheimer recht viel über die Entstehung bekannt ist, tappen Mediziner diesbezüglich bei der FTD noch größtenteils im Dunkeln. Auch die Symptome sind anders als bei anderen demenziellen Erkrankungen.

Das Gedächtnis bleibt oft über lange Zeit erhalten, es kommt jedoch zu Änderungen im Verhalten. Maurice Ravel, französischer Komponist und Vertreter des musikalischen Impressionismus, gehört zu den bekanntesten Patienten 17. Schlaflosigkeit, Antriebslosigkeit und eine Depression machten ihm zu schaffen. Dann verlor er zunehmend die Fähigkeit zu sprechen und Klavier zu spielen. Auch der „Märchenkönig“ Ludwig II. von Bayern, der zu Lebzeiten als geisteskrank galt, scheint von FTD betroffen gewesen zu sein. Das vermuten zumindest Psychiater auf Grund eines Autopsie Befundes aus dem Jahre 1886.

Erste Symptome zeigen sich häufig im Alter zwischen 50 und 60 Jahren, also früher als bei anderen Demenzformen wie Alzheimer. Es ist aber auch ein sehr viel früherer oder späterer Krankheitsbeginn möglich. Unter den Demenzen gehört die FTD zu den häufigsten „Nicht-Alzheimer-Demenzen“ und macht (je nach Quelle) zwischen drei und zehn Prozent aller Demenzfälle aus. Im Vergleich: Bei Alzheimer sind es rund 65 Prozent.

Welche Formen der Frontotemporaler Erkrankungen gibt es?

Unter dem Begriff Frontotemporale Lobärdegeneration werden verschiedene Erkrankungen zusammengefasst, zu denen auch die FTD gehört. Sie alle haben bestimmte Symptome gemeinsam, zum Beispiel Veränderungen des Verhaltens, der Persönlichkeit und der Sprache sowie zum Teil auch Störungen bei der Ausführung von Bewegungen 18. Oft werden jedoch alle drei im Folgenden genannten Erkrankungen FTD genannt.

  • Die Frontotemporale Demenz betrifft anfangs vorwiegend den Frontallappen (Stirnlappen) des Gehirns. Als Symptome zeigen sich zunächst vor allem Verhaltensänderungen, da der Frontallappen maßgeblich an der Steuerung und Planung von Aktionen beteiligt ist. Mediziner sprechen deshalb auch von der behavioralen (verhaltensbezogenen) Variante, kurz bvFTD.
  • Die primär progrediente Aphasie (PPA) kennzeichnet sich durch Sprachstörungen wie Stottern, Wortfindungsstörungen oder Schwierigkeiten bei der Aussprache und dem Satzbau. Verursacht werden diese Symptome dadurch, dass Bereiche der Frontallappen betroffen sind, in denen das Sprachzentrum lokalisiert ist.
  • Eine semantische Demenz (SD) betrifft zunächst vorwiegend den Temporallappen (Schläfenlappen) des Gehirns. Der Temporallappen enthält unter anderem Teile des Sprachzentrums sowie viele Strukturen, die für das Gedächtnis wichtig sind. Typische Symptome der SD sind Sprachstörungen und Störungen bei der Objekterkennung. So entfallen den Betroffenen zum Beispiel oft Namen von Dingen, Wörter und Personen.
Ursachen

Warum bei der FTD Gehirnzellen im Frontal- und / oder im Temporallappen absterben, ist noch nicht vollständig aufgeklärt. Vermutlich bilden sich – ähnlich wie bei anderen Demenzformen – auch bei der FTD Proteinablagerungen, die zur Schädigung der Nervenzellen führen.

Bei zwischen 20 und 50 Prozent der Patienten besteht ein erblicher Zusammenhang 19. Das heißt, die Erkrankung tritt gehäuft innerhalb einer Familie auf. Aktuelle Forschungen untersuchen, welche Genveränderungen (Mutationen) dafür verantwortlich sind. Die betroffenen Gene scheinen Veränderungen bestimmter Proteine (Tau, Präsenilin-1, TDP-43 und FUS) zu verursachen. Wie genau diese Proteine mit der Entstehung der FTD zusammenhängen, wird momentan noch genauer erforscht.

Symptome

FTD äußert sich bei Krankheitsbeginn oft durch Änderungen des Sozialverhaltens und der Persönlichkeit. Das kann für alle Beteiligten sehr belastend sein. Einige Menschen mit FTD werden teilnahmslos, andere reizbar und aggressiv. Besonders schwierig ist es oft, wenn die Erkrankung zu einer Enthemmung oder zu taktlosem Verhalten führt. Doch es gibt noch weitere Herausforderungen, vor die eine FTD die Betroffenen und ihre Angehörigen stellen kann.

Eine Frontotemporale Demenz wird oft erst spät erkannt oder falsch diagnostiziert

Die Diagnose erfolgt bei der Frontotemporalen Demenz oft erst spät. Kommt es zu Veränderungen der Persönlichkeit, werden die ersten Symptome manchmal mit Depression, Burn-Out oder anderen psychischen Erkrankungen verwechselt. Treten im späten Stadium dann Gedächtnisstörungen auf, ist eine Abgrenzung von der Alzheimer-Demenz schwierig.

Beobachten Sie bei einem Angehörigen oder im Bekanntenkreis Probleme bei der Sprache, Verhaltensänderungen oder Auffälligkeiten im sozialen Umgang, dann denken Sie auch an eine mögliche FTD. Hier kann ein Demenzspezialist helfen und mit Hilfe einer speziellen Diagnostik (MRT oder CT, Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit) die Diagnose stellen. Leider gibt es keine spezielle Therapie gegen FTD. Es ist jedoch in vielen Fällen möglich, die einzelnen Symptome medikamentös und nicht-medikamentös zu behandeln.

Typisches Symptom: Verhaltensänderungen

FTD bedeutet für die Familie und enge Freunde der Betroffenen meist eine große Belastung. Eines der typischen Symptome ist die Enthemmung. Es kommt zu sorglosem oder emotionalem Verhalten, Wutausbrüchen oder Aggressionen. Dabei kann das Verhalten sehr unberechenbar sein. Oft wird es auch peinlich, zum Beispiel wenn sich der Demenzkranke in der Öffentlichkeit unangemessen verhält, laut ist, flucht, schlüpfrige Witze erzählt oder anderen Menschen gegenüber scheinbar keine Anteilnahme und Einfühlungsvermögen zeigt.

Auch ungebremstes Essen oder Appetit auf ungewöhnliche oder ungesunde Dinge sind möglich. In manchen Fällen begeht der Betroffene auch strafbare Handlungen wie Diebstahl. Betroffene zeigen dabei oft keine Einsicht und nehmen selbst nicht wahr, dass Ihr Verhalten unangebracht oder auffällig ist.

Frontotemporale Demenz Stadien

Wie FTD fortschreitet, ist schwer vorhersagbar und individuell sehr unterschiedlich. Im Verlauf der Erkrankung kommen häufig Probleme mit dem Gedächtnis und der Orientierung hinzu, im späten Stadium unter Umständen auch Inkontinenz, Schluckbeschwerden, Sprachverlust oder Bewegungsstörungen.

Selbst wenn man die Diagnose kennt, ist das ungehemmte Verhalten der Betroffenen für Angehörige oft schwer zu ertragen. Auch wenn es nicht absichtlich geschieht, ist es dennoch belastend, vor allem wenn das Verhalten in der Öffentlichkeit auftritt. Erschwerend kommt oft der fehlende Wille zur Mitarbeit hinzu. Der Betroffene sperrt sich womöglich gegen therapeutische Maßnahmen oder verweigert im Alltag gemeinsame Tätigkeiten.
Als Angehöriger sollten Sie deshalb auch auf sich selbst achten. Überfordern Sie sich nicht selbst, nehmen Sie sich nötige Auszeiten und greifen Sie auf Hilfsangebote zurück, wenn es nötig ist.

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Die vaskuläre Demenz

Nach der Alzheimer-Demenz ist die vaskuläre Demenz die zweithäufigste Demenzform. Die Ursache der vaskulären Demenz ist eine verminderte Durchblutung (Ischämie) im Gehirn. Dadurch können die Gehirnzellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Sie sterben ab. Je nach Ursache der Durchblutungsstörung werden verschiedene Arten der vaskulären Demenz unterschieden.
Eine häufige Ursache sind zum Beispiel kleinere Hirninfarkte oder Hirnblutungen. Die Symptome hängen vom Ausmaß der Minderdurchblutung ab. Typisch sind Verwirrung, Sprachstörungen oder Stimmungsschwankungen. Dagegen sind das Kurzzeitgedächtnis und Sozialverhalten in der Regel kaum betroffen.

Wie äußert sich eine vaskuläre Demenz?

Gemeinsam haben alle Arten der vaskulären Demenz: Die Demenzsymptome entstehen dadurch, dass Teile des Gehirns schlechter durchblutet werden. Das sagt auch bereits der Name aus, denn „vaskulär“ bedeutet: „die Blutgefäße betreffend“.
Hier erfahren Sie, welche Ursache die vaskuläre Demenz hat und welche Risikofaktoren zum Auftreten dieser Demenzform beitragen können. Allerdings ist es auch für Fachärzte nicht immer möglich, zwischen vaskulärer Demenz und Alzheimer klar zu unterscheiden. Bei manchen Betroffenen liegt zudem eine Mischform vor, die Merkmale der vaskulären und der Alzheimer-Demenz zeigt.

Wie schnell schreitet sie voran?

Der Beginn der vaskulären Demenz ist schleichend und nimmt mit der Zeit an Intensität zu. Im Gegensatz zu Alzheimer ist hier nicht so sehr die Gedächtnisstörungen, sondern Stimmungsschwankungen, Denkschwierigkeiten und Antriebslosigkeit die Hauptsymptomatik.

Lebenserwartung

Der durch Studien belegte Durchschnittswert der Lebenserwartung bei Menschen mit vaskulärer Demenz beträgt ab Zeitpunkt der Diagnose in etwas 1,5 bis 6 Jahre. Eine längere Lebenserwartung ist möglich.

Zahlen, Daten und Fakten

Je nachdem, welche Experten man fragt, unterscheiden sich die Zahlen zur vaskulären Demenz etwas. In den meisten Studien zeigt sich aber, dass rund jeder fünfte Demenzkranke eine vaskuläre Demenz hat. Von Alzheimer sind dagegen mehr als die Hälfte aller dementen Personen betroffen. Dazu kommen noch Patienten, die eine Mischform haben. Das heißt, sie leiden an einer Alzheimer-Demenz. Zusätzlich spielt aber auch eine verminderte Durchblutung des Gehirns eine Rolle.

Die vaskuläre Demenz ist nicht vererblich. Diese Demenzform entsteht, so nehmen Mediziner an, durch eine Kombination aus bestimmten Risikofaktoren und individueller Veranlagung.

Ursachen

Jeder Bereich des Gehirns muss stetig mit ausreichend Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Nur so kann unser Gehirn einwandfrei funktionieren. Für diese Versorgung sind die Blutgefäße zuständig. Große Schlagadern führen ins Gehirn und verzweigen sich dort immer weiter, bis hin zu sehr feinen Kapillargefäßen. So entsteht ein verästeltes Netzwerk aus Blutgefäßen, das jede einzelne Zelle erreicht.

Wird die Blutversorgung an einer bestimmten Stelle vermindert oder ganz durchbrochen, fällt die Versorgung bestimmter Hirnbereiche aus. Wie groß diese Bereiche sind und wo sie liegen, hängt von der Stelle ab, an der die Minderversorgung verursacht wird. Eine Ursache für solche Durchblutungsstörungen kann ein Blutgerinnsel sein, das das Gefäß schlagartig verstopft oder zum Reißen bringt. Man spricht dann von einem Schlaganfall oder Hirninfarkt.

Schlaganfall und Multi-Infarkt als Ursache

Wird ein größeres Hirnareal durch einen Schlaganfall nicht mehr durchblutet, können viele Nervenzellen gleichzeitig absterben. Das macht sich durch Symptome wie Lähmungen, Sprachstörungen oder Sehstörungen bemerkbar. Ist jedoch nur ein kleines Gefäß betroffen, bemerkt man den Schlaganfall hingegen manchmal gar nicht. Die Ursache einer vaskulären Demenz sind meist mehrere Schlaganfälle. Das können einige größere oder viele kleine Schlaganfälle sein. Bei vielen kleineren Schlaganfällen spricht man auch vom Multi-Infarkt.

Bluthochdruck als Ursache der vaskulären Demenz

Bei Patienten mit einem langjährigen Bluthochdruck kann dieser die Hauptursache sein. Der erhöhte Druck belastet die Blutgefäße. Um diesem Druck entgegenzuwirken, werden die Wände der Blutgefäße starrer. Das Blut fließt schlechter. Es kann leichter zu Infarkten in den kleinen Blutgefäßen kommen. Besonders dann, wenn starker Bluthochdruck lange nicht bemerkt wurde, nicht behandelt wurde oder nicht gut mit Medikamenten eingestellt wurde.

Verlauf

Während Alzheimer stetig voranschreitet, kann sich die vaskuläre Demenz schubweise verschlechtern. Oft beginnt sie auch relativ abrupt 20. In manchen Fällen bessern sich Symptome zunächst wieder oder bleiben über längere Zeit konstant. Treten große Schlaganfälle auf, ist eine plötzliche starke Verschlimmerung möglich. Bei vielen kleinen Schlaganfällen kann es manchmal so aussehen, als ob die Symptome stetig und gleichmäßig zunehmen.

Tritt eine vaskuläre Demenz ohne Alzheimer auf, kommt es im Gegensatz zur Alzheimer-Demenz oft deutlich weniger oder erst sehr spät zum Gedächtnisverlust und zu Vergesslichkeit. Im Vordergrund können – wie oben erwähnt – dafür Symptome wie Verlangsamung, Verwirrung oder Stimmungsschwankungen stehen. Die Symptome hängen aber stark davon ab, welcher Bereich des Gehirns betroffen ist. Zusätzlich sind Beschwerden möglich, die mit einem Schlaganfall einhergehen, zum Beispiel Lähmungen, Sprachstörungen oder Sehstörungen.

Risikofaktoren

Es gibt einige Risikofaktoren, die die Gefahr für das Auftreten einer vaskulären Demenz erhöhen. Diese Faktoren entsprechen denen, die mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sind. Im Gegensatz zu Alzheimer ist bei der vaskulären Demenz deshalb eine Vorsorge möglich, wenn man diese Risikofaktoren meidet oder behandeln lässt 21.

Ein Risikofaktor ist auch das Lebensalter, das wir selbst natürlich nicht beeinflussen können. Die folgenden Punkte lassen sich jedoch, zumindest zum Teil, durch den Lebensstil verändern. Hier können selbst kleine Änderungen oft viel bewirken, da sich diese Faktoren auch summieren.

Bluthochdruck (Hypertonie)

Ein zu hoher Blutdruck ist einer der Hauptrisikofaktoren für vaskuläre Demenz und auch für Schlaganfälle (siehe oben). Es gibt neben einer medikamentösen Behandlung einige Methoden, mit denen man den Blutdruck auf natürliche Weise senken kann. Dazu gehören ausreichend Bewegung, ein normales Körpergewicht, eine gesunde Ernährung, der Abbau von Stress sowie der Verzicht auf Nikotin und zu viel Alkohol.

Rauchen

Nicht nur die Lunge wird durch Rauchen geschädigt. Auch die Haut, das Immunsystem und das Herz-Kreislauf-System werden in Mitleidenschaft gezogen 22. Da die schädlichen Inhaltsstoffe im Tabakrauch das Risiko für Arteriosklerose und Schlaganfälle erhöhen, steigt bei Rauchern auch das Risiko für eine vaskuläre Demenz.

Diabetes Typ 2 („Zuckerkrankheit“)

Diabetes Typ 2 wird auch Altersdiabetes genannt, da sich die Erkrankung in vielen Fällen oft erst im höheren Lebensalter zeigt. Typisch ist, dass noch genügend Insulin produziert wird. Allerdings kann es nicht mehr richtig an den Körperzellen wirken. Man spricht dann von einer „Insulinresistenz“. Typ-2-Diabetes geht mit einem höheren Risiko für eine vaskuläre Demenz einher. Warum das so ist, hat die medizinische Forschung bisher nicht genau klären können. Das Risiko erhöht sich noch, wenn es bei der Diabetesbehandlung häufig zur Unterzuckerung kommt 23.

Darum sollte Diabetes immer optimal kontrolliert und gut eingestellt werden, auch wenn das beim zusätzlichen Vorliegen einer Demenz zu einer Herausforderung werden kann. Denn immerhin ist im Normalfall der Kranke selbst für das Management seiner Blutzuckerwerte verantwortlich. Sprechen Sie im Zweifelsfall mit dem Sozialdienst oder dem Arzt, wie ein möglichst gutes Management umgesetzt werden kann. Hier finden Sie unseren Fachartikel zur Diabetes Prävention.

Erhöhtes Cholesterin

Zusätzlich und vor allem in Verbindung mit anderen der oben genannten Faktoren können auch stark erhöhte Cholesterinwerte im Blut das Risiko für Arteriosklerose und die vaskuläre Demenz erhöhen.

Bewegungsmangel, Übergewicht und ungesunde Ernährung

Zu wenig Bewegung und langes Sitzen wirken sich in vielerlei Hinsicht negativ aus. Unter anderem erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Umgekehrt können Sport, Aktivität und regelmäßige Bewegung viele der oben genannten Risikofaktoren vermindern. Zudem trägt Bewegung dazu bei, das Körpergewicht zu reduzieren. Denn auch Übergewicht (vor allem Bauchfett) ist ein Risikofaktor für vaskuläre Erkrankungen. Zusätzlich unterstützt eine Ernährung mit wenig Zucker und wenig gesättigten Fetten die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems.

Behandlung

Neben Gesprächstherapie (kognitive Stimulation) oder Erinnerungsarbeit (autobiographische Arbeit) kommen auch körperliche Betätigung, Kunsttherapie sowie Physiotherapie zum Einsatz.

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Demenz aufgrund anderer Erkrankungen

Es kann in manchen Fällen auch zu einer Demenz kommen, obwohl die Ursache nicht direkt im Gehirn liegt. Das demenzielle Syndrom wird dann durch andere Faktoren ausgelöst. Ursachen können unter anderem eine Medikamentenvergiftung, Alkohol- oder Drogenmissbrauch, eine starke Schilddrüsenunterfunktion oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankung sein. Je nach Ursache kann die Erkrankung unter Umständen reversibel sein und eine Demenz Behandlung muss entsprechend angepasst werden. Das bedeutet, dass sie sich nach Behandlung des Auslösers zurückbildet.

Demenz-Stufen: Welche Stadien gibt es?

Im Verlauf einer Demenz kommt es zu Demenz-Symptomen wie zunehmender Vergesslichkeit und Verhaltensveränderungen. Hier erfahren Sie, welche Demenz-Stufen es gibt, was Sie erwartet, und auf was Sie sich auf verschiedene Stadien der Demenz vorbereiten sollten.

Die Diagnose Demenz wirft viele Fragen auf:
Was erwartet Betroffene und Angehörige in der Zukunft?

  • Wie entwickelt sich die Demenz weiter?
  • Welche Herausforderungen kommen auf alle Beteiligten zu?
  • Welche Demenz-Stufen werden durchlaufen?

Wichtig ist, dass Sie sich möglichst gut über den Verlauf der Erkrankung informieren. Das nimmt die Unsicherheit und hilft dabei, schon früh wichtige Schritte einzuleiten, um die Lebensqualität für Demenzkranke und auch für ihre Angehörigen zu erhöhen. Hier erfahren Sie, wie der typische Verlauf einer Demenz aussehen kann und welche drei Stadien man dabei unterscheidet.

Allerdings ist jede Demenz anders und jeder Mensch reagiert unterschiedlich. Je nachdem, welche Bereiche des Gehirns am stärksten geschädigt sind, können verschiedene Symptome auftreten. Zudem gehen die Stadien fließend ineinander über. Haben Sie konkrete Fragen zum ganz individuellen Verlauf einer Demenz, dann sollten Sie diese mit einem Arzt oder bei einer Demenz-Beratungsstelle besprechen.

Das sollten Sie über den Verlauf einer Demenz wissen

Um die Demenz-Stufen und die von der Demenz betroffene Personen besser zu verstehen, sollten Ihnen einige Dinge bewusst sein: Eine Demenz hat nichts mit „Verrückt sein“ zu tun. Allerdings kann sich das Demenz-Syndrom für Außenstehende in schwer nachvollziehbaren Handlungen äußern. Außerdem schwanken die Symptome oft. Auf einen Tag mit großer Verwirrung und Orientierungslosigkeit kann ein Tag mit völliger Klarheit folgen.

Mit den Symptomen einer Demenz können nicht nur Angehörige oft schwer umgehen – auch der Betroffene selbst leidet darunter, die Kontrolle zu verlieren. Das kann zu Wut und aggressivem Verhalten führen. Zudem ändert sich durch die Erkrankung nach und nach das Verhalten. Unter Umständen reagieren Betroffene emotional oder irrational, ignorieren gutes Zureden oder Ratschläge und verhalten sich vielleicht unangemessen, peinlich oder unverständlich.

Wichtig ist, diese Symptome als Teil der Erkrankung zu begreifen, nicht als böse Absicht. Auch wenn Wut und Ungeduld bei Angehörigen ganz normale Reaktionen sind, sollten sie darauf achten, den Demenzkranken nicht zu bevormunden, nicht zu maßregeln und mit Würde und Respekt zu behandeln. Immerhin könnte es jeden von uns einmal treffen.

Bis auf wenige, seltene Formen ist Demenz derzeit nicht heilbar. Medikamente und nicht-medikamentöse Behandlung von Demenz können den Verlauf einer Demenz jedoch verlangsamen. Angehörige und auch die Betroffenen selbst sollten sich jedoch auf den im Folgenden geschilderten Verlauf vorbereiten, damit Sie bestmöglich damit umgehen können, wenn es so weit ist.

Die drei Demenz-Stufen

Es gibt verschiedene Formen der Demenz. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Ursache für Demenzen und betrifft rund 60 Prozent aller Demenzkranken. Im Folgenden werden die drei typischen Stadien im Verlauf einer Alzheimer-Demenz geschildert. Bei anderen, seltenere Demenzformen kann der Verlauf davon abweichen. Mehr zum Verlauf anderer Demenzformen können Sie bei den Informationen über die vaskuläre Demenz, die Lewy-Körperchen-Demenz und weitere seltene Demenzarten nachlesen.

Frühes Stadium der Demenz

Unser Gehirn ist in der Lage, leichte Schädigungen zu kompensieren. Deshalb gehen Forscher davon aus, dass die ersten Symptome einer Demenz erst bis zu zwei Jahrzehnte nach Krankheitsbeginn auftreten 24. Eine beginnende, leichte Demenz äußert sich zunächst meist in Vergesslichkeit. Allerdings muss Vergesslichkeit nicht immer ein Symptom einer Demenz sein. Typisch für Alzheimer ist, dass Betroffene sich neue Dinge schlechter merken können. Gewohnte Tätigkeiten können plötzlich Schwierigkeiten bereiten und kompliziert erscheinen.

Das kann sich darin äußern, dass öfter Gegenstände verlegt werden, Termine versäumt werden, Betroffene sich an neuen Orten nur schlecht zurecht finden oder dass Gelesenes sofort wieder vergessen wird. Der Familie, Freunden oder Arbeitskollegen fällt vielleicht auf, dass Betroffene Gesprächen weniger gut folgen können, dass ihnen manchmal Wörter nicht einfallen oder dass sie die gleichen Fragen oder Geschichten mehrfach wiederholen. Mehr erfahren Sie unter „Symptome und erste Anzeichen der Demenz“.

Die Vergesslichkeit wirkt sich auch emotional aus: Ängste treten auf. Manche Betroffenen meiden bewusst oder unbewusst neue Situationen oder Unternehmungen, bei denen sie sich zunehmend unsicher fühlen. Dadurch wirken sie möglicherweise antriebslos oder depressiv. Es kann zu Scham, Frustration oder Angst kommen. Typisch ist, dass mit Trotz, Spot, Abwehr, Verleugnung oder Aggression auf Nachfragen reagiert wird. Denn es fällt den Betroffenen oft sehr schwer, sich selbst und anderen einzugestehen, dass ganz alltägliche Dinge plötzlich nicht mehr funktionieren.

Im frühen Stadium ist eine Abklärung und Diagnose der Demenz durch den Arzt besonders wichtig. Denn eine rechtzeitige Therapie kann dabei helfen, das Fortschreiten der Demenz zu verlangsamen, bestmögliche therapeutische Maßnahmen zu ergreifen und die Selbstbestimmtheit des Betroffenen so lang wie möglich zu erhalten 2526.
Im Frühstadium der Demenz machen sich die ersten Symptome bemerkbar. Erfahren Sie hier, was Angehörige in diesem Stadium für sich und den Demenzpatienten tun können.

Symptome

Das Frühstadium der Demenz kann mehrere Jahre andauern. Die Krankheit beginnt zwar erst, es machen sich aber schnell die ersten Veränderungen bemerkbar. Diese betreffen nicht nur den Demenzpatienten selbst, sondern auch die Familie und den Partner.

Demenz-Symptome: Im Frühstadium einer Demenz steht meist die zunehmende Vergesslichkeit im Vordergrund. Es wird immer schwieriger, sich Dinge zu merken und sich im Alltag zurechtzufinden. Vor allem Veränderungen, neue Orte oder kompliziertere Tätigkeiten werden zur Herausforderung für die Betroffenen. Die Vergesslichkeit führt oft auch zu Ängsten, Unsicherheit oder Wut über die eigene Unzulänglichkeit. Sie als Angehöriger werden möglicherweise angeschrien oder müssen mit Spott, Aggression oder trotzigen Reaktionen rechnen. Hier erfahren Sie, auf was Sie im Frühstadium der Demenz achten sollten, welche Schritte Sie in die Wege leiten sollten und wie Sie Ihrem Angehörigen den Alltag erleichtern können.

Das können Angehörige tun

Gerade im Frühstadium der Demenz können Familie, Partner und enge Freunde viel tun, um das gemeinsame Leben angenehmer zu gestalten und sich auf die Veränderungen der Zukunft vorzubereiten. Dabei ist vor allem wichtig, die Erkrankung anzunehmen, sich gemeinsam damit auseinanderzusetzen und das Beste daraus zu machen.

Informieren, vorsorgen und rechtliche Dinge regeln

Der erste Schock nach der Diagnose Demenz sitzt natürlich tief. Dennoch sollten Sie jetzt möglichst bald reagieren. Informieren Sie sich – was Sie im Moment ja schon auf unserem Portal tun: Hier finden Sie unsere praktischen Tipps direkt nach der Demenzdiagnose. Je mehr Sie über Demenz wissen, desto weniger Angst macht die Zukunft. Stellen Sie sich auf das Kommende ein, indem Sie sich für eventuell auftretende Symptome wappnen und sich über rechtliche Angelegenheiten, Pflege- und Hilfsangebote informieren. So helfen Sie auch Ihrem Angehörigen, sich jetzt im Frühstadium der Erkrankung selbst mit der Demenz auseinanderzusetzen und können als Familie gemeinsam Entscheidungen und Vorbereitungen für die Zukunft treffen.

Seien Sie einfach da

Im Frühstadium der Demenz benötigt ein Mensch im Normalfall noch keine Pflege. Dennoch ändert sich viel. Gerade im Frühstadium kommen auf beiden Seiten – beim Dementen und seinen Angehörigen – oft starke Emotionen hoch. Sie selbst fühlen sich vielleicht überwältigt von der Diagnose, unsicher und können schlecht einschätzen, wie die Zukunft mit Ihrem demenzkranken Angehörigen aussehen könnte. Ängste und Unsicherheit sind im Frühstadium der Demenz bei Angehörigen völlig normal. Auch Verdrängung und Verleugnung sind normale Reaktionen, sowohl beim Patienten als auch bei Angehörigen.

Das Wichtigste, was Sie jetzt tun können: Seien Sie einfach da. Geben Sie Wärme, Zuneigung und Körperkontakt. Unternehmen Sie Dinge gemeinsam und versuchen Sie, nicht mit dem Schicksal zu hadern, sondern die momentanen Möglichkeiten des gemeinsamen Lebens auszukosten und an die Demenz anzupassen.

Helfen Sie im Alltag

Helfen Sie im Alltag, wenn es nötig und für Sie machbar ist, aber versuchen Sie Ihren Angehörigen dabei nicht zu bevormunden. Das ist manchmal schwierig, wenn der Patient unselbständiger wird und manche Dinge vergisst oder nur noch langsam erledigen kann. Dabei kann Frustration auf beiden Seiten entstehen. Finden Sie Kompromisse: Vereinfachen Sie Aufgaben, sodass der Betroffene sie noch alleine bewältigen kann, und übernehmen Sie dafür die komplizierteren Dinge. Sprechen Sie immer wieder mit dem Demenzpatienten und fragen Sie nach, ob die Hilfe so in Ordnung und erwünscht ist. Ziehen Sie im Zweifelsfall lieber früher als später professionelle Unterstützung und Beratung hinzu, vor allem wenn der Betroffene alleine lebt. Sorgen Sie für mehr Sicherheit im Lebensbereich, zum Beispiel durch rechtzeitig installierte Haltegriffe und weitere Produkte im Sanitärbereich.

Hilfe für allein lebende Demenzpatienten

Lebt jemand im Anfangsstadium der Demenz alleine, funktioniert das oft über längere Zeit problemlos. Als Familienangehöriger sollten Sie in engem Kontakt bleiben, um Veränderungen und Bedürfnisse zu erkennen. Rufen Sie häufig an oder kommen Sie zu Besuch. Versichern Sie sich regelmäßig, dass die Person jede Hilfe bekommt, die sie braucht. Das kann zum Beispiel Unterstützung bei der Hausarbeit, beim Kochen oder Einkaufen, bei Fahrten zum Arzt oder beim Bezahlen von Rechnungen sein. Bedenken Sie, dass sich Menschen mit Demenz mit speziellem Geschirr leichter tun.

Behalten Sie Veränderungen im Auge

Die meisten Demenzformen schreiten schleichend voran. Zunächst fährt der Demenzpatient vielleicht noch selbst Auto, nimmt an sozialen Unternehmungen Teil oder arbeitet möglicherweise sogar noch. Sie als Familienangehöriger, Ehepartner oder enger Vertrauter sollten Veränderungen und Verschlechterungen im Auge behalten, die Betroffene selbst vielleicht nicht wahrnehmen oder aufgrund der Erkrankung nicht mehr überschauen können. Achten Sie darauf, ob neue Symptome auftreten oder bestehende Symptome sich verschlimmern. Zieht ein Mensch mit Demenz sich zunehmend zurück, animieren und unterstützen Sie ihn dabei, weiter am Sozialleben teilzunehmen.

Dabei gilt immer: Safety first. Haben Sie das Gefühl, der Patient kann einige Dinge in naher Zukunft nicht mehr gefahrlos leisten (zum Beispiel Auto fahren oder alleine sein), dann klären Sie entsprechende Möglichkeiten frühzeitig ab.

Selbständigkeit so lange wie möglich erhalten

Um die Selbständigkeit zu erhalten und möglichst lange ein Leben im eigenen Zuhause zu ermöglichen, steht Sicherheit an erster Stelle. Passen Sie die Wohnumgebung frühzeitig an alle Eventualitäten an, zum Beispiel mit mehr Licht (möglich sind auch Bewegungsmelder), Sicherungen oder Rauchmeldern.
Kleine Hilfen und Änderungen können zusätzlich dazu beitragen, dass Menschen mit Demenz für eine viel längere Zeit selbständig ihren Alltag bewältigen können. Möglichkeiten sind je nach Patient unter anderem:

  • Alle Termine in einen übersichtlichen und leicht handhabbaren Kalender eintragen
  • Gemeinsam einen Einkaufszettel und Essensplan für die ganze Woche erstellen
  • Medikamente gut beschriftet vorbereiten
  • Mehr Zeit für Alltagsaufgaben einplanen
  • Kleidung für den nächsten Tag bereits gemeinsam aussuchen und herauslegen
  • Machen Sie keinen Druck, sondern erinnern Sie freundlich daran, wenn etwas vergessen wurde
  • Nehmen Sie notwendige Anpassungen bei den Sanitäreinrichtungen rechtzeitig vor
  • Sorgen Sie für Sicherheit mit elektronischen Hilfsmittel
Mögliche Überforderung eingestehen

Für Jeden, selbst für speziell geschultes Pflegepersonal, ist der Umgang mit demenzkranken Menschen eine Herausforderung. Das gilt sogar in noch größerem Maße, wenn die betroffene Person ein Angehöriger ist. Wird die Mutter, die einem bisher mit Gelassenheit, Rat und Tat zur Seite stand, plötzlich jähzornig, verwirrt oder braucht Hilfe bei einfachen Tätigkeiten, ist das emotional sehr belastend. Die Rollen zwischen Kind und Eltern scheinen sich zu vertauschen. Für Ehepartner kann sich eine vorher gleichberechtigte Beziehung stark verändern.

Wenn Sie im Umgang mit diesen Veränderungen Hilfe brauchen, dann fragen Sie frühzeitig nach Möglichkeiten und nehmen Sie diese Angebote auch an. Oder wissen Sie nicht, wie Sie mit bestimmten Verhaltensweisen umgehen sollen? Fühlen Sie sich dann manchmal unsicher, überfordert oder ängstlich? Dann fragen Sie nach Tipps zum richtigen Umgang mit diesen Situationen.

Selbsthilfegruppen können dabei eine hilfreiche Unterstützung sein. Im Austausch mit anderen Betroffenen und Angehörigen findet man oft praktische Hilfen, Tipps und Informationen aus erster Hand. Aber auch Sozialstationen, Beratungsstellen oder der behandelnde Arzt helfen weiter.

Mittelgradige Demenz

Schreitet die Demenz weiter fort, steigert sich die Vergesslichkeit und wirkt sich auf Alltagstätigkeiten aus. Betroffene haben zunehmend Probleme damit, komplexe Aufgaben auszuführen. Tätigkeiten wie Kochen, Körperpflege, Ankleiden oder Einkaufen können zur Herausforderung werden. Termine, Uhrzeiten und das Datum werden verwechselt und auch die Orientierung fällt schwerer, sodass in diesem Stadium Hilfe für den Alltag benötigt wird.

Bei manchen Dementen leidet der Schlaf-Wach-Rhythmus. Auch im Gespräch merkt man nun oft deutliche Veränderungen. Betroffene schweifen ab, vergessen manchmal während Ihrer Antwort eine gestellte Frage oder machen Fehler beim Satzbau und in der Wortwahl.

In der zweiten Phase der Demenz verblassen nach und nach Erinnerungen. Zunächst kann es zum Beispiel vorkommen, dass die eigenen Kinder oder Enkel auf den ersten Blick nicht mehr erkannt werden, oder dass es etwas dauert, bis Betroffene sich an die Namen von Familienmitgliedern erinnern. Nach und nach schwinden die Erinnerungen an den Ehepartner und die Familie immer mehr, was für Angehörige sehr schmerzlich sein kann. Achten Sie in dieser Phase auf Ihr persönliches Glück im Leben.

Zuletzt werden die Kinder oder der Partner vielleicht gar nicht mehr erkannt. Auch das Allgemeinwissen, Kenntnisse aus Hobby und Beruf und auch künstlerische oder handwerkliche Fertigkeiten können verschwinden. Stattdessen scheint der Betroffene dafür manchmal in der Vergangenheit zu leben. Es wird von früheren Wohnorten, Freunden oder Nachbarn berichtet, als seien die Erlebnisse erst gestern geschehen.

In dieser Phase kann es zudem zu starken emotionalen Reaktionen kommen. Betroffen fühlen sich manchmal belogen oder bestohlen. Je nach Persönlichkeit werden sie nervös und ängstlich oder aggressiv und laut.
Hier in diesem Artikel finden Sie viele hilfreiche Tipps, wie Angehörigen damit umgehen können und wie sie Betroffenen am besten dabei helfen können, sich in jeder Phase der Demenz trotzdem wohl zu fühlen.

Das mittlere Stadium der Demenz ist geprägt von zunehmenden Symptomen und Einschränkungen. Mit Geduld, Humor und Flexibilität lässt sich dennoch ein liebevolles, sicheres und bereicherndes Miteinander gestalten.

Symptome

Das mittlere Stadium der Demenz in der Regel das längste und dauert viele Jahre an. Im mittleren Stadium verstärken sich die Demenz-Symptome. Bei Demenzformen wie Alzheimer wirkt sich die Vergesslichkeit immer mehr auf den Alltag aus. Tage, Uhrzeiten, Termine, Namen und Personen werden möglicherweise verwechselt. Aufgaben wie Kochen, Duschen, Anziehen oder Einkaufen können vielleicht nicht mehr selbständig ausgeführt werden.

Die Orientierung fällt merklich schwerer. Vielleicht schläft ihr Angehöriger auch schlecht und wandert nachts herum. Auch Gespräche verändern sich. Der Demenzpatient schweift möglicherweise ab, stellt die gleichen Frage mehrfach oder sucht häufig nach Worten. Eine besondere Herausforderung sind auch Stimmungsschwankungen, Trotz, Wutausbrüche oder depressive Verstimmungen.

Schwinden Erinnerungen immer mehr, werden Kinder oder der Partner vielleicht zeitweise oder letztendlich gar nicht mehr erkannt. Wissen und Kenntnisse, Hobbys und Talente – vieles davon verschwindet nach und nach. Es ist schmerzlich, diesen Prozess bei einem geliebten Menschen mitzuerleben. Mit den folgenden Tipps können Sie dafür sorgen, dass Sie selbst und der Demenzpatient gemeinsam diesen Weg mit möglichst wenig Stress bewältigen.

Das können Angehörige tun

Das mittlere Stadium der Demenz hält einige besondere Herausforderungen bereit. Mit den folgenden Tipps können Sie diesen gut gewappnet gegenüber treten. Da jede Erkrankung und jeder Patient anders sind und es zudem verschiedene Demenzformen gibt, sollten Sie jedoch immer individuell oder in Absprache mit dem Arzt oder Pflegepersonal über das passende Vorgehen entscheiden.

Hilfe in Anspruch nehmen

Das mittlere Stadium der Demenz ist von starken Änderungen geprägt. Symptome verschlimmern sich und machen sich im Alltag zunehmend bemerkbar. Darum ist jetzt der wichtigste Beitrag, den Sie als Angehöriger leisten können, sich die Hilfe zu holen, die nötig ist. Dabei geht es nicht nur um Unterstützung für den Betroffenen, sondern auch um eine Entlastung für Sie selbst. Denn auch die Familie und / oder der Partner profitieren von einer guten Beratung, Unterstützung und Pflege.

Neue gemeinsame Wege finden

Typisch bei Demenz ist, dass jeder Tag anders sein kann. Gute Tage werden sich möglicherweise mit sehr herausfordernden Tagen abwechseln. Eines ist aber (leider) sicher: Symptome und die Auswirkungen der Demenz werden sich im Verlauf der Monate und Jahre zunehmend bemerkbar machen. Dadurch verändert sich unweigerlich die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Angehörigen. Das heißt jedoch nicht, dass die Bindung weniger eng wird. Im Gegenteil, durch den gemeinsamen Weg kann sogar eine besonders enge Verbindung entstehen.

Dabei sind Flexibilität, Humor und viel Geduld gefragt. In der Beziehung werden Sie sicherlich mit der Zeit immer mehr Verantwortung tragen müssen. Der Alltag und das Miteinander ändern sich stetig. Mit der Zeit werden Sie aber Ihren ganz eigenen Weg finden. Helfen können dabei Selbsthilfegruppen und eine enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt, Pflegepersonal und allen anderen, denen das Wohl des Demenzpatienten am Herzen liegt. Bei Alzheimer-Selbsthilfegruppen, Demenz-Beratungsstellen oder den Krankenkassen können Sie auch nach Vorträgen und Schulungen für Angehörige fragen.

Gemeinsam Schönes erleben

Schreitet die Demenz weiter fort, ziehen sich Betroffene oft zurück. Gerade die Teilhabe am Sozialleben wirkt sich jedoch oft sehr positiv aus. Planen Sie also ruhig weiter gemeinsame Unternehmungen, aber passen Sie diese an die veränderten Umstände an. Was früher Spaß gemacht hat, macht den meisten Demenzpatienten auch weiterhin Freude.

Gartenarbeit, die Lieblingsmusik hören, Singen und selbst Musizieren oder Kochen lassen sich gemeinsam so gestalten, dass jeder dabei Aufgaben seinen Fähigkeiten entsprechend übernimmt. Selbst ein gemeinsamer Urlaub ist möglich, sollte aber genau geplant und am besten auch mit dem Arzt abgesprochen werden. Sie können Selbsthilfegruppen und Krankenkassen auch nach speziellen Angeboten und Ausflügen für Menschen mit Demenz fragen.

Achten Sie auf sich selbst

Vor allem als pflegender Angehöriger stehen Sei einer großen Verantwortung gegenüber. Es ist wichtig, dass Sie verstärkt auch auf sich selbst achten. Machen Sie Pausen und bleiben Sie mit Freunden weiterhin in Kontakt. Sorgen Sie für Entspannung, wann immer es möglich ist. Bitten Sie andere Familienmitglieder um Hilfe oder nehmen Sie die Ihnen gesetzlich zustehende Hilfe bei Bedarf in Anspruch. Achten Sie auf Glück im eigenen Leben!

Umgang mit Erinnerungsverlust

Wenn ein geliebter Mensch plötzlich nicht mehr weiß, wer man ist, dann tut das weh. Es kommt häufig vor, dass Menschen mit Demenz Familienangehörige nicht mehr erkennen, sie beim falschen Namen nennen, verwechseln oder gar nicht mehr wissen, dass sie verheiratet sind oder Kinder haben. Der Grund dafür ist die zunehmende Zerstörung von Gehirnzellen. Nehmen Sie deshalb nicht persönlich, dass Ihr Angehöriger Ihren Namen nicht mehr kennt. Erinnern Sie den Demenzkranken lieber mit einem Foto an die vergessene Person oder gehen Sie liebevoll darüber hinweg.

Aufhalten können Sie diesen schmerzlichen Prozess leider nicht. Doch Sie können dazu beitragen, das Fortschreiten zu verlangsamen: Setzen Sie einen Menschen mit Demenz keinem großen Stress aus und vermeiden Sie wenn möglich größere Veränderungen (Umzug, Umgestaltung der Wohnräume). Sprechen Sie außerdem den behandelnden Arzt auf jede Verschlechterung der Symptome an. Oft können Medikamente lindernd wirken oder den Abbau verlangsamen.

Umgang mit Veränderungen des Verhaltens und der Persönlichkeit

Viele Angehörige von Demenzpatienten empfinden Änderungen des Verhaltens und der Persönlichkeit am schwierigsten an der ganzen Erkrankung. Im mittleren Stadium der Demenz können Depressionen, Ängste, Verwirrung und irrationale Handlungen auftreten. Auch Schlafstörungen, verbale oder gar handgreifliche Wutausbrüche und zielloses Umherwandern gehören zu den Symptomen einer Demenz im mittleren Stadium.

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Fördern und fordern im richtigen Maß

Umherwandern, Nervosität und Ängste kommen mit mittleren Stadium der Demenz häufig vor. Diese Symptome bessern sich manchmal, wenn der Demenzkranke zu mehr Bewegung und Aktivitäten angeregt wird. Auch der nächtliche Schlaf kann besser werden, wenn der Mensch mit Demenz tagsüber aktiv war. Außerdem hält es Geist und Körper fit, sich zu bewegen und Dinge selbst zu erledigen.

Was sich an Aktivitäten eignet, ist unterschiedlich. Jedem Menschen machen andere Dinge Freude. Schauen Sie Fotos an und erinnern Sie sich gemeinsam an Personen und Ereignisse. Führen Sie häufig Gespräche über unterschiedlichste Themen, auch wenn es dem Menschen mit Demenz vielleicht zunehmend schwerfällt. Beobachten Sie, was Ihr Angehöriger noch kann und fördern Sie diese Fähigkeiten ganz gezielt.

Manchmal lassen sich auch über Gerüche, das Streicheln eines Haustieres oder den Geschmack bestimmter Lebensmittel Assoziationen und positive Erinnerungen wieder erwecken. Überfordern Sie Ihren Angehörigen dabei aber nicht, damit keine Frustration entsteht. Da Menschen mit Demenz sich oft besonders gut an weit zurückliegende Dinge erinnern, können Sie versuchen, frühere Hobbys, alte Fotos oder die frühere Lieblingsmusik für Aktivitäten zu nutzen.

Kommunikation verändern

Gespräche können sich zunehmend schwierig gestalten. Oft versteht ein Mensch mit Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz nicht mehr genau, was Sie sagen. Es kann helfen, wenn Sie langsam, deutlich und in kurzen Sätzen sprechen. Statt Worten wirken manchmal auch Berührungen oder Gesten besser. Achten Sie darauf, welche Emotion Ihr Angehöriger zeigt und versuchen Sie, eher darauf zu reagieren als auf gesprochene Worte. Auch längerer Blickkontakt und ein Lächeln bewirkt manchmal mehr als eine Bitte.

Hilfe im Alltag

Je weiter die Demenz fortschreitet, desto schwerer fallen den Betroffenen Tätigkeiten wie das Ankleiden, die tägliche Körperpflege oder das Essen. Es kann für Angehörige schwierig sein einen Mittelweg zu finden: Zum einen sollten Sie den Menschen mit Demenz anregen, noch möglichst viel selbst zu erledigen. Zum anderen sollten Sie helfen, wo es nötig ist. Planen Sie deshalb vorher gleich ausreichend Zeit für Alltagstätigkeiten ein, um dann nicht ungeduldig zu werden.

Geben Sie dem Menschen mit Demenz Zeit, einfache Dinge selbst zu tun. Dabei sollten Sie möglichst nicht ungeduldig daneben stehen, um keinen Druck zu erzeugen. Geben Sie aber gerne Rat oder bieten Ihre Hilfe an, wenn es nötig ist. Komplizierte oder gefährliche Tätigkeiten können Sie von vornherein ganz selbst übernehmen. Menschen mit Demenz vergessen außerdem manchmal, zu essen und zu trinken. Ein gemeinsames Essen, ein schön gedeckter Tisch, Zuspruch und Lob können zum Essen animieren.

Sicherheit gewährleisten

Der letzte aber wichtigste Punkt ist die Sicherheit. Soll Ihr Angehöriger weiterhin zu Hause wohnen, dann lassen Sie sich dazu am besten von Experten beraten. Mit fortschreitender Demenz wird ein Alleinlassen aus Sicherheitsgründen irgendwann nicht mehr möglich sein. Gefahren wie das Weglaufen aus dem Haus, Stürze oder Haushaltsunfälle müssen verhindert werden. Falls Ihr Angehörige sich noch im Frühstadium der Demenz befindet, sprechen Sie am besten frühzeitig gemeinsam ab, wie sich das spätere Leben gestalten sollte.

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Spätes Stadium der Demenz

In der letzten Demenz-Stufe verlieren die Betroffenen immer mehr ihrer Fähigkeiten. Der Bezug zur Umwelt und die Fähigkeit zur Orientierung nimmt stetig ab. Nach und nach ziehen sich Betroffene immer mehr in sich selbst zurück. Sie sprechen immer weniger und reagieren weniger auf Ansprache.

Im Übergang von der mittleren zur späten Phase kann es aber zu starken Schwankungen kommen. Ein Mensch, der stundenlang schweigend dasitzt, kann im nächsten Moment womöglich ziellos umherwandern. Manche Betroffenen erwachen nachts, führen wahllos erscheinende Tätigkeiten durch oder „geistern“ im Dunkeln durch das Haus.

Darum ist es besonders wichtig, dass die Betroffenen gut betreut werden und keine Möglichkeit haben, das Haus oder die Wohnung selbständig zu verlassen und sich dabei in Gefahr zu bringen. Im weiteren Verlauf sind Menschen mit Demenz immer mehr auf Hilfe angewiesen. Gehen und später auch Sitzen sind nicht mehr möglich, der Patient wird bettlägerig. Zuletzt schwindet auch die Kontrolle über die Körperfunktionen. Inkontinenz oder Schluckstörungen können die Folge sein.

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Doch auch in diesem Stadium gibt es viele Möglichkeiten, mit dem Betroffenen Kontakt aufzunehmen und in seine Welt vorzudringen. Berührungen, Geräusche, Musik, Düfte oder der Kontakt mit Tieren können Erinnerungen und Assoziationen wecken.

Im Spätstadium bzw. Endstadium der Demenz verlieren Betroffene immer stärker die Kontrolle über Ihren Körper. Hier steht deshalb eine umfassende und individuell angepasste Pflege im Vordergrund.

Symptome

Im Spätstadium und Endstadium der Demenz sind Betroffene immer stärker auf Pflege angewiesen. Oft kommt es zu einem Umzug in ein Pflegeheim, wenn Verhaltensänderungen, Inkontinenz oder andere Herausforderungen zu Hause nicht mehr allein bewältigt werden können.

Ob häusliche Pflege, spezielle Betreuungsprojekte oder Altersheim: In jedem Fall muss bei stark fortgeschrittener Demenz die Pflege stetig angepasst werden. Menschen mit Demenz im Endstadium ziehen sich oft immer mehr zurück, reagieren weniger auf Ansprache und sprechen kaum oder gar nicht mehr. Gehen und später auch Sitzen sind in vielen Fällen irgendwann nicht mehr möglich. Der Mensch mit Demenz wird bettlägerig und ist damit vollkommen auf eine umfassende Pflege angewiesen.

Im Spätstadium der Demenz kann es auch zu Inkontinenz kommen. Schluckbeschwerden können auftreten oder das Essen wird verweigert. In solchen Fällen sollten Sie sich eng mit dem Pflegepersonal und / oder den Ärzten beraten, welche Maßnahmen nun nötig und sinnvoll sind.

Endstadium der Demenz: Praktische Tipps für Angehörige

Was genau auf Sie zukommt und wie das Spätstadium der Demenz genau verläuft, lässt sich vorher nicht sagen. Es hängt von der Demenzform und von der individuellen Krankheitsentwicklung ab. Die folgenden Tipps sollten Sie deshalb immer in Absprache mit allen anderen Beteiligten an die Bedürfnisse Ihres Angehörigen anpassen.

Umfassende Pflege ist notwendig

Wenn das mittlere Stadium der Demenz in das Spätstadium übergeht, kann es für längere Zeit zu starken Schwankungen kommen. Teilnahmslosigkeit kann mit Nervosität oder Umherwandern abwechseln. Da nächtliches Umherwandern oder Haushaltsunfälle ein großes Sicherheitsrisiko darstellen, wird eine gute Betreuung nun immer essenzieller.

Im Spätstadium verlieren Menschen mit Demenz zunehmend die Kontrolle über die Sprache, Ihren Körper und über Bewegungen. Nach und nach wird immer öfter Hilfe beim Essen oder beim Gang zur Toilette benötigt. Schreitet der Abbau der Fähigkeiten weiter voran, stehen Ihnen viele Möglichkeiten offen. Hier aus unserem Demenz-Portal finden Sie auch Informationen zu verschiedenen Pflegemöglichkeiten zu Hause oder in Pflegeeinrichtungen. In jedem Fall gilt, dass nun der wichtigste Punkt eine umfassende Pflege und angepasste Betreuung ist.

Positive Gefühle bei Menschen mit Demenz wecken

Selbst wenn ein Mensch mit Demenz im Spätstadium bettlägerig ist und kaum mehr auf Ansprache reagiert: Es gibt viele Möglichkeiten, zu dem Betroffenen vorzudringen. Halten Sie die Hand und streicheln Sie Ihren Angehörigen. Auch Eincremen, leichte Massagen oder das tägliche Waschen bieten Möglichkeiten, die Körperwahrnehmung des Betroffenen bewusst anzuregen. Manche Menschen reagieren auch positiv darauf, in den Arm genommen oder dabei sanft hin und her gewiegt zu werden.

Reden Sie dabei mit ruhiger Stimme. Sprechen Sie über geliebte und bekannte Dinge. Lächeln sie Ihren Angehörigen an. Oft lässt sich auch über Gerüche, Geräusche, bekannte Gebete oder Musik eine positive Assoziation wecken. Wenn Ihr Angehöriger mit den Händen nach Dingen greift oder herumnestelt, können verschiedene Dinge zum Greifen angeboten werden (weiche Oberflächen, Fell oder glatte Gegenstände).

Beobachten Sie Ihren Angehörigen und achten Sie auf Mimik und Gestik. Meiden Sie, was Stress auszulösen scheint. Und wiederholen Sie die Dinge, die beruhigend oder auf positive Weise anregend zu sein scheinen.

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Falls ein Ergotherapeut oder Physiotherapeut die Behandlung begleitet, können Sie sich zeigen lassen, was Sie selbst noch zusätzlich tun können und sollen.

Aktivierung von Demenzerkrankten über taktile Reize

Über die Körperwahrnehmung und taktile Reize ist es möglich, Menschen mit Demenz zu entspannen und zur beruhigen. Nervöse Energie wird abgeleitet und spezielle Spielzeuge fördern die Beruhigung und Konzentration.

Die Würde des Betroffenen nicht verletzen

Ist ein Mensch bettlägerig oder scheint kaum mehr etwas von der Umwelt mitzubekommen, kann man fast vergessen, dass er anwesend ist. Vermeiden Sie trotzdem, mit Dritten über Ihren Angehörigen zu sprechen, als sei er gar nicht da. Meiden Sie vor allem harte Wort, Kritik oder hitzige Diskussionen. Zum einen wissen Sie nicht, wie viel genau Ihr Angehöriger noch mitbekommt – zumindest auf der emotionalen Ebene. Zum anderen ist es einfach ein Zeichen von Respekt. Auch bei Pflegemaßnahmen, beim Waschen oder bei der Ansprache sollten Sie immer darauf achten, die Würde Ihres Angehörigen zu bewahren.

Achten Sie auf eine umfassende palliativ-medizinische Betreuung

Im Spätstadium und Endstadium der Demenz ist natürlich auch wichtig, dass Ihr Angehöriger nicht leidet. Kommt es zu Erkrankungen wie einer Lungenentzündung oder erkrankt Ihr Angehöriger an Krebs, denken Sie daran: Ein Mensch mit Demenz kann Fragen nach Schmerzen oft nicht mehr richtig verstehen. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie selbst kleine Anzeichen von Schmerzen oder Beschwerden dem Pflegepersonal oder dem verantwortlichen Arzt mitteilen. Eine angepasste palliativ-medizinische Versorgung kann dafür sorgen, dass Ihr Angehöriger in seinen letzten Jahren nicht leidet und sich wohl fühlt 27.

Verweigert Ihr Angehöriger das Essen und Trinken (freiwilliges Fasten), gibt es dazu unterschiedliche Einstellungen. Zunehmend sieht man das heute Vorbereitung auf den Tod und einen normalen Prozess, den man als Angehöriger akzeptieren beziehungsweise aushalten muss. Zumindest ab einem gewissen Stadium, zu dem die Ärzte und das Pflegepersonal Sie umfassend beraten werden, ist eine Magensonde oft nicht mehr sinnvoll. Was Sie tun können: Eine befeuchtende Pflege von Mundraum und Lippen wird oft als positiv empfunden, auch wenn ein Patient nicht mehr essen und trinken möchte. Hier finden Sie weiterführende Informationen zum Thema Heilfasten bei Demenz im Sinne der Demenz-Prävention.

Auf den Abschied vorbereiten

Niemandem von uns fällt es leicht, sich mit dem Thema Tod zu beschäftigen. Doch letztendlich ist es das, auf was eine Demenz im Spätstadium letztendlich zusteuert. Versuchen Sie deshalb frühzeitig, sich damit auseinanderzusetzen. Kümmern Sie sich bei Bedarf um eine Patientenverfügung. Es kostet viel Kraft, einem Sterbenden beizustehen.

Doch es kann auch ein enges Gefühl der Vertrautheit, manchmal auch der Versöhnung dabei entstehen. Muten Sie sich dabei jedoch nicht zu viel zu. Tun Sie das, was Sie selbst für richtig halten. Nehmen Sie dabei ruhig Hilfe an. Hospizhelfer oder ehrenamtliche Sterbebegleiter, Seelsorger oder die Pflegekräfte im Heim sind mit diesem Thema vertraut und stehen Ihnen dabei gerne zur Seite.

Wie kann man Demenz vorbeugen?

Weltweit rechnen Forscher bis zum Jahr 2050 mit rund 131 Millionen Menschen, die von einer Demenz betroffen sind. Ein Drittel dieser Demenzerkrankungen könnte jedoch vermeidbar sein 28. Die Vorbeugung von Demenz gewinnt deshalb immer mehr an Bedeutung. Jeder Einzelne von uns kann sein Leben lang dazu beitragen: durch Veränderungen des Lebensstils, regelmäßige ärztliche Untersuchungen und die frühe Behandlung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck.

Hier finden Sie Informationen über die Vorbeugung von Demenz und eine Liste mit zwölf Punkten, die zur Prävention beitragen. Auch bei einer beginnenden Demenz können einige dieser Faktoren möglicherweise dabei helfen, das Fortschreiten zu verlangsamen.

Experten schätzen, dass etwa ein Drittel aller Demenzerkrankungen vermeidbar wären. Einige Ansatzpunkte sind bereits ab der Kindheit oder Jugend wichtig, andere rücken erst in späteren Lebensphasen in den Vordergrund. Zu diesem Schluss kam 2017 eine Gruppe von Demenzforschern aus aller Welt 28.

Die lebenslange Prävention von Demenz umfasst, so geben diese Forscher an, neun wichtige Punkte: Dazu gehört mehr Bildung in der Kindheit und Jugend, vor allem in Ländern ohne umfassende Schulpflicht. Im Erwachsenenalter beugt die Vermeidung von Bluthochdruck, Fettleibigkeit und Gehörverlust der Entstehung einer Demenz vor.

Im späteren Lebensalter werden dann Maßnahmen gegen Diabetes Typ 2, Depressionen, Bewegungsmangel, Einsamkeit (soziale Isolation) und Rauchen immer wichtiger. Die Experten führen geschätzt 35 Prozent aller Demenzerkrankungen weltweit auf diese neun Faktoren zurück, die sich gegenseitig beeinflussen und verstärken.

Weitere Risikofaktoren wie eine ungesunde Ernährung, starke Alkoholkonsum, die Umweltverschmutzung oder zu wenig Schlaf könnten ebenfalls an der Entstehung einer Demenz beteiligt sein. Allerdings lagen den Experten zu wenig Daten vor, um diesbezüglich klare Empfehlungen auszusprechen.Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Vorbeugung von Demenz

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschäftigte sich mit der Vorbeugung von Demenz. Sie stellte 2019 eine Leitlinie vor 29. Darin nennen die Demenzexperten der WHO zwölf Punkte, die zur Prävention wichtig sind. Demenz sei keine natürliche und unvermeidbare Folge des Alterns, fassen die Experten der WHO zusammen. Im Gegenteil: Aktuelle Daten zeigen Zusammenhänge zwischen der Entwicklung einer Demenz und dem Lebensstil.

Die von der WHO genannten Punkte decken sich zu einem großen Teil mit denen der oben genannten Expertengruppe. Zusätzlich gibt die WHO Empfehlungen zu einer gesunden Ernährung, zum Verzicht auf übermäßigen Alkoholkonsum, zur Vermeidung von geistiger Inaktivität sowie zur Bedeutung normaler Cholesterinwerte.

Experten internationaler Forschergruppen 28 und der Weltgesundheitsorganisation 29 sind sich einig: Die Vorbeugung von Demenz ist immens wichtig. Die folgenden Punkte können dazu beitragen. Auch wenn sich nicht jede Demenz verhindern lässt, so lässt sich dadurch möglicherweise der Beginn der Erkrankung herauszögern und das Fortschreiten verlangsamen.

Diese Faktoren können sich gegenseitig verstärken. Deshalb können kleine Änderungen schon große Auswirkungen haben. Werden Sie also aktiv und nutzen Sie die Möglichkeiten zur Vorbeugung.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen

Viele der genannten Punkte wie Bluthochdruck, Depressionen oder erhöhte Blutfettwerte lassen sich nicht immer vorbeugen. Hier ist besonders wichtig, dass Sie bei einem Verdacht auf eine Erkrankung zum Arzt gehen und sich untersuchen lassen. Auch angebotene Vorsorgeuntersuchungen sollten Sie wahrnehmen. Nur so ist eine frühe Diagnose und effektive Behandlung möglich.

Bluthochdruck vermeiden und behandeln

Bluthochdruck ist einer der Hauptrisikofaktoren für Demenz, im speziellen für die vaskuläre Demenz. Sport, ein normales Körpergewicht, eine gesunde Ernährung, der Verzicht auf Rauchen und Alkohol sowie möglichst wenig Stress können Bluthochdruck oft verhindern. Liegt bereits ein zu hoher Blutdruck vor, kann die Einnahme von Blutdrucksenkern die damit verbundenen Risiken verhindern.

Nicht rauchen

Neben vielen anderen Vorteilen für die Gesundheit sinkt auch das Demenzrisiko, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören. Zum einen erhöht das Rauchen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit für durchblutungsbedingte Demenzerkrankungen. Zum anderen wirken einige Inhaltsstoffe von Zigarettenrauch giftig auf das Nervensystem und könnten so auf direktem Weg zu einer Erhöhung des Demenzrisikos beitragen 28.

Soziale Isolation verhindern

Sozialer Rückzug kann ein Vorbote für eine Demenz sein und zu den Demenzsymptomen gehören. Umgekehrt scheinen Einsamkeit und soziale Isolation aber auch das Risiko für Alzheimer und andere Demenzformen zu erhöhen. Zusätzlich treten bei einsamen Menschen öfter Depressionen, Bluthochdruck und Herzerkrankungen auf – die wiederum auch Risikofaktoren für Demenzen sind.

Gerade bei Demenzkranken ist es deshalb besonders wichtig, sie zu sozialen Aktivitäten zu ermutigen. Mit der richtigen Unterstützung ist eine Teilhabe am Sozialleben auch mit fortschreitender Demenz noch möglich, auch wenn es schwieriger wird.

Doch auch gesunde Menschen in jedem Lebensalter sollten bei Bedarf dazu ermutigt werden, Wege aus Einsamkeit und sozialer Isolation zu finden. Denn soziale Teilhabe und soziale Unterstützung sind eng mit Gesundheit und Wohlbefinden während des gesamten Lebens verbunden, gibt die WHO an 29.

Übergewicht und Typ-2-Diabetes vermeiden

Ein erhöhtes Körpergewicht erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Übergewicht ist zudem mit der Entwicklung von Typ-2-Diabetes und Insulinresistenz verbunden. Forscher vermuten, dass die veränderte Insulinwirkung eine Rolle bei Alzheimer spielen könnte, da Insulin den Abbau von Amyloid im Gehirn beeinflusst und so das Risiko für Amyloid-Ablagerungen erhöhen kann.

Experten empfehlen deshalb zur Vorsorge der Demenz, Übergewicht zu vermeiden oder bei Bedarf zu reduzieren. Ein Typ-2-Diabetes sollte behandelt und gut eingestellt werden, um negative Folgen zu verhindern.

Gehörverlust mit Hörgeräten ausgleichen

Mit zunehmendem Lebensalter hören viele Menschen schlechter. Erst in den letzten Jahren zeichnete sich ab, dass ein Verlust des Hörvermögens auch das Risiko für das Entstehen einer Demenz erhöht 28. Der genaue Zusammenhang ist bisher jedoch noch nicht klar. Aktuell wird untersucht, ob der Einsatz von Hörgeräten das Demenzrisiko wieder senken kann.

Möglicherweise sind der Hörverlust und die Demenz aber auch beides Folgen einer verminderten Durchblutung. Dennoch empfehlen die Experten, bei Verdacht auf einen Hörverlust einen Hörtest durchführen zu lassen und bei Bedarf ein Hörgerät zu nutzen. Das erhöht schließlich auch die Lebensqualität für den Betroffenen.

Depressionen vermeiden, erkennen und behandeln

Bei Menschen mit Demenz treten Depressionen und depressive Verstimmungen häufig auf. Der Verlust der geistigen Fähigkeiten verunsichert, macht Angst und führt deshalb oft zum sozialen Rückzug. Zum Teil ziehen sich auch Freunde oder Familienangehörige zurück, die mit der Demenz schlecht umgehen können. Das kann zu Depressionen führen.

Umgekehrt zeigen Studien aber auch, dass Depressionen das Risiko für die Entwicklung einer Demenz erhöhen. Depressive Symptome sollten generell immer beim Arzt abgeklärt und bei Bedarf behandelt werden. Eine Psychotherapie und / oder Medikamente wirken nicht nur gegen die Depression, sondern können in manchen Fällen auch eine Demenz verhindern.

Bewegungsmangel verhindern und mit Übungen Demenz vorbeugen

Körperliche Aktivität kann bei gesunden Menschen jeden Alters das Risiko für eine spätere Demenz verhindern, gibt die WHO an. Zumindest dann, wenn man regelmäßig und langfristig Sport treibt und sich viel bewegt. Auch bei Menschen mit Gedächtnisstörungen könnte Bewegung dazu beitragen, eine Verschlechterung zu verhindern.

Zusätzlich hat Sport gerade bei älteren Menschen noch viele weitere positive Effekt. Dazu gehört unter anderem ein verbessertes Balancegefühl, ein verringertes Risiko für Stürze, eine bessere Stimmung und bessere Beweglichkeit 28.

Gedächtnisvorsorge: Geistig aktiv bleiben

Die WHO schlägt vor, bei älteren Menschen gezielt das Gedächtnis und die Gehirnleistung zu trainieren. Das lässt sich mit speziellen Übungen machen. Doch auch viele andere Dinge halten den Geist wach und aktiv, zum Beispiel singen, musizieren, eine Sprache lernen, künstlerisch tätig sein, mit anderen Menschen diskutieren, sich ehrenamtlich engagieren, Reisen, soziale Aktivitäten und vieles mehr.

Demenz vorbeugen durch Ernährung: Die mediterrane Diät

Menschen, die sich mediterran ernähren, haben weniger gefäßbedingte Erkrankungen und seltener Probleme mit Übergewicht und Diabetes. Auch die Marker für oxidativen Stress und für Entzündungen sind bei ihnen niedriger. Doch was bedeutet eine „mediterrane Diät“? Dazu gehören die folgenden Dinge:

  • Wenig Fleisch und Milchprodukte, vor allem möglichst wenig rotes Fleisch
  • Viel Gemüse und Früchte
  • Hochwertige pflanzliche Öle wie Leinöl, Olivenöl und Rapsöl liefern ungesättigte Fettsäuren
  • Als Snacks eignen sich Nüsse (in kleineren Mengen) oder Obst
  • Wenig Alkohol
  • Wenig Zucker
  • Reichlich trinken, am besten stilles Wasser

Intervallfasten und Heilfasten

Wer gezielte Essenspausen einlegt, beugt vielen Risikofaktoren vor, die zur Entstehung einer Demenz beitragen. Regelmäßige Heilfastenkuren und/oder Intervallfasten tragen zur Reduktion oder Vermeidung von Übergewicht bei. Auch hilft das Fasten bei der Regulierung des Blutdrucks und senkt das Risiko für Typ-2-Diabetes und erhöhte Blutfettwerte 30 sowie erhöhtes LDL-Cholesterin. Studien weisen zudem darauf hin, dass auch Menschen mit Depressionen und depressiven Verstimmungen von Heilfasten und der damit verbundenen Stimmungsaufhellung profitieren 31. Fasten kann chronische Entzündungen im Körper vermindern. Entzündungsprozesse stehen ebenfalls in Verdacht, Demenz mit zu verursachen.

Ein sehr wichtiger Faktor beim Fasten ist ein Selbstreinigungsprozess unserer Zellen, die sogenannte Autophagie. Bei diesem Vorgang haben die Zellen die Möglichkeit Ablagerungen, sogenannten Zellmüll, zu entsorgen bzw. zu recyclen. Das hält unsere Zellen vital, was mit großer Wahrscheinlichkeit zur Vorbeugung allerlei Krankheiten wie auch der Demenz beiträgt.

Vitamine, Kaffee und Nahrungsergänzung

Weitere Faktoren, welche die Autophagie auslösen können, sind: Kalorienreduktion, Sport, schwarzer Kaffee und eine Substanz namens Spermidin. Letztere ist großer Hoffnungsträger in der Demenzvorbeugung. Erste wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass die regelmäßige Einnahme von Spermidin die kognitive Leistungsfähigkeit von Personen, die zuvor das Nachlassen der Gedächtnisleistung bei sich selbst beobachtet hatten, verbessern könnte.

Übermäßigen Alkoholkonsum meiden

Die WHO empfiehlt Menschen, die viel und regelmäßig trinken, den Alkoholkonsum zu reduzieren. Neben vielen weiteren Vorteilen für die Gesundheit scheint dadurch auch das Demenzrisiko zu sinken.

Blutfettwerte und Cholesterin im Auge behalten

Erhöhte Blutfettwerte, vor allem ein hohes LDL-Cholesterin, könnten ebenfalls zum Demenzrisiko beitragen. Die WHO empfiehlt daher, die Werte im Auge zu behalten. Bei stark erhöhtem Cholesterinspiegel sind unter Umständen Cholesterinsenker nötig. Ein leicht erhöhtes Cholesterin lässt sich oft auch durch einen veränderten Lebensstil senken. Übrigens senken viele der oben genannten Tipps zur Vorbeugung einer Demenz auch den Cholesterinspiegel.

Interviews mit Demenzforschern zur Vorbeugung von Demenz

Interview mit Prof. Dr. Stefanie Auer

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Interview mit Prof. Dr. Andreas Michalsen

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Interview mit Prof. Dr. Gerald Huether

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Interview mit Dr. Ruediger Dahlke

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Wie erkenne ich Demenz?

Es gibt frühe Anzeichen, die auf eine Demenz hinweisen können. Fragen, die in diesem Fachartikel beantwortet werden sind:

  • Welche Demenz Symptome können auftreten?
  • Wie erkennt man eine Demenz?
  • Und was sind die ersten Anzeichen für eine Demenz?

Das Krankheitsbild der Demenz ist nicht immer gleich. Es gibt verschiedene Demenz Symptome, die auftreten können. Der Verlauf ist bei jedem Menschen individuell anders. Zudem beginnt die Demenz immer schleichend. Allerdings gibt es einige typische Anzeichen, die auf eine Demenz hinweisen.

Unterschiedliche Demenz-Symptome

Diese sind je nach Demenzart unterschiedlich. Die Alzheimer Demenz und auch die vaskuläre Demenz äußern sich zunächst oft in Problemen mit dem Kurzzeitgedächtnis. Bei anderen Formen der Demenz stehen andere Veränderungen im Vordergrund. Bei der Lewy-Körperchen-Demenz kommt es zum Beispiel häufiger zu Sinnestäuschungen (Halluzinationen). Menschen mit frontotemporaler Demenz (FTD) zeigen als erstes Symptom oft Verhaltensveränderungen. Sie benehmen sich unangemessen, aggressiv oder taktlos.

Ist Vergesslichkeit ein Symptom von Demenz?

Vergesslichkeit muss kein Anzeichen für Demenz sein. Sie kann es aber sein. Im Folgenden geben wir Ihnen Beispiele, wie sich eine demenzbedingte Vergesslichkeit äußern kann.

Wichtig: Alle hier genannten Symptome bedeuten nicht, dass jemand sicher an einer Demenz leidet. Viele der genannten Symptome kommen auch bei völlig gesunden Menschen hin und wieder vor oder können normale Alterserscheinungen sein. Allerdings können es Warnzeichen für Demenz sein, vor allem wenn die Vergesslichkeit oder andere Symptome regelmäßig oder immer öfter auftreten oder den Alltag einschränken. Im Zweifelsfall sollten Sie solche und ähnliche Symptome immer beim Arzt abklären lassen. Denn je früher die Diagnose gestellt wird, desto mehr lässt sich gegen das Fortschreiten der Demenz tun.

Wie äußert sich Vergesslichkeit im Alltag?

Die häufigste Demenzart ist Alzheimer. Das Leitsymptom und auch das erste, merkbare Anzeichen für die Alzheimer-Demenz ist die Vergesslichkeit. Auch bei der vaskulären Demenz kann sich die verminderte Durchblutung im Gehirn zunächst in Vergesslichkeit äußern. Durch das nachlassen des Kurzzeitgedächtnisses kommt es bei einer beginnenden Demenz oft zu typischen Situationen.
Typische Situationen und Probleme können zum Beispiel sein:

  • Betroffene verlegen häufiger Dinge (Brille, Schlüssel, Geldbeutel).
  • Betroffene benötigen manchmal etwas Zeit, bis ihnen bestimmte Wörter oder Namen einfallen.
  • Direkt nach einem Gespräch oder dem Lesen eines Artikels können sich Betroffene nicht mehr an den Inhalt erinnern.
  • Menschen mit Demenz wiederholen Fragen manchmal mehrmals oder haben im Gespräch Schwierigkeiten, längere Sätze zu Ende zu bringen.
  • Uhrzeiten, Wochentage oder Monate werden verwechselt oder Termine versäumt. Geburtstage werden vergessen.

Es gibt auch weitere Anzeichen, die auf eine zunehmende Vergesslichkeit hindeuten können. Diese können damit zusammenhängen, dass Menschen dazu neigen, Schwächen zu überspielen. Durch das Nutzen von Hilfen gelingt es Betroffenen oft über längere Zeit, mit der Vergesslichkeit weiterhin normal im Alltag zurechtzukommen.

Auffällige Verhaltensweisen im Alltag

Typische Verhaltensweisen können sein:

  • Betroffene beteiligen sich weniger an Gesprächen oder Aktivitäten, damit Ihre Defizite nicht auffallen.
  • Spricht man die Vergesslichkeit an, reagieren Betroffene abweisend, wütend oder aufbrausend. Oder es werden Ausreden gesucht, um sich die eigene Vergesslichkeit nicht eingestehen zu müssen.
  • Zettel, Notizen und Erinnerungshilfen sind unerlässlich beim Erinnern und Einhalten von Terminen.

Weitere mögliche Symptome

Neben der Vergesslichkeit gibt es noch andere Symptome, die Anzeichen für eine Demenz sein können.

  • Rückzug und Antriebslosigkeit: Freudlosigkeit und ein immer stärkerer Rückzug können auf eine Demenz, aber auch auf eine Depression hindeuten. Bei einer Demenz hängt die Zurückgezogenheit oft damit zusammen, dass Betroffene sich für ihre Einschränkungen schämen und nicht möchten, dass jemand ihre Demenz Symptome bemerkt.
  • Orientierungsprobleme: Die Orientierung kann schwerer fallen, zum Beispiel werden Türen verwechselt, Betroffene erinnern sich nicht mehr an Wege oder finden sich an neuen Orten nur schwer zurecht.
  • Veränderungen von Verhalten und Persönlichkeit: Menschen mit Demenz erscheinen oft aggressiver oder – im Gegenteil – weinerlicher oder ängstlicher als früher. Besonders bei der seltenen, frontotemporalen Demenz können Veränderungen im Verhalten das erste Anzeichen darstellen. Werden ältere Menschen plötzlich aggressiv, verhalten sich „peinlich“, laut oder unangemessen, sollten Sie an diese Möglichkeit denken. Mehr zu Verhaltensveränderungen und wie man damit umgeht, erfahren Sie unten.
  • Störungen des Geruchs- oder Geschmackssinns: Wer plötzlich anders (oder gar nichts mehr) riecht oder schmeckt, sollte dies sicherheitshalber beim Arzt abklären lassen. Auch das kann ein Symptom einer Demenz oder einer Parkinson-Erkrankung sein.
  • Halluzinationen / Wahnvorstellungen: Manche Menschen mit Demenz fühlen sich (fälschlicherweise) betrogen, bestohlen oder verfolgt. Manche sind sich sicher, Personen aus der Vergangenheit gesehen zu haben. Typisch ist dabei ein starkes Beharren auf dem, was der Betroffene meint, bemerkt oder gesehen zu haben.
  • Probleme bei komplexen Handlungen: Beim Kochen eine wichtige Zutat vergessen oder den Herd danach nicht ausgeschaltet? Geld abheben macht plötzlich Probleme? Solche Fehler oder eine deutlich längere Dauer bei Alltagstätigkeiten können ebenfalls Folgen eines demenziellen Syndroms sein.
  • Verlangsamter Gang: Studien zeigen, dass Probleme beim Gehen und ein verlangsamter Gang ebenfalls frühe Demenz Symptome sein können 32.
  • Ungewöhnliches Essverhalten: Die Demenz kann auch das Essverhalten verändern. Extreme Veränderungen gibt es vor allem bei der frontotemporalen Demenz 33. Betroffene können zum Beispiel seltsame Essensvorlieben entwickeln, übermäßig viel essen oder in manchen Fällen sogar Dinge essen, die eigentlich nicht essbar sind.
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Verhaltensveränderungen bei Demenz und wie man am besten damit umgeht

Wenn Sie eine Demenz vermuten 34, sollte der erste Schritt immer ein Besuch beim Arzt sein. Lassen Sie auch im weiteren Verlauf jede Veränderung der Demenz Symptome beim Arzt abklären. Er kann Sie auch beraten, wie Sie weiter vorgehen und ob weitere Hilfen angebracht sind. Die Pflege von Menschen mit Demenz, selbst im frühen Stadium, kann sehr belasten. Deshalb sollten pflegende Angehörige sich nicht scheuen, rechtzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen und Probleme offen auszusprechen.

Besonders schwierig für Angehörige von Dementen sind oft die mehr oder weniger starken Veränderungen im Verhalten. Unter Umständen erkennt man Betroffene kaum wieder, da sich ihre ganze Persönlichkeit wandelt. Es kann erschreckend sein und sehr belasten, wenn ein geliebter Mensch aufgrund seiner Demenz plötzlich mit Misstrauen oder Feindseligkeit auf helfende Menschen reagiert, ständig unruhig und nervös ist oder gar handgreiflich wird. Hier erfahren Sie, welche Veränderungen mit einer Demenz einhergehen können und wie Sie am besten darauf reagieren.

Aggression, Reizbarkeit, Wut

Aggressionen, cholerisches Verhalten, Reizbarkeit und Starrsinn sind bei Demenz keine Seltenheit. Oft äußern sich Aggressionen nur verbal, manchmal aber auch in Taten. Wenn man als dementer Mensch im Alltag einfache Dinge plötzlich nicht mehr kann und ständig etwas vergisst, verunsichert das stark. Jeder Mensch reagiert darauf anders. Häufig ist die Reaktion Wut, Feindseligkeit oder Trotz. Dahinter steckt jedoch fast immer Angst. Auch häufige oder schnelle Stimmungsänderungen gehören zu den Demenz Symptome.

So reagieren Sie am besten:

Der Grund für aggressives Verhalten liegt nicht im Betroffenen selbst, sondern in der Demenz. Darum hilft es nichts, wenn Sie selbst wütend werden und sich auf einen Streit einlassen. Auch körperliches Festhalten, Auslachen oder Anschreien verstärkt den Konflikt. Besser: Nehmen Sie die Wut nicht persönlich, sondern sehen Sie sie als Zeichen von Angst und Unsicherheit. Lenken Sie den Betroffenen mit etwas ab, was er gerne tut. Meiden Sie wenn möglich Situationen und Tätigkeiten, die regelmäßig Aggressionen auslösen.
Schlägt der Betroffene um sich oder können Sie mit der verbalen Aggression nicht umgehen, verlassen Sie im Notfall lieber kurz den Raum (2). Kommen solche Vorfälle öfter vor, sollten Sie mit dem behandelnden Arzt sprechen, welche Möglichkeiten Sie haben, um solche Vorfälle zukünftig zu vermeiden.

Unruhe, Rastlosigkeit oder Umherwandern

Menschen mit Demenz werden oft unruhig. Sie wandern umher und wirken rastlos. Viele nesteln im Sitzen mit den Händen herum, die Finger sind immer in Bewegung, Kleidungsstücke werden geknetet oder Knöpfe auf- und zugemacht. Entsteht eine solche Unruhe erstmals oder verstärkt sich, sollte das am besten ein Arzt abklären. Es kann eine Verschlechterung der Erkrankung dahinterstecken. Manchmal sind aber auch Übelkeit, Unwohlsein oder Schmerzen der Grund für vermehrtes Umherwandern oder für verstärkte Nervosität.

So reagieren Sie am besten:

Das ziellose Herumwandern kann im schlimmsten Fall zur Gefahr für demente Personen werden. Darum sollten Sie den Betroffenen nach Möglichkeit im Auge behalten. Gestalten Sie Haus und Garten so, dass dort keine Gefahren drohen. Für den Notfall gibt es Armbänder mit den persönlichen Daten, die man Betroffenen umlegen kann. So können Sie schnell nach Hause gebracht werden, wenn sie unbemerkt das Haus verlassen haben. Auch GPS-Tracker sind empfehlenswert.
Gegen das Herumwandern hilft manchmal, wenn Sie den Patienten mit auf Spaziergänge nehmen und sich viel gemeinsam beschäftigen. Es kann außerdem hilfreich sein, sich die „Wanderzeiten“ zu notieren. Dann können Sie zu diesen Zeiten zum Beispiel schon vorab einen gemeinsamen Spaziergang einplanen.

Störungen im Schlaf-Wach-Rhythmus

Wer dement wird, schläft oft auch zunehmend schlechter oder wacht nachts häufiger auf. Im weiteren Verlauf der Erkrankung können sie Tag und Nacht manchmal nicht mehr unterscheiden. Es kann dann vorkommen, dass die Betroffenen nachts umherirren. Das kann schlimmstenfalls zu Stürzen und Unfällen führen. Gefahren liegen auch darin, wenn nachts der Herd eingeschaltet oder das Wasser aufgedreht wird.

So reagieren Sie am besten:

Auch Angehörige benötigen ihren Schlaf. Die Pflege ist schließlich auch tagsüber belastend genug. Manchmal funktioniert der Schlaf-Wach-Rhythmus besser, wenn die Betroffenen tagsüber aktiv sind, zum Beispiel an der frischen Luft spazieren gehen. Nachts sorgen Sie für Sicherheit, indem Gefahrenbereiche nicht zugänglich sind. Sorgen Sie am Abend schon einige Zeit vor dem Schlafengehen für Ruhe und machen Sie das Bett für den Betroffenen möglichst gemütlich. Überfordert Sie die nächtliche „Wanderlust“, dann besprechen Sie mögliche Maßnahmen mit dem behandelnden Arzt.

Depression, Resignation, Antriebslosigkeit

Eine Demenz kann sich ähnlich äußern, wie eine Depression. Demente Personen haben oft Angst vor ihrem eigenen geistigen Abbau, schämen sich und ziehen sich deswegen zurück. Daraus kann sich aber zusätzlich zur Demenz auch eine echte Depression entwickeln. Sie sollten hellhörig werden, wenn der Kranke antriebslos wird, den Appetit verliert, keine Freude mehr zeigt oder gar Selbstmordgedanken äußert.
So reagieren Sie am besten:
Lassen Sie jedes Anzeichen einer Depression immer beim Arzt abklären. In Absprache mit dem Arzt können Arzneimittel helfen. Zusätzlich sind sozialer Kontakt, Nähe und Gespräche sehr hilfreich. Aufmunternd sind oft Dinge, die der Demenzkranke früher gern getan hat. Hören Sie gemeinsam Musik, basteln oder zeichnen sie – je nach Vorliebe des Betroffenen.

Wahnvorstellungen und Sinnestäuschungen (Halluzinationen)

Von Halluzinationen (oder Sinnestäuschungen) spricht man, wenn ein Mensch etwas sieht, hört oder fühlt, was in Wirklichkeit nicht da ist. Bei Wahnvorstellungen hingegen werden Dinge falsch interpretiert. Betroffene beharren zum Beispiel darauf, dass jemand sie bestohlen hat, dass eine Situation aus dem Fernsehen real geschehen ist oder dass Verwandte Fremde sind, die sie noch nie gesehen haben.

So reagieren Sie am besten:

Reagieren Sie nie mit Spott oder Unverständnis auf Halluzinationen oder Wahnvorstellungen. Für den Betroffenen ist es in diesem Moment real und bereitet ihm möglicherweise große Sorgen. Bewahren Sie Ruhe. Geben Sie Nähe, zum Beispiel durch Berührungen, und erklären Sie, dass alles in Ordnung ist. Anschließend sollten Sie mit dem Arzt sprechen, ob möglicherweise die Gabe bestimmter Medikamente angebracht ist.

Symptome bei fortgeschrittener Demenz

Demenz verläuft in mehreren Stadien. Die oben aufgeführten Demenz Symptome nehmen im Verlauf immer mehr zu. Irgendwann sind auch einfache Alltagsaufgaben nicht mehr möglich. Die Folge: Die Körperpflege wird vergessen. Der Betroffene wäscht sich nicht mehr regelmäßig oder kleidet sich morgens nicht selbst an. Das Kurzzeitgedächtnis lässt immer mehr nach. Betroffene vergessen Namen und Personen immer häufiger.

Viele Menschen mit Demenz scheinen manchmal immer mehr in die Vergangenheit zu wandern. Freunde und entferntere Familienmitglieder und zuletzt der Ehepartner und enge Verwandte werden gar nicht mehr erkannt. Dafür sind Erinnerungen aus der Kindheit oder Jugend manchmal ganz klar präsent. Zuletzt entfällt auch das Wissen über Tätigkeiten des Alltags und über Fertigkeiten. Betroffene ziehen sich immer mehr zurück, werden bettlägerig und sprechen immer weniger. Es kann zu Harninkontinenz, später auch zu Stuhlinkontinenz kommen.

Promo für den Leitfaden Demenz

Wie wird Demenz diagnostiziert?

Lässt das Kurzzeitgedächtnis nach, kann nur ein Arzt sicher feststellen, ob eine Demenz dahintersteckt. Dabei gilt: Je früher die Demenz Diagnose gestellt wird, desto besser.

Eine Demenz beginnt in den meisten Fällen schleichend. Betroffene und Angehörige bemerken deshalb oft erst rückblickend, dass schon seit längerer Zeit erste Anzeichen für eine Demenz sichtbar waren. Haben Sie einen Verdacht auf eine Demenz, sollten Sie nicht zögern, einen Termin beim Arzt zu vereinbaren. Denn je früher die Diagnose erfolgt, desto besser. Hier erfahren Sie, warum eine frühe Diagnose wichtig ist, wie die Diagnose einer Demenz abläuft und welche Untersuchungen die Betroffenen beim Arzt erwarten.

Ab wann spricht man von Demenz?

Nicht immer ist Vergesslichkeit ein Symptom von Demenz. Es kann auch ein normaler Alterungsprozess dahinter stecken, den Sie durch „Gehirnjogging“ und andere Maßnahmen aufhalten können. Dauern Symptome wie Vergesslichkeit, Orientierungsprobleme, Antriebslosigkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten über längere Zeit (mehrere Monate) an oder verschlimmern sie sich merklich, sollten sie auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden. Denn die frühe Demenz Diagnose hat viele Vorteile.

Vorteile einer frühen Diagnose

  • Bestimmte, seltenere Demenzarten sind reversibel, können sich durch eine Therapie also deutlich bessern.
  • Medikamente wirken im frühen Stadium einer Demenz oft besser. So kann der Krankheitsverlauf effektiver verlangsamt werden.
  • Betroffenen und ihren Angehörigen haben Zeit, sich umfassend zu informieren und sich mit dem zu erwartenden Krankheitsverlauf auseinanderzusetzen. Das hilft dabei, die Unsicherheit zu nehmen.
  • Es ist mehr Zeit dafür da, für die zukünftige Entwicklung vorzusorgen. Dabei können Betroffene sich aktiv selbst an Entscheidungen beteiligen, bevor die geistige Einschränkung sie später daran hindert.
  • Alle Beteiligten können sich frühzeitig über Hilfsangebote informieren und rechtzeitig eine Beratung oder Unterstützung in Anspruch nehmen.
  • Studien zeigen, dass Menschen mit Demenz länger selbständig leben können, wenn die Krankheit früh erkannt wird. Unter anderem kann durch eine Veränderung des Lebensstils und andere nicht-medikamentöse Maßnahmen Demenz behandelt und das Fortschreiten verlangsamt werden 25.
  • Liegt keine Demenz vor, sondern nur eine normale Vergesslichkeit im Alter, kann eine frühe Abklärung beim Arzt viele Sorgen ausräumen.

Wer klärt Demenz wie ab?

Der erste Weg führt bei Verdacht auf eine Demenz in der Regel zum Hausarzt. Er kann durch eine genaue Befragung (Anamnese) herausfinden, ob eine Demenz wahrscheinlich ist. In manchen Fällen wird ein Facharzt hinzugezogen, vor allem bei Krankheitsbeginn in jüngerem Alter (unter 65 Jahren), bei ungewöhnlichen Symptomen oder einem sehr schnellen Verlauf. Das kann ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, ein Facharzt für Neurologie (Nervenheilkunde) oder eine spezialisierte Klinik sein.

Gespräch mit Anamnese

Die Anamnese ist eine Bestandsaufnahme und Teil der Demenz Diagnose. Der Arzt fragt nach Symptomen und seit wann sie auftreten. Auch begleitende Angehörige werden danach befragt, welche Veränderungen ihnen aufgefallen sind. Mit diesen Fragen soll abgeklärt werden, ob gemäß der Definition der WHO (Weltgesundheitsorganisation) eine Demenz vorliegt 35. Dafür muss unter anderem gelten: Symptome wie Vergesslichkeit, Veränderungen des Verhaltens oder fehlende Motivation treten seit mindestens sechs Monaten auf und hängen nicht mit Einschränkungen des Hörens oder Sehens zusammen.

Außerdem klärt der Arzt auch viele weitere Dinge ab, um das Gesamtbild beurteilen zu können:

  • Bestehen Vorerkrankungen?
  • Welche Medikamente werden eingenommen?
  • Bestehen im Moment noch andere körperliche oder psychische Probleme?

Andere Erkrankungen ausschließen

Wichtig ist, dass reversible Ursachen einer Demenz ausgeschlossen werden. Behebbare Ursachen einer Demenz sind unter anderem Vitaminmangel (B12, Folsäure), hormonelle Ursachen (z. B. Schilddrüsenhormone), Medikamentenmissbrauch, operable Tumore oder bestimmte Infektionen des Gehirns.

Auch eine Abgrenzung zu anderen Krankheiten ist notwendig, denn Symptome einer Demenz können auch durch Erkrankungen wie Parkinson, die Erbkrankheit Chorea Huntington oder Erkrankungen der Nieren, Bauchspeicheldrüse oder Leber hervorgerufen werden. Auch Depressionen können in manchen Fällen dazu führen, dass der Verdacht auf eine Demenz entsteht.

Welcher Diagnose Test kann was?

Um eine Demenz zu diagnostizieren und die Ursache für die Demenz herauszufinden, helfen dem Arzt Ergebnisse verschiedener Untersuchungen. Nicht immer sind alle der unten genannten Untersuchungen notwendig. Bei der Demenz Diagnose richten sich die Ärzte nach Leitlinien, in denen medizinische Fachgesellschaften Empfehlungen zur Diagnose und Behandlung geben, basierend auf dem aktuellen Stand der Demenzforschung 26.

  • Körperliche Untersuchungen und Blutuntersuchung: Durch die Messung von Blutdruck und Puls, Urinuntersuchungen und Blutuntersuchungen erkennt der Arzt verschiedene Erkrankungen und Stoffwechselstörungen, die eine Demenz verursachen können. Im Blut lassen sich unter anderem behandelbare Demenzursachen ausschließen, wie ein Vitaminmangel oder Störungen der Schilddrüsenfunktion.
  • Liquordiagnostik: Als Liquor wird die klare, wässrige Flüssigkeit bezeichnet, die das Gehirn und das Rückenmark umgibt. Bei einer Liquor-Untersuchung (Lumbalpunktion) wird die Rückenmarksflüssigkeit mit einer dünnen Nadel entnommen. Liegen bestimmte Eiweiße im Liquor vor, deutet das auf eine Alzheimer-Erkrankung hin.
  • Neurologische und psychologische Tests: Um zu Beurteilen, wie leistungsfähig das Gehirn ist, führt der Arzt verschiedene Tests durch. Dazu gehören zum Beispiel Fragen zu Ort und Datum oder das Lösen einfacher Rechenaufgaben. Häufig wird der Mini-Mental-Status-Test (MMST) eingesetzt. Er besteht aus Fragen und Aufgaben aus verschiedenen Kategorien, zum Beispiel zeitliche und räumliche Orientierung, Erinnerungsfähigkeit, Merkfähigkeit, Aufmerksamkeit, Sprache und Rechnen. Der Arzt kann aber auch andere Tests anwenden, zum Beispiel indem er den Betroffenen eine Uhr aufzeichnen lässt.
  • Bildgebung (MRT, CT): Die Magnetresonanztherapie (MRT) oder Computertomographie (CT) bilden das Gehirn schichtenweise ab. Sie können zeigen, ob Tumore oder Durchblutungsstörungen im Gehirn vorliegen. Es lässt sich auch feststellen, wenn bestimmte Abschnitte des Gehirns verändert oder geschrumpft sind. Weitere Verfahren wie die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) lassen auch Rückschlüsse auf Stoffwechselprozesse im Gehirn zu und können vom Arzt zusätzlich angefordert werden.
  • Genetische Tests: Sehr selten kann eine Alzheimer-Erkrankung auch vererblich und nicht altersbedingt sein. Betroffen erkranken dann meist schon früh, im Alter von 30 bis 65 Jahren. In diesem Fall kann ein Gentest sinnvoll sein.
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Was tun, wenn Betroffene nicht zum Arzt gehen wollen?

Manchmal lehnen Betroffene einen Arzttermin kategorisch ab und reagieren möglicherweise sogar aggressiv darauf, wenn man sie mit der Vermutung einer Demenz konfrontiert. In diesem Fall können Angehörige alle Symptome einige Wochen lang dokumentieren und anhand dieser Aufzeichnungen das weitere Vorgehen mit einem Arzt besprechen. Unter Umständen können auch kleine Tricks helfen.

Angehörige können mit dem Arzt vereinbaren, dass er den oder die Betroffene zu einem jährlichen Check-Up zur Kontrolle von Cholesterin, Blutzucker und Blutdruck einlädt. In manchen Fällen ist auch ein Hausbesuch eine Lösung.

Denken Sie immer daran: Die Weigerung, zum Arzt zu gehen, und auch Aggressionen oder das Nicht-Wahrhaben-Wollen sind meist Zeichen von Angst. Die Angst davor, als verrückt zu gelten, die Kontrolle über sein Leben zu verlieren oder in ein Pflegeheim zu müssen. Oft hilft es deshalb, feinfühlig auf solche Ängste einzugehen und das Thema behutsam immer wieder anzusprechen.

Checkliste für das Arztgespräch bei Verdacht auf Demenz

Vermuten Sie eine Demenz bei sich oder einem Familienmitglied? Dann sollten Sie diese Sorge beim Arzt abklären lassen. Der erste Ansprechpartner ist hier in der Regel der Hausarzt. Die folgenden Punkte können Ihnen dabei helfen, sich auf das Arztgespräch optimal vorzubereiten:

  • Der Ehepartner oder Angehörige sollten beim Arztbesuch am besten dabei sein. Sie können Symptome besser schildern, die dem Betroffenen möglicherweise gar nicht bewusst sind.
  • Notieren Sie sich vorher alle Fragen, die Sie dem Arzt stellen möchten. So vergessen in der Aufregung nichts.
  • Es kann hilfreich sein, sich vorher Notizen über Symptome zu machen. Wann traten die Symptome das erste Mal auf? Wurden Sie schlimmer? Gibt es bestimmte Auslöser für die Beschwerden?

Diese Informationen sollten Sie beim Arztbesuch parat haben:

  • Auflistung aller Medikamente (auch Hausmittel, Nahrungsergänzungsmittel oder pflanzliche Mittel), die eingenommen werden
  • Bisherige Befunde, zum Beispiel Arztbriefe, Röntgenbilder, Ergebnisse von Blutuntersuchungen
  • Informationen über Vorerkrankungen, Allergien und durchgeführte Operationen

Fragen, die Sie dem Arzt stellen können:

  • Stehen mir Hilfen zu? Wo bekomme ich weiterführende Informationen darüber?
  • Welcher Verlauf ist zu erwarten? Wie können ich / meine Angehörigen sich darauf vorbereiten?
  • Ist ein Besuch beim Facharzt, in einer Fachklinik oder einer Gedächtnisambulanz nötig und sinnvoll? Können Sie mir entsprechende Spezialisten nennen?
  • Welche Therapien gibt es? Welche davon ist für mich am besten geeignet?
  • Gibt es nicht-medikamentöse Maßnahmen, die mir helfen können, damit die Erkrankung langsamer voranschreitet?
  • Was kann ich selbst zu einer Therapie beitragen?
  • Was können / sollten Angehörige jetzt tun?
  • Was muss ich im Alltag beachten? Gibt es Dinge, die ich aufgrund der Erkrankung oder der Medikamente in Zukunft anders machen oder unterlassen sollte?

Wurden Fragen nicht zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet oder tauchten nach dem Arztgespräch noch viele weitere Fragen auf? Dann steht Ihnen grundsätzlich immer frei, sich eine Zweitmeinung einzuholen. Je nach Region gibt es in Ihrer Nähe möglicherweise auch eine Gedächtnisambulanz oder eine Beratungsstelle, an die Sie sich wenden können. Auch Selbsthilfegruppen für Demenzkranke und ihre Angehörigen können oft sehr wertvolle und konkrete Tipps geben.

Demenz – Was jetzt? Tipps nach der Diagnose

Nach der Demenz Diagnose ist die Verunsicherung oft groß. Was ist jetzt zu tun? Was sind die ersten Schritte? In unserer Checkliste finden Sie die wichtigsten Punkte, um die Sie sich nun kümmern sollten.

Bei Ihnen selbst, Ihrem Partner oder einem Angehörigen wurde eine Demenz diagnostiziert? Dann sind Sie zunächst möglicherweise verunsichert und haben viele Sorgen und Fragen. Das ist verständlich, denn Alzheimer oder andere Formen der Demenz sind schwere Erkrankungen, die den gewohnten Alltag dauerhaft verändern werden. Menschen mit Demenz können jedoch oft noch eine sehr lange Zeit aktiv und selbstbestimmt am Leben teilhaben.

Auf die Veränderung bewusst vorbereiten

Wichtig ist, der Realität ins Auge zu sehen: Es gilt nun, sich auf ein Leben mit Demenz und die Veränderungen vorzubereiten. Damit sollten Sie möglichst bald nach der Demenz Diagnose beginnen. Denn im Frühstadium der Demenz können Betroffene noch selbst entscheiden und für ihre Zukunft vorsorgen. Wir haben für Sie zusammengestellt, welche Schritte nach der Demenz Diagnose wichtig sind.

Checkliste: Erste Schritte und praktische Tipps nach der Diagnose

Umfassende ärztliche Abklärung

„Die Demenz“ gibt es nicht. Hinter Demenz-Symptomen können verschiedene Ursachen stecken. Demenzexperten raten, dass die Ursache für die Demenz unbedingt abgeklärt werden sollte 36. In seltenen Fällen kann sich dahinter auch eine reversible Form verbergen, die heilbar ist. Die erste Abklärung übernimmt in der Regel der Hausarzt. Bei Bedarf stellt dieser eine Überweisung zu einem Facharzt für Neurologe und/oder Psychiatrie aus.

Fühlen Sie sich bei Ihrem Arzt nicht gut betreut oder nicht umfassend untersucht, dann steht Ihnen jederzeit frei, eine ärztliche Zweitmeinung bei einem anderen Arzt einzuholen. Ideal sind Ärzte, die Erfahrung bei der Behandlung von Demenz haben. Unser Tipp: Notieren Sie sich vor einem Arzttermin alle wichtigen Fragen, die Sie noch klären möchten. Auch während dem Arztgespräch können Sie sich Notizen machen, um nichts Wichtiges zu vergessen.

Informieren Sie sich über den Verlauf

Auch wenn der Schock zunächst groß ist, sollten Sie sich mit der Erkrankung und Ihren kurz- und langfristigen Folgen aktiv auseinandersetzen. Informieren Sie sich über die Demenz und den möglichen zukünftigen Verlauf der Demenz. Nur so können Sie planen, wie die Zukunft später aussehen soll. Im frühen Stadium der Demenz können Betroffene wichtige Entscheidungen noch selbständig treffen. Nutzen Sie diese Möglichkeit und kümmern Sie sich um die individuelle Vorsorge.

Achten Sie auf Ihre Ernährung und ausreichend Bewegung

Ein recht neues Feld in der Demenzforschung ist der Zusammenhang zwischen Ernährung und dem Verlauf einer Demenzerkrankung. Ernähren Sie sich gesund und vollwertig, reduzieren Sie den Fleischkonsum. Bewegung ist ebenso wichtig und wirkt sich positiv auf den Krankheitsverlauf aus.

Trainieren Sie Ihr Gehirn

Studien zeigen, dass es wichtig ist, Ihr Gehirn zu trainieren. Mögliche kognitive Defizite wie z.B. nachlassendes Reaktionsvermögen oder Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis lassen sich wirksam durch gezieltes Gehirntraining verbessern.  Dies ist der Grund, wieso entsprechende Übungen in der geriatrischen Rehabilitation eingesetzt werden. Sie sollten sofort mit einem entsprechenden Training anfangen.

Denken Sie über Ihr Leben nach und sehen Sie das Alter als Geschenk

Selbstreflexion ist in der letzten Phase des Lebens wichtig. Es ist der Zeit der Aufarbeitung und Ernte. Hier finden Sie Tipps von Dr. Ruediger Dahlke zum Thema Altern als Geschenk.

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Planen Sie die Zukunft

Sprechen Sie mit Ihrer Familie und allen Beteiligten, wie die Zukunft aussehen soll. Unter anderem gehören die folgenden Punkte zu den Themen, die Sie rechtzeitig besprechen sollten:

  • Welche Art der Pflege ist später möglich und erwünscht?
  • Kommt ein Pflegeheim oder ein betreutes Wohnen in Frage? Denken Sie daran, dass die Wartezeiten für Plätze oft sehr lange sind. Sie können sich durchaus vorsorglich für einen Heimplatz in der von Ihnen gewünschten Einrichtung anmelden. Diesen müssen Sie nicht in Anspruch nehmen, wenn Sie bis dahin noch problemlos zu Hause leben können.
  • Welche Möglichkeiten gibt es beim Pflegegeld? Welche weitere Unterstützung gibt es vom Staat?
  • Welche Hilfsangebote (Betreuungsgruppen, Selbsthilfegruppen, Gedächtnisambulanzen, Beratungsstellen) gibt es in Ihrer Nähe, die Sie nutzen könnten?
  • Was müssten Sie in Ihrer Wohnung verändern, um noch eine lange Zeit demenzgerecht dort wohnen zu können?
  • Welche Personen sollten Sie über Ihre Demenz informieren?
  • Wie sieht es mit der Fahrtauglichkeit aus und welche Alternativen zum Auto gibt es?

Menschen mit Demenz, aber auch die Angehörigen, sollten sich außerdem auf die typischen Symptome einstellen. Neben der Vergesslichkeit gehört auch dazu, dass Gespräch immer schwerer fallen und die Orientierungsfähigkeit nachlässt. Auch Persönlichkeitsveränderungen, aggressives Verhalten oder Ängste können auftreten. Wenn Sie sich klar machen, dass diese Veränderungen auf der Demenz beruhen, können Sie besser damit umgehen.

Rechtliche Dinge abklären und Entscheidungen für die Zukunft treffen

Bei der Vorbereitung auf eine Zukunft mit Demenz müssen Sie auch rechtlich vorsorgen. Ihre finanziellen Belange, Ihre medizinische Betreuung und auch das Erbe sollten geregelt werden. Es ist immer schmerzhaft, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Wenn Sie sich frühzeitig darum kümmern, können Sie jedoch vermeiden, dass sich später ein vom Gericht bestellter und für Sie völlig fremder Sachverwalter um Ihre Belange kümmert.

Um die folgenden Punkte sollten Sie sich kümmern:

  • Patientenverfügung: Für den Fall, dass Sie nicht mehr selber entscheiden können, werden in der Patientenverfügung Ihre Wünsche für medizinische Maßnahmen festgehalten. Darin steht zum Beispiel, ob bei Bedarf eine Magensonde eingesetzt werden darf oder in welchem Umfang Sie lebensverlängernde Maßnahmen wünschen.
  • Vorsorgevollmacht: Die Vorsorgevollmacht regelt, wer sich um Ihre finanziellen Dinge und Konten kümmern soll, wenn Sie es nicht mehr selbst können. Ohne Vorsorgevollmacht entscheidet bei Bedarf ein Gericht darüber, wer Ihre Finanzen verwaltet, und bestimmt einen Verwalter (zum Beispiel einen Anwalt).
  • Testament: Das Testament regelt Ihr Erbe. So können Sie bestimmen, wer Ihr Geld, Ihre Vermögenswerte oder Teile davon bekommt.

Damit alle Vollmachten und Verfügungen im Fall der Fälle auch wirksam sind, müssen Sie bestimmte Vorschriften in Bezug auf Form und Inhalt beachten. Wenn Sie sichergehen möchten, können Sie sich von einem Anwalt oder Notar beraten lassen. Nutzen Sie dafür zum Beispiel Angebote für kostenlose Erstgespräche.

Mit einem Anwalt sollten Sie auch die rechtlichen Fragen besprechen, falls Sie einen Teil Ihres Erbes vorab als Schenkung Ihren Erben überlassen möchten. Vor Erstellung einer Patientenverfügung kann Ihr Hausarzt oder ein Facharzt Sie darüber beraten, was auf Sie und Ihre Familie zukommen kann.

Das Leben weiterhin aktiv gestalten

Eine Demenz kann jeden treffen. Oft schämen sich Betroffene trotzdem wegen ihrer Demenz. Vergesslichkeit, Wortfindungsstörungen und Orientierungsprobleme können dafür sorgen, dass Menschen mit Demenz sich im Umgang mit anderen Menschen immer unsicherer und zunehmend unwohl fühlen. Oft ziehen sie sich zurück, um die Krankheit zu verbergen. Allerdings sind soziale Kontakte sehr wichtig.

Um auch mit Demenz weiter aktiv am Leben teilzunehmen, können folgende Tipps helfen:

  • Weihen Sie die Familie und möglicherweise auch Nachbarn und enge Freunde frühzeitig ein. Informieren Sie sie darüber, warum Sie manchmal weniger reden, öfter müde sind oder Dinge vergessen. Geben Sie bei Bedarf Tipps, wie die anderen am besten damit umgehen. Die meisten Menschen werden viel offener und verständnisvoller darauf reagieren, als Sie es vielleicht erwarten.
  • Beratungsstellen vor Ort und Demenz-Selbsthilfegruppen können Ihnen bei allen Fragen Rat geben. Dort können Sie sich auch darüber informieren, wann und wie Sie Ihre Kinder, Ihren Ehepartner oder andere Angehörige am besten über Ihre Demenz informieren.
  • Machen Sie sich Gedanken darüber, wie Sie Unternehmungen oder Hobbys in Zukunft so gestalten können, dass Sie weiter teilnehmen können. Vielleicht kann Sie dabei ein Verwandter begleiten oder Sie wählen eine körperlich oder psychisch weniger herausfordernde Variante Ihres Hobbys?
  • Planen Sie mit Ihren Angehörigen gemeinsam, wie die Zukunft aussehen soll. Vielleicht haben Sie ja Wünsche oder Träume, die Sie noch angehen möchten, bevor die Demenz sich verschlechtert? Dann werden Sie aktiv und erfüllen Sie sich Ihren Wunsch.

Was ist der Unterschied zwischen Vergesslichkeit und Demenz?

Was ist Vergesslichkeit?

Unser Gedächtnis lässt sich in das Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis unterteilen. Das Kurzzeitgedächtnis findet man im Stirnlappen und Scheitellappen des Gehirns. Es funktioniert ähnlich wie ein Arbeitsspeicher im Computer: Informationen werden kurzfristig gespeichert. Alles was unwichtig ist, wird wieder gelöscht. Wichtiges kann in das Langzeitgedächtnis übernommen werden.

Das Langzeitgedächtnis ist komplexer und hat eine weitaus größerer Kapazität. Dabei arbeiten verschiedene Bereiche des Gehirns zusammen. Das Langzeitgedächtnis bewahrt Erinnerungen, Gesichter, unser gesamtes Wissen, unsere Kenntnisse und Fertigkeiten.

Vergessen gehört maßgeblich zur gesunden Gedächtnisfunktion dazu. Denn unser Gehirn fokussiert sich auf Dinge, die für uns relevant sind. Damit wir uns dabei nicht in unwichtigen Details verlieren, vergessen wir unwichtige Informationen. Das Vergessen sorgt auf diese Weise dafür, dass wir unsere Gehirnfunktion optimieren und intelligenter werden, stellten kanadische Forscher fest 37.

Dass Vergesslichkeit die Intelligenz fördert, ist zwar gut zu wissen, tröstet aber wenig, wenn wir wieder einmal unsere Brille suchen oder den Schlüssel verlegt haben. Geschieht das öfter, macht man sich zwangsläufig Sorgen, ob das noch im normalen Rahmen ist. Wann Vergesslichkeit normal ist und ab wann sie eher auf eine Demenz hindeutet, ist schwer festzulegen. Die Grenzen sind dabei fließend.

Wenn Sie einen Verdacht auf eine Demenz haben, sollten Sie nicht zögern, einen Termin beim Arzt zu vereinbaren. Er kann entweder Sorgen ausräumen oder ermöglicht eine frühe Demenz-Diagnose mit entsprechend guten Behandlungsmöglichkeiten.

Was verursacht Vergesslichkeit?

Nimmt die Vergesslichkeit zu, kann das viele Ursachen haben. Auch bei alten Menschen muss nicht immer eine Demenz dahinterstecken.

Einfluss von Stress, Flüssigkeitsmangel und Lebensstil

Stress kann dafür sorgen, dass wir häufiger Dinge vergessen. Auch Flüssigkeitsmangel, der gerade bei Senioren nicht selten ist, kann vergesslich machen. Zu wenig Bewegung und eine einseitige oder ungesunde Ernährung kann die Vergesslichkeit ebenfalls verstärken. Es kann also hilfreich sein, zunächst für eine ausreichende Trinkmenge, eine gesunde Ernährung, Bewegung an der frischen Luft oder Stressabbau zu sorgen. Hilft das nicht oder führt die Vergesslichkeit zu Problemen im Alltag, sollte aber immer ein Arzt aufgesucht werden.

Wie kann aus einer Vergesslichkeit eine Demenz diagnostiziert werden?

Das Demenzsyndrom umfasst mehr als nur Vergesslichkeit. Allerdings kann Vergesslichkeit tatsächlich ein erstes Anzeichen für Alzheimer oder andere Demenzarten sein. Entdecken Sie bei sich oder einem Angehörigen mehrere der dort genannten Symptome, nimmt die Vergesslichkeit beim Betroffenen schnell zu oder schränkt die Vergesslichkeit den normalen Alltag ein, dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Eine Demenz ist eine ernste Erkrankung, die das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen stark beeinträchtigt. Es gibt bisher keine Heilung für Demenz, aber es gibt verschiedene Therapieformen, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder die Symptome lindern können. Dazu gehören Medikamente, die die Gehirnleistung verbessern oder die Stimmung stabilisieren, sowie nicht-medikamentöse Maßnahmen, wie kognitive Stimulation, Musiktherapie, Ergotherapie oder Validation. Die Wahl der geeigneten Therapie hängt von der Art und dem Stadium der Demenz, sowie von den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Betroffenen ab. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann die Lebensqualität der Erkrankten und ihrer Angehörigen erhöhen.

Altersvergesslichkeit

Dass das Gedächtnis nachlässt, ist mit zunehmendem Alter keine Seltenheit. Forscher aus Virginia zeigten 38: Schon im Alter von rund 30 Jahren sind wir auf dem Höchststand unserer Gedächtnisleistung. Danach geht es, wenn auch sehr langsam, stetig abwärts. Nach und nach macht sich immer öfter die Vergesslichkeit bemerkbar. Der Grund: Mit steigendem Lebensalter nimmt die Hirnmasse nach und nach ab.

Nervenzellen verschwinden und die Dichte der Synapsen (der Kontakte der Nervenzellen untereinander) sinkt. Das ist ein natürlicher Prozess. Das Gehirn kann diese Defizite zu einem großen Teil ausgleichen. Wir können dem Nachlassen von Gehirnleistung und Gedächtnis jedoch aktiv entgegenwirken (siehe untenstehende Tipps).

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Andere Ursachen von Vergesslichkeit und Gedächtnisstörungen

Es gibt einige andere Ursachen und Erkrankungen, die zu Vergesslichkeit führen können. Dazu gehören:

  • Schlafapnoe: Atemaussetzer im Schlaf können sich tagsüber unter anderem in Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Vergesslichkeit äußern.
  • Schlafmangel: Wer nachts nicht ausreichend schläft, vergisst schneller Dinge und kann sich schlechter konzentrieren. Häufige Schlafstörungen sollten am besten mit einem Arzt besprochen werden.
  • Mangelerscheinungen: Ein starker Eisenmangel kann zu Müdigkeit, Blässe und nachlassender geistiger und körperlicher Leistungsfähigkeit führen. Auch ein Mangel an Vitamin B12 kann sich in Vergesslichkeit, Müdigkeit und Konzentrationsproblemen äußern. Hier hilft die orthomolekulare Medizin mit einer Analyse des Vitalstoffstatus weiter.
  • Depressionen: Vergesslichkeit gehört zu den Symptomen, die im Rahmen einer Depression und auch bei Angsterkrankungen auftreten können.
  • Schilddrüsenerkrankungen: Schilddrüsenprobleme können mit Symptomen einhergehen, die einer beginnenden Demenz ähneln können.
  • CFS (chronic fatigue syndrome, Chronisches Erschöpfungssyndrom): Das CFS ist eine starke, körperliche und geistige Erschöpfung, die mit Reizbarkeit, Konzentrationsschwäche und Gedächtnisproblemen verbunden sein kann.
  • Gehirn- oder Hirnhautentzündung: Auch hier kann Vergesslichkeit als eines der Symptome auftreten.
  • Organerkrankungen (Lebern, Niere, Herz): Eine eingeschränkte Nierenfunktion, Leberversagen und schwere Herzerkrankungen können ebenfalls zu Symptomen wie Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche führen.
  • Alkohol, Drogen, Medikamente: Missbrauch von Alkohol oder Drogen sowie die Einnahme bestimmter Medikamente (vor allem Schlaf- und Beruhigungsmittel) können die Gedächtnisleistung in Mitleidenschaft ziehen.

Sind organische Ursachen für die Vergesslichkeit ausgeschlossen, können Ihnen die folgenden Tipps helfen, Ihren Geist auch mit zunehmendem Alter leistungsfähig und flexibel zu halten.

Was tun bei beginnender Vergesslichkeit?

Gegen die Altersvergesslichkeit, oder um Vergesslichkeit vorzubeugen, können Sie selbst viel tun. Die besten und medizinisch belegten Tipps zum Training des Gedächtnis haben wir hier zusammengestellt. Auch bei beginnender Demenz können sich die folgenden Tipps unter Umständen (am besten in Absprache mit dem Arzt) positiv auswirken.

Gezieltes Gehirntraining („Gehirnjogging“) gegen Vergesslichkeit

„Gehirnjogging“ und gezieltes Gehirntraining besteht oft aus Kreuzworträtseln, Zahlreihen die ergänzt werden müssen oder bestimmten Übungen. Auch entsprechende Apps mit einer Vielzahl an Aufgaben werden angeboten. Doch steigert das wirklich unsere Gedächtnisleistung und unsere kognitiven Fähigkeiten? Forscher sind sich darin nicht ganz einig.

Einige Studien zeigen, dass sich die geübten Fähigkeiten kaum auf andere Bereiche übertragen lassen 39. Das Gehirn wird also nicht per so leistungsfähiger durch Gehirntraining. Forscher aus Australien hingegen werteten mehrere Studien aus und kamen zu dem Ergebnis, dass kognitives Training sich sowohl kurz- als auch langfristig positiv auswirkt 40. Sogar der Beginn einer Demenz ließe sich damit herauszögern.

Schaden kann Gehirntraining in jedem Fall nichts. Und wenn Ihnen Rätsel, Quizfragen oder knifflige Aufgaben Spaß machen – umso besser. Denn was Spaß macht, bleibt uns länger im Gedächtnis, weil es auch die emotionale Ebene anspricht.

Geistige Aktivität, Flexibilität und Kreativität als Training für das Gedächtnis

Statt gezieltem „Gehirnjogging“, kann man das Gehirn auch ganz einfach im Alltag aktiv halten. Wichtig ist, sich immer wieder neuen Aufgaben zu stellen. Besonders aktiv ist unser Gehirn bei kreativen Tätigkeiten (Handarbeiten, Malen, Basteln), wenn wir neue Orte kennenlernen oder wenn wir neue Dinge lernen.

Besonders empfehlenswert: Eine Sprache, neue kreative Hobbys oder ein Musikinstrument erlernen oder einen Tanzkurs besuchen. Dabei regt man eine Vielzahl von Gehirnbereichen an. Wer es nicht ganz so aufwändig möchte, kann auch bei kleinen Dingen sein Hirn fordern: Gewohnte Tätigkeiten einmal mit der linken statt mit der rechten Hand durchführen. Oder sich Wege mit wichtigen Wegpunkten ins Gedächtnis rufen und im Geist nachverfolgen.

Körperliche Aktivität unterstützt das Gedächtnis

Beim Training für den Geist denkt man im ersten Moment möglicherweise nicht an körperliches Training. Dabei gehören Sport und regelmäßige Bewegung zu den wirksamsten, bekanntesten Maßnahmen, um das Gedächtnis und die Gehirnfunktion lange fit zu halten. Kurzfristig wirkt sich Sport vor allem durch die Steigerung der Durchblutung positiv aus.

Auch das Gehirn wird dadurch optimal mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Doch Sport hat auch langfristige Effekte. Studien weisen darauf hin, dass Sport generell den Alterungsprozess unserer Körperzellen verlangsamt 41. Außerdem wirkt regelmäßiger Sport förderlich auf den Hippocampus 42. Das ist eine Gehirnregion, die für das Lernen und das Gedächtnis sowie für die Verarbeitung von Emotionen wichtig ist.

Auch der Hormonhaushalt und die Produktion von Botenstoffen im Gehirn wird durch Sport verändert, was zu der positiven Wirkung von Bewegung auf die geistigen Fähigkeiten beitragen könnte. Wer länger keinen Sport gemacht hat, sollte vorher mit dem Arzt besprechen, wie ein sinnvolles Sportprogramm aufgebaut werden kann. Für Senioren gibt es oft spezielle Kurse. Schonende Sportarten wie Yoga, Radfahren, Schwimmen oder Nordic Walking sind, bei ausreichender Fitness und Koordination, oft gut geeignet.

Ernährung – Lebensstil – Autophagie

Auch eine gesunde Ernährung kann dem Abbau der Gedächtnisleistung vorbeugen. Dazu gehört auch eine ausreichende Trinkmenge von mindestens 1,5 Litern Wasser am Tag (bei Hitze und viel Bewegung mehr). Untersuchungen zeigen, dass gerade ältere Menschen von einer angepassten Ernährung profitieren 43. Schwedische Forscher untersuchten mehr als 2000 Menschen über einen Zeitraum von sechs Jahren. Den geringsten geistigen Abbau zeigten in dieser Zeit Menschen, die sich folgendermaßen ernährt hatten: Wenig rotes Fleisch, verarbeitete Fleischprodukte (zum Beispiel Wurst), tierische Fette, Weißmehl, Zucker und Alkohol. Dafür viel Gemüse, Obst, pflanzliche Öle, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Reis oder Nudeln, Fisch, fettarme Milchprodukte und mageres Fleisch wie Geflügel.

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Ein Selbstreinigungsprozess unserer Zellen, die sogenannte Autophagie steht seit einigen Jahren im Mittelpunkt der Altersforschung. Bei diesem Vorgang haben die Zellen die Möglichkeit Ablagerungen, sogenannten Zellmüll, zu entsorgen bzw. zu recyclen. Das hält unsere Zellen leistungsfähig, was mit großer Wahrscheinlichkeit zur Vorbeugung allerlei Krankheiten und zur Erhaltung der kognitiven Fähigkeiten beiträgt.

Faktoren, welche die Autophagie ankurbeln, sind: Fasten, Kalorienreduktion, Sport, schwarzer Kaffee und eine Substanz namens Spermidin. Spermidin ist großer Hoffnungsträger in der Demenzvorbeugung. Wissenschaftliche Untersuchungen weisen darauf hin, dass die gezielte Spermidinzufuhr die nachlassende Gedächtnisleistung von Menschen, die diese bei sich selbst beobachtet hatten, wieder verbessern konnte.

Interview mit Prof. Dr. Michalsen

Prof. Dr. Andreas Michalsen, Internist und Professor für klinische Naturheilkunde an der Charité Berlin und am Immanuel Krankenhaus Berlin, spricht in diesem Interview darüber, welche Ernährungsformen Demenz vorbeugen könnten.

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Ausreichender Schlaf, Entspannung und Meditation fördert die Gedächtnisleistung

Schlafmangel fördert Vergesslichkeit. Das Gleiche gilt für Stress. Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung können Stress abbauen und helfen manchen Menschen auch gut beim Einschlafen. Meditation kann sich ebenfalls positiv auf das Gedächtnis auswirken. Diese Techniken lassen sich in Kursen erlernen. Inzwischen gibt es jedoch auch sehr gute Anleitungen auf Youtube oder in Form von CDs oder DVDs.

Wer häufig schlecht schläft, sollte zwei Stunden vor dem Einschlafen auf das Handy, Tablet, Laptop und den Fernseher verzichten. Die beleuchteten Displays dieser Geräte haben einen hohen Blauanteil. Dieser hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Gegen stressbedingte Anspannung und Schlafstörungen können außerdem pflanzliche Mittel mit Baldrian, Hopfen oder Melisse helfen.

Soziale Kontakte fördern das Gehirn – Interview mit Prof. Dr. Hüther

Soziale Kontakte wirken sich in sehr vieler Hinsicht positiv aus. Das soziale Umfeld umfasst nicht nur die Familie, sondern auch Freunde, Arbeitskollegen und Personen, mit denen man ein Hobby teilt oder gemeinsam in einem Verein ist. Warum sind Sozialkontakte so wichtig? Zum einen fordern und fördern Gespräche das Gehirn. Zum anderen gibt das soziale Umfeld Sicherheit, Geborgenheit und baut Stress ab. Das lässt sich sogar belegen: Forscher aus Kalifornien zeigten, dass der Umgang mit Freunden Stress mindert 44. Eine gute Möglichkeit, gleichzeitig noch mehr für die mentale Fitness zu tun, sind gemeinsame Brett- oder Kartenspiele.

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Alltag mit Demenz: Was machen Betroffene?

Selbständig und selbstbestimmt Leben mit Demenz: Mit diesen Tipps können Sie Ihren Alltag mit Demenz vereinfachen und mehr Lebensqualität gewinnen.
Sie haben Demenz und leben im Moment noch selbstständig? Dann bemerken Sie möglicherweise in einigen Situationen bereits die Auswirkungen der Demenz. Zudem müssen Sie die Diagnose verkraften und fragen Sie sich, wie das Leben nun in Zukunft weitergehen soll und wie lange Sie ihr Leben noch alleine gestalten können.

Wir haben Tipps für Sie zusammengestellt, die das Leben vereinfachen können. So gewinnen Sie an Sicherheit im Alltag mit Demenz und können hoffentlich noch sehr lange selbstbestimmt leben.

Für Sicherheit sorgen

  • Leben Sie alleine, dann sollten Sie für Notfälle vorsorgen. Bleiben Sie im Alltag mit Demenz mit nahestehenden Personen in engem Kontakt. Sie können zum Beispiel eine feste Tageszeit vereinbaren, zu der Sie kurz telefonieren oder sich über eine Messenger App oder SMS melden. Auch mit Nachbarn können Sie Zeichen vereinbaren. Zum Beispiel sollen sie nach Ihnen sehen, wenn um eine bestimmte Uhrzeit der Rollladen nicht hochgezogen ist.
  • Hinterlegen Sie außerdem einen Ersatzschlüssel bei Nachbarn.
  • Wichtige Telefonnummern sollten Sie gut sichtbar neben das Telefon hängen. Es gibt auch Telefone, bei denen Sie die wichtigsten Nummern als Kurzwahl einspeichern können. So müssen Sie nur eine Symboltaste drücken, um den Arzt, die Sozialstation oder Ihre Kinder zu erreichen.
  • Ein Hausnotruf-System kann ebenfalls sinnvoll sein, um sich im Alltag sicherer zu bewegen. Ihr Hausarzt, Ihre Krankenkasse oder die Anbieter solcher Systeme (zum Beispiel das Rote Kreuz) helfen Ihnen dabei weiter.

Hilfe annehmen

Auch wenn Sie jetzt noch gut alleine und selbstständig leben können, sollten Sie sich jetzt bereits nach Hilfsmöglichkeiten erkundigen. Unser Tipp: Wenn Sie noch nicht bei einer speziellen Beratungsstelle waren, sollten Sie das jetzt tun. Dort erfahren Sie, welche Hilfe Ihnen zusteht, wie das abläuft und wie Sie diese beantragen.

Sie können bei Bedarf Hilfe im Haushalt, beim demenzgerechten Umbau Ihrer Wohnung oder bei der Beantragung eines Pflegegrads erhalten. In vielen Orten gibt es auch Treffen und Ausflüge speziell für Menschen mit Demenz. Nehmen Sie Hilfe unbedingt an, denn früher oder später wird die Demenz sich verschlechtern. Dann hilft es Ihnen sehr, wenn Sie bereits entsprechende Kontakte geknüpft haben.

Demenz Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen

Es ist oft schwer, im Alltag mit Demenz so weiterzumachen wie bisher. Vielleicht fühlen Sie sich unwohl, wenn anderen Ihre Erkrankung auffällt, oder die Tätigkeiten fallen Ihnen zunehmend schwer. Allerdings wirken sich ein erfülltes Sozialleben und angenehme Tätigkeiten möglicherweise sehr positiv auf Ihre Psyche und den Verlauf Ihrer Demenz aus. Wenn Sie Ihr Hobby weiter betreiben, verlernen Sie es nicht so schnell und trainieren gleichzeitig auch Ihre Selbstständigkeit.

Finden Sie Wege, Ihre Aktivitäten beizubehalten. Fragen Sie Angehörige, vertraute Personen oder ehrenamtliche Helfer („Nachbarschaftshilfe“) um Begleitung. Vielleicht lässt sich Ihr Hobby auch etwas abändern, sodass es für Sie noch lange machbar ist.

Mobil bleiben und neue Aufgaben finden

Wenn Sie sich zurückziehen und immer seltener aus dem Haus oder unter Menschen gehen, kommt es zu einer Abwärtsspirale. Es wird Ihnen immer schwerer fallen, aktiv zu werden. Planen Sie deshalb Bewegung, Sport, Aktivitäten und Unternehmungen fest in Ihren Alltag ein.

Bewegung ist nicht nur gut für den Körper, sondern auch für den Geist. Menschen mit Demenz profitieren von regelmäßiger körperlicher Aktivität, die ihre Durchblutung, ihr Gleichgewicht, ihre Stimmung und ihr Selbstvertrauen fördert. Außerdem kann Bewegung helfen, die kognitiven Fähigkeiten zu erhalten oder zu verbessern. Es gibt viele Möglichkeiten, sich im Alltag mit Demenz zu bewegen, zum Beispiel Spaziergänge, Gymnastik, Tanzen, Radfahren oder Schwimmen. Wichtig ist, dass die Bewegung Spaß macht und dem individuellen Leistungsvermögen angepasst ist.

Wenn möglich, sollte man sich mit anderen Menschen bewegen, um die sozialen Kontakte zu pflegen. Neben der körperlichen Aktivität ist es auch wichtig, sich geistig zu fordern und neue Aufgaben zu finden, die dem Leben Sinn und Freude geben. Das können zum Beispiel Hobbys, Ehrenämter, Haustiere oder Gartenarbeit sein. Solche Aktivitäten können das Selbstwertgefühl stärken und die Lebensqualität erhöhen.

Merkhilfen nutzen

Im Alltag können Ihnen viele kleine Gedächtnisstützen helfen, um Termine und Daten nicht zu vergessen. Notieren Sie sich Termine, Geburtstage und alle wichtigen Daten in einem übersichtlichen Kalender. Erinnern Sie sich an wichtige Dinge, indem Sie deutlich sichtbare Notizzettel aufhängen.

Bei wichtigen Terminen, die Sie auf keinen Fall versäumen dürfen, können Sie auch Angehörige oder Freunde bitten, Sie zu begleiten oder vorher telefonisch daran zu erinnern.
Suchen Sie ständig Gegenstände im falschen Schrank? Dann versehen Sie doch einfach Ihre Schrank- oder Regaltüren mit Symbolen.

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Den Alltag planen und strukturieren

Wenn Sie immer häufiger Dinge oder Termine vergessen, kann ein fester Wochenplan helfen. Treffen Sie sich zum Beispiel hin und wieder mit einer Bekannten zum Kaffee trinken? Dann vereinbaren Sie einen festen Termin, an dem Sie sich sehen, zum Beispiel immer Mittwoch Nachmittag um drei Uhr. Erstellen Sie sich auf diese Weise einen festen Wochenplan und hängen diesen an Ihre Wand. So werden Sie sich sicherer und unabhängiger fühlen.

Essen und trinken

Vergessen Sie manchmal das Essen oder haben wenig Appetit? Oder fallen Ihnen das Planen der Mahlzeiten, das Einkaufen und Kochen zunehmend schwerer?

Auf jeden Fall sollten Sie sich weiter gesund und abwechslungsreich ernähren sowie feste Essenszeiten einhalten. Auch auf eine ausreichende Trinkmenge sollten Sie achten. Experten empfehlen, 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag zu trinken.

Vielleicht können Sie sich mit Verwandten, Freunden oder Nachbarn zum gemeinsamen Kochen und Essen verabreden. Oder Sie bestellen ein- oder zweimal wöchentlich „Essen auf Rädern“ zur Entlastung? In manchen Ortschaften gibt es auch Seniorentreffen, Mehrgenerationenhäuser oder Angebote für Menschen mit Demenz, bei denen gemeinsam gegessen wird. Falls Ihnen das Einkaufen zu mühsam wird, gibt es inzwischen auch viele Supermärkte, bei denen Sie online bestellen und sich die frischen Lebensmittel und Getränke nach Hause liefern lassen können.

Achten Sie auf die richtige Ernährung um den Verlauf der Demenz positiv zu beeinflussen!

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Wiegen Sie mit einer sicheren, rutschfesten und analogen Waage ab und zu und notieren Sie Ihr Gewicht. So merken Sie, falls Sie ungewollt abnehmen.

Den Alltag vereinfachen

Fallen Ihnen im Alltag manche Dinge zunehmend schwer? Dann sollten Sie darüber nachdenken, wie Sie diese vereinfachen können.

Einige Beispiel finden Sie hier:

  • Trennen Sie sich von Kleidung und Schuhen, die umständlich anzuziehen sind. So haben Sie zum einen weniger Auswahl und finden sich leichter zurecht, zum anderen tun Sie sich bei weiter und bequemer Kleidung leichter beim Ankleiden.
  • Sortieren Sie bei Bedarf auch Bad und Küche aus. Behalten Sie nur das, was Sie tatsächlich auch verwenden.
  • Tauschen Sie Ihr schwer zu bedienendes Telefon gegen ein Telefon mit großen Symboltasten. So müssen Sie keine Nummern tippen. Durch das Betätigen einer Symboltaste (zum Beispiel mit einem Bild Ihres Angehörigen) wird die hinterlegte Nummer gewählt.
  • Suchen Sie immer den gleichen Gegenstand, zum Beispiel Ihre Brille oder Ihren Schlüssel? Dann legen Sie einen neuen Platz an, wo dieser Gegenstand ab jetzt immer hinterlegt wird. Das kann im Falle eines Schlüssels zum Beispiel ein großes, auffälliges Schlüsselbrett neben der Eingangstür sein.

Eine bessere Nachtruhe

Es kommt oft vor, dass bei einer Demenzerkrankung die Nachtruhe leidet. Bei Demenz kann die innere Uhr durcheinandergeraten. Vielleicht wachen Sie nachts oft auf, werden unruhig und finden keine Ruhe. Dafür sind Sie möglicherweise tagsüber müde. Das beeinträchtigt nicht nur Ihr Befinden, sondern kann auch gefährlich werden. Denn beim Umherwandern in der Dunkelheit könnten Sie sich stoßen, stolpern oder stürzen.

Diese Tipps können helfen, um die Nachtruhe zu verbessern:

  • Unternehmen Sie tagsüber so viel wie möglich. Bewegen Sie sich, seien Sie aktiv und haben Sie Spaß. So kommen Körper und Geist nachts dafür besser zur Ruhe.
  • Sorgen Sie tagsüber für viel Helligkeit und Licht. Nachts dunkeln Sie Ihren Schlafraum dafür ganz ab. So fällt es Ihrem Gehirn leichter, den Tag-Nacht-Rhythmus zu erkennen. Sie können Bewegungsmelder verwenden, dann ist es nachts dunkel, doch beim Gang zur Toilette haben Sie trotzdem automatisch Licht.
  • Schaffen Sie feste Rituale vor dem Schlafengehen. Ein Glas warme Milch, eine bestimmte Musik hören oder andere, immer gleiche Abläufe machen es leichter, zur Ruhe zu kommen.
  • Falls Sie schlecht einschlafen können, erkundigen Sie sich nach Kursen für Entspannungstechniken. Dazu gehören zum Beispiel Meditation, das autogene Training oder die progressive Muskelentspannung, das Sie auch mit Demenz noch gut erlernen können.

Vorsorgen und rechtliche Dinge klären

Solange Sie noch fit und aktiv sind, sollten Sie rechtzeitig für später vorsorgen. Lassen Sie sich dabei bei Bedarf von einem Anwalt oder Notar beraten. Um was Sie sich kümmern sollten:

  • Die Patientenverfügung regelt die medizinische Behandlung, wenn Sie nicht mehr selbst darüber entscheiden können.
  • Die Vorsorgevollmacht bestimmt, wer sich um Ihre Finanzen kümmert, wenn Sie es nicht mehr selbst können.
  • Das Testament bestimmt, wer welchen Anteil Ihrer Vermögenswerte erhalten soll.
  • Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen außerdem alle weiteren Punkte ab, die Sie später sonst möglicherweise nicht mehr klären können (zum Beispiel im Bezug auf die Beerdigungswünsche).

Demenzgerechtes Wohnen

Im frühen und mittleren Stadium der Demenz können Betroffene die Dinge des Alltags zunächst zum Großteil noch selbständig erledigen. Nach und nach sind jedoch immer mehr Maßnahmen der häuslichen Pflege nötig, die Angehörige oder ein Sozialdienst leisten können. Erfahren Sie hier, welche Unterstützung im täglichen Leben nötig sein kann und auf was man dabei achten sollte.

Bei allen Maßnahmen gilt: Damit sollen Menschen mit Demenz nicht entmündigt werden, sondern vor Gefahren geschützt werden. Angehörige sollten immer auf einen sensiblen und respektvollen Umgang achten.

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Was muss ich tun, um eine Wohnung demenzgerecht zu gestalten?

Damit sich ein Mensch mit Demenz im Alltag sicher bewegen kann, sind früher oder später einige Veränderungen beim Wohnen nötig. Deshalb ist es sinnvoll, wenn Sie sich schon frühzeitig darüber informieren. Einiges können Sie auch schon vorab umsetzen. So sind Sie auf eine kommende Verschlechterung der Symptome schon gut vorbereitet.

Die Gestaltung der Räume zielt auf zwei Dinge ab: Sie soll Betroffenen erleichtern, sich zu orientieren. Und sie soll bei der häuslichen Pflege für Sicherheit sorgen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Maßnahmen sinnvoll sind, dann lassen Sie sich beraten. Dabei können Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen helfen. Auch Firmen, die entsprechende Umbauten vornehmen oder Hilfsmittel für Senioren und Menschen mit Demenz anbieten, können Ihnen Tipps und Informationen geben.

Vorsicht bei Veränderungen beim Wohnen

Menschen mit Demenz empfinden Veränderungen meist als verwirrend oder beängstigend. Behalten Sie deshalb die Aufteilung der Wohnung, die gewohnten Möbel und Deko möglichst bei. Führen Sie nötige Veränderungen in kleinen Schritten durch oder wählen Sie ähnliche Möbel oder Geräte, wenn diese ersetzt werden müssen. Zieht Ihr Angehöriger für die häusliche Pflege zu Ihnen, dann hilft es oft, die eigenen Möbel und private Gegenstände mitzunehmen und ähnlich anzuordnen.

Wie viel Licht benötigen Demenzerkrankte im Wohnbereich?

Sorgen Sie für eine gute Beleuchtung, um Unfälle zu vermeiden. Findet Ihr Angehöriger die Lichtschalter nicht mehr, helfen Leuchten mit Bewegungsmelder. Die Bewegungsmelder haben zudem noch einen zweiten Effekt: So bemerken Sie es, wenn Ihr Angehöriger sich nachts durch die Wohnung bewegt. Lichtelemente am Boden, an Absätzen oder Stufen können Stürze verhindern. Auch Nachtlichter für die Steckdose helfen bei der Orientierung.

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Verletzungsgefahr durch Stolperfallen

Es kann helfen, die Wohnung so einfach wie möglich zu gestalten. Entfernen Sie Stolperfallen und Engstellen.

Einsatz von Kontrasten

Schalter, Geländer oder Türgriffe können Sie mit Kontrastfarben hervorheben, damit sie leichter gefunden werden.

Tipps zum Thema Verriegelung

Entfernen Sie Schlüssel und andere Möglichkeiten zur Verriegelung, mit denen sich Türen von innen absperren lassen. So verhindern Sie, dass Ihr Angehöriger sich selbst einschließt und die Tür dann nicht mehr öffnen kann. Es gibt auch Sicherheitsschlösser, die sich von außen öffnen lassen, auch wenn sie von innen verriegelt wurden. Sehr bewährt haben sich auch Schlüsselsafes im Außenbereich!

Türen, die Ihr Angehöriger nicht mehr findet oder nicht gut öffnen kann, kann man einfach aushängen und den Türrahmen offen lassen.

Tipps bei Vergesslichkeit

Sucht Ihr Angehöriger oft bestimmte Dinge und findet Sie nicht, können einige Maßnahmen helfen: Offene Regale oder durchsichtige Schranktüren helfen dabei, aufgeräumte Kleidung oder Gegenstände leichter zu finden. Schilder mit großen Symbolen können Räume oder den Inhalt von Schränken markieren, zum Beispiel ein WC-Schild an der Toilettentür oder ein Tassensymbol am Schrank mit den Kaffeetassen.

Gefahrenquellen in der Wohnung identifizieren

  1. Überprüfen Sie alle elektrischen Geräte auf Gefahren. Menschen mit Demenz können vergessen, dass Sie den Herd eingeschaltet haben, oder laufen möglicherweise nachts umher und bedienen Elektrogeräte. Dabei können automatische Abschaltvorrichtungen helfen oder Sie entfernen bei gefährlichen Geräten bei Nichtgebrauch den Netzstecker oder die Sicherung. Für den Herd gibt es auch Schutzknöpfe, die ein Einschalten verhindern.
  2. Überprüfen Sie, ob überall Rauchmelder installiert sind und ob sie funktionsfähig sind.
  3. Verwahren Sie Medikamente, Putzmittel und gefährliche Gegenstände so, dass Ihr Angehöriger dazu keinen freien Zugang hat. Schränke und Schubladen können oft recht einfach mit einem Schloss oder einem Schubladenschutz (ähnlich einer Kindersicherung) nachgerüstet werden.

Welche Farben sind gut für Demenzkranke?

Menschen mit Demenz reagieren oft besonders sensibel auf die Atmosphäre und Stimmung. Sorgen Sie deshalb für eine freundliche Einrichtung und helle Farben. Düfte, Musik oder Blumen können für eine angenehme Stimmung sorgen.

Mit fortschreitender Demenz empfinden Betroffene manchmal reflektierende Oberflächen und stark gemusterte Böden und Wände als unangenehm. Dunkle Böden können als „Löcher“ wahrgenommen werden, Streifen auf dem Teppich als Stufen oder Hindernisse. Hier hilft zum Beispiel eine helle, einfarbige Bodenmatte, die man darüberlegt. Wichtig ist zu bedenken, dass Menschen mit Demenz eine veränderte Sinneswahrnehmung haben.

Tipps für das Badezimmer

Im Badezimmer können Anti-Rutsch-Matten und Haltegriffe die tägliche Körperpflege erleichtern. Auch Stiegen sollten mit Anti-Rutsch-Bändern ausgestattet werden.

Was macht man wenn ein Demenzkranker weglaufen will?

Menschen mit Demenz wandern oft herum. Besteht die Gefahr, dass sie dabei die Wohnung verlassen und sich verirren könnten, sollten Sie vorsorgen. Ein Einsperren ist jedoch weder rechtlich noch moralisch eine Alternative. Klingeln oder Klangspiele (wie man sie manchmal aus kleineren Einkaufsläden kennt) können ein Öffnen der Tür anzeigen.

Sensormatten warnen mit einem Alarmton, wenn Ihr Angehöriger an die Haustür geht. Zur Sicherheit sollte Ihr Angehöriger ein Armband oder eine Kette mit den persönlichen Daten und einer Telefonnummer tragen. So können helfende Passanten oder die Polizei schnell herausfinden, wo die verwirrte Person hingehört oder bei Ihnen anrufen.
Einige dieser Veränderungen können höhere Kosten verursachen. Fragen Sie bei der Pflegekasse nach Fördermöglichkeiten für die häusliche Pflege oder lassen Sie sich vorab bei Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen Tipps geben.

Hilfe im Alltag und bei der Sorge um sich selbst

Im Alltag benötigen Menschen mit Demenz nach und nach immer mehr Unterstützung. Hier erhalten Sie einige Tipps und Ideen, wie die häusliche Pflege mit einfachen Mitteln erleichtert werden kann.

Hilfe bei der Körperpflege

Bemerken Sie, dass Ihr Angehöriger sich nicht mehr die Zähne putzt, das Waschen vergisst oder bei der Benutzung von Utensilien zur Körperpflege Probleme hat, entsteht nicht selten zunächst eine unangenehme Situation. Viele Menschen möchten sich bei so privaten Verrichtungen nur ungern helfen lassen. Vielleicht hat sich Ihr Angehöriger auch noch nie vor anderen Menschen ausgezogen oder sich waschen lassen und fühlt sich gedemütigt oder bevormundet. Reagieren Sie auf solche Situationen mit viel Feingefühl, Humor und Geduld.

Auch beim Ankleiden haben Menschen mit Demenz oft zunehmend Probleme. Sie verwechseln Unterhemd und T-Shirt, können Knöpfe nicht mehr schließen, tragen die Kleidungsstücke falsch herum oder wollen zwei Pullover übereinander anziehen. Helfen können Sie, indem Sie „komplizierte“ Kleidungsstücke aussortieren und statt dessen weitere, lockere Kleidung bevorzugen. Vermeiden Sie alles mit Knöpfen, Haken oder Schleifen. Abends können Sie gemeinsam die Kleidung für den nächsten Tag herauslegen. Schuhe mit Klettverschlüssen oder Gummizug lassen sich leichter an- und ausziehen als Schuhe mit Schnürsenkeln.

Regen Sie Ihren Angehörigen an, so viele Dinge wie möglich noch selbst zu tun. Manchmal reicht es vielleicht, auf die Ausführung aller Schritte der Körperpflege zu achten, und Ihren Angehörigen bei Bedarf immer wieder freundlich daran zu erinnern. Überlegen Sie sich, ob tägliches Duschen wirklich notwendig ist, oder ob nicht jeden zweiten oder dritten Tag ausreicht. Sozialstationen können bei der häuslichen Pflege unterstützen, wenn Sie den Herausforderungen nicht mehr allein gewachsen sind.

Hilfe beim Toilettengang

Noch intimer als die tägliche Körperpflege ist der Gang zur Toilette. Menschen mit Demenz können dabei verschiedene Probleme haben. Einnässen kann manchmal daran liegen, dass Ihr Angehöriger sich nicht mehr an den Weg zur Toilette erinnert hat. Dabei können große, deutlich sichtbare Schilder helfen. Oder Sie führen Ihren Angehörigen in regelmäßigen Abständen ins Bad oder in die Toilette und warten ab, ob er gerade „muss“. Sorgen Sie außerdem dafür, dass Ihr Angehöriger weite Kleidung trägt, die sich beim Toilettengang schnell und einfach öffnen oder herunterziehen lässt.

Liegt eine Inkontinenz (oder ein Verdacht darauf) vor, kann ihr Angehöriger also den Abgang von Urin oder Kot nicht mehr willentlich steuern, sollten Sie mit einem Arzt über die Möglichkeiten sprechen. Zur häuslichen Pflege kann dann auch gehören, dass Sie Inkontinenzeinlagen oder Windeln regelmäßig wechseln müssen.

Hilfe bei der Nahrungszubereitung, beim Essen und beim Trinken

Menschen mit Demenz haben oft große Freude bei einer gemeinsamen Mahlzeit. Das Eindecken des Tisches, das gemeinsame Essen und anschließende Aufräumen ist schließlich ein seit der Kindheit bekanntes Ritual, das das ganze Leben über präsent war. Behalten Sie deshalb nach Möglichkeit feste Essenszeiten mit einem schön gedeckten Tisch bei.

Wenn Ihr Angehöriger zunehmend Probleme beim Schneiden des Essens oder der Benutzung von Besteck hat, dann helfen kleine Tricks. Servieren Sie Fingerfood oder Speisen, die sich mit dem Löffel essen lassen. So entstehen keine Spannungen, weil Ihr Angehöriger sich schämt und nicht weiter essen möchte. Außerdem hilft selbst stabilisierendes Besteck.

Falls Ihr Angehöriger sich noch selbst versorgt, behalten Sie im Auge, dass das regelmäßige Essen und Trinken nicht vergessen wird. Auch die Lebensmittel sollten Sie überprüfen und gegebenenfalls abgelaufene Speisen entsorgen.
Verweigert Ihr Angehöriger häufig das Essen, sollten Sie beim Arzt überprüfen lassen, ob Beschwerden mit den Zähnen, der Kaumuskulatur oder dem Schlucken vorliegen. Generelle Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust sollten ebenfalls abgeklärt werden, um eine Mangelernährung zu verhindern.

Was tun bei gefährlichen Gewohnheiten?

Eine der Tätigkeiten, die bei Menschen mit Demenz zu Gefahren führen kann, ist das Autofahren. Autofahren erfordert viel Konzentration und komplexes Denken. Das ist zwangsläufig mit Demenz irgendwann nicht mehr möglich. Autofahren bedeutet jedoch auch Unabhängigkeit. Oft gibt ein Mensch mit Demenz deshalb erst dann freiwillig sein Auto ab, wenn etwas passiert ist.

Was Sie tun können: Bestehen Sie darauf, eine freiwillige Untersuchung der Fahrtauglichkeit vornehmen zu lassen. Sprechen Sie auch mit dem behandelnden Arzt darüber, ab wann er vom selbständigen Fahren abrät.
Zu den gefährlichen Gewohnheiten gehört auch das Rauchen. In Verbindung mit zunehmender Vergesslichkeit wird eine Zigarette schnell zum Brandauslöser. Zudem wirkt sich das Rauchen auch auf die Gesundheit und den Verlauf der Demenz oft negativ aus.

Was Sie tun können: Bewahren Sie die Zigaretten an einem Ort auf, den nur Sie kennen. Mit etwas Glück vergisst Ihr Angehöriger ganz, dass er rauchen möchte. Werden Sie um eine Zigarette gebeten, bleiben Sie beim Rauchen dabei, um Unfälle zu vermeiden. Überprüfen Sie das Vorhandensein von Rauchmeldern in allen Zimmern, in denen Ihr Angehöriger rauchen könnte.

Weitere kleine Hilfen in der häuslichen Pflege

Achten Sie darauf, wobei Ihr Angehöriger Probleme hat. Oft können Sie diese Dinge mit kleinen Hilfen erleichtern, übersichtlicher machen oder vereinfachen. Beispiele sind Telefone mit Bildtasten. Dort können Sie Kurzwahltasten für Angehörige oder den Arzt mit entsprechenden Bildsymbolen versehen. Türen, Schränke oder ähnliches können Sie ebenfalls mit großen, einfachen Symbolen versehen.

Hat Ihr Angehöriger Probleme, sich das Datum, den Wochentag oder die Jahreszeit zu merken? Hier hilft ein Kalender mit Symbolen, auf dem je nach Bedarf auch die Jahreszeit deutlich markiert sein kann. Das erleichtert auch das selbständige Aussuchen von passender, der Jahreszeit angemessener Kleidung.

Allgemeine Informationen zur Demenz-Behandlung

Ist die Demenz therapierbar?

Die häufigsten Formen der Demenz sind aus schulmedizinischer Sicht nicht oder schwer heilbar, es gibt jedoch eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten. Dazu gehören neben Medikamenten auch spezielle Fördermöglichkeiten und Ergotherapie, genauso wie Anpassungen des Umfelds an die Bedürfnisse des Betroffenen.

Wie lange kann man mit Demenz leben?

Durch die Therapie soll das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt werden. Symptome werden gelindert oder ganz beseitigt. Das Ziel ist es, dass die Betroffenen möglichst lange selbst bestimmt leben können und eine möglichst hohe Lebensqualität haben. Auch die Angehörigen oder Betreuer profitieren von einer optimalen Therapie. Denn wo der Patient sich wohl, sicher und gut betreut fühlt, fallen auch viele Probleme und Konflikte weg, die durch Auswirkungen der Demenz verursacht werden können.

Dabei ist es wichtig, die Behandlung so früh wie möglich zu starten. Aus diesem Grund sollte bei einem Verdacht auf eine Demenz immer eine Diagnose beim Arzt erfolgen. Die Lebenserwartung ist je nach Demenzform unterschiedlich, kann aber bis zu zehn Jahre nach der Diagnose betragen.

Welche Therapien bei Demenz?

Die wissenschaftlich belegte Form der Behandlung der Demenz umfasst zwei Ansätze: die medikamentöse Therapie und nicht-medikamentöse Maßnahmen. In den meisten Fällen werden verschiedene Möglichkeiten kombiniert. Hier erfahren Sie, welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt. Welche Ansätze zur Anwendung kommen, kann nur der Arzt entscheiden. Die Therapie hängt von der Art der Demenz und dem einzelnen Patienten ab. Gerade bei der Demenz, bei der es verschiedene Formen, Stadien und Verläufe gibt, ist ein individuell angepasster Therapieplan besonders wichtig.

Medikamentöse Behandlung der Demenz

Medikamente kommen bei Demenz, zum Beispiel bei Alzheimer, zu verschiedenen Zwecken zum Einsatz. Zum einen soll die Verschlechterung der Gedächtnisleistung gebremst werden. Zum anderen können Medikamente gezielt gegen bestimmte Symptome und Verhaltensveränderungen eingesetzt werden, die mit einer Demenz einhergehen (Aggressionen, Ängste, Schlafstörungen und vieles mehr).

Acetylcholinesterasehemmer

Demenz-Medikamente (Antidementiva) sollen den Abbau der Gehirnleistung verlangsamen und die Gedächtnisleistung verbessern. In frühen und mittleren Stadien der Demenz kommen dabei oft sogenannte Acetylcholinesterasehemmer zum Einsatz. Acetylcholin ist einer der wichtigsten Neurotransmitter beim Menschen.

Als Botenstoff sorgt Acetylcholin für die Übertragung von Signalen von einer Nervenzelle zur anderen und spielt eine maßgebliche Rolle für das Lernen, für die Erinnerungsfähigkeit und die Aufmerksamkeit. Acetylcholinesterasehemmer hemmen ein Enzym, das Acetylcholin abbaut. So steigt der Acetylcholin-Spiegel, der bei dementen Menschen oft erniedrigt ist, wieder an.

Pflanzlich alternative Behandlung mit Ginkgoextrakt EGb 761

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit stellen Extrakte aus Ginkgo biloba dar. Ginkgo biloba ist ein Baum, der in China heimisch ist und seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin verwendet wird. Aus den Blättern des Baumes wird ein standardisierter Extrakt gewonnen, der EGb 761 genannt wird. Dieser Extrakt enthält verschiedene Wirkstoffe, die die Durchblutung, die Sauerstoffversorgung und den Stoffwechsel im Gehirn verbessern sollen. Außerdem soll der Extrakt die Nervenzellen vor dem Absterben schützen und die Kommunikation zwischen den Nervenzellen fördern.

Der Ginkgoextrakt EGb 761 wird von Experten in den aktuellen ärztlichen Leitlinien als pflanzliche Alternative bei leichter mit mittelgradiger Demenz genannt26. Das bedeutet, dass der Extrakt eine ähnliche Wirkung wie die synthetischen Medikamente haben soll, aber weniger Nebenwirkungen verursacht. In den Leitlinien wird empfohlen, täglich 240 mg EGb 761 einzunehmen, um die Kognition und die Alltagsfunktionen von Demenzpatienten zu verbessern.

Allerdings wird in diesen Leitlinien auch darauf hingewiesen, dass umfangreichere Nachweise und Studien zur Wirksamkeit im Moment noch fehlen. Das heißt, dass die wissenschaftlichen Belege für den Nutzen von Ginkgoextrakt EGb 761 noch nicht ausreichend sind, um eine eindeutige Empfehlung auszusprechen. Es gibt zwar einige Studien, die positive Effekte von Ginkgoextrakt EGb 761 bei Demenz gezeigt haben 4546, aber auch andere Studien, die keine oder nur geringe Effekte festgestellt haben47. Daher ist es wichtig, weitere Forschung zu betreiben, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Ginkgoextrakt EGb 761 bei Demenz zu bestätigen.

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Memantin

Bei einer mittelgradigen bis schweren Demenz kann der Wirkstoff Memantin helfen. Er hemmt die Produktion von Glutamat im Gehirn. Glutamat wird bei Demenz vermehrt ausgeschüttet und trägt zum Absterben der Nervenzellen bei. In manchen Fällen bessern sich durch Memantin auch Verhaltensauffälligkeiten wie starke Unruhe, Verwirrtheit oder Halluzinationen.

Weitere Medikamente

Im Rahmen einer Demenz können unterschiedliche Symptome und Begleiterkrankungen auftreten. Diese werden bei Bedarf ebenfalls mit Medikamenten behandelt. Tritt zusammen mit der Demenz eine Depression auf, können Antidepressiva die Stimmung aufhellen und den Antrieb fördern. Bei Aggressionen, Sinnestäuschungen oder starker Unruhe können sogenannte Neuroleptika oder Antipsychotika helfen. Im Hinblick auf mögliche Nebenwirkungen wägt der Arzt für jeden individuellen Fall den Nutzen genau ab.

Im Zweifelsfall sollten Sie mit dem Arzt sprechen, wenn Sie Fragen zur Behandlung haben, wenn eine Therapie nicht richtig zu wirken scheint, wenn Ihnen Nebenwirkungen auffallen oder wenn Sie neue Symptome bemerken, die bisher nicht aufgetreten sind.

Nicht-medikamentöse Maßnahmen

Neben Medikamenten gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die den Verlauf einer Demenz verlangsamen und die Lebensqualität des Betroffenen (und damit auch der Angehörigen) verbessern können. Durch diese Maßnahmen lässt sich oft erreichen, dass Betroffene deutlich länger selbständig bleiben, sich sicherer fühlen und am normalen Alltag teilhaben können.

Ergotherapie oder Physiotherapie

Im frühen und mittleren Stadium einer Demenz ist die Ergo- und Physiotherapie oft sehr hilfreich. Bei einer Physiotherapie geht es vor allem darum, allgemeine motorische Fähigkeiten zu trainieren und zu erhalten. Im Fall einer Demenz wird stattdessen jedoch oft eine Ergotherapie durchgeführt. Bei der Ergotherapie werden Alltagstätigkeiten wie Kochen, Zähneputzen, Waschen oder Anziehen gezielt geübt, damit diese möglichst lange selbständig durchgeführt werden können. Ziel ist dabei auch, die Würde und Selbstbestimmtheit des Betroffenen zu bewahren.

Beweglichkeit, Balance und ein Gefühl für den eigenen Körper lassen sich auch durch weitere Maßnahmen unterstützen. Dabei können sich oft auch Angehörige gut beteiligen. Massagen können für ein Wohlgefühl und ein besseres Körpergefühl sorgen. Wenn der Betroffene das gerne mitmacht, können – vor allem im frühen bis mittleren Stadium der Demenz – auch Tanzen und viele Arten der spielerischen Bewegung aktiver machen und Freude auslösen.

Psychotherapie, Verhaltenstherapie oder Aufklärungsgespräche

Im Frühstadium der Demenz sind Gespräche mit einem Psychologen oder einem Psychotherapeuten oft sehr sinnvoll. Die Diagnose Demenz ist für Betroffene und auch für Angehörige oft ein Schock. Sie löst Ängste, Unsicherheit oder Wut aus. Auch Depressionen können die Folge sein. Eine Psychotherapie kann helfen, mit der Demenz besser umzugehen und die Diagnose zu verarbeiten.

Kognitives Training

Training für die Gehirnleistung und für das Gedächtnis wird kognitives Training genannt. Vor allem im frühen Stadium einer Demenz ist es dadurch oft möglich, das Lern- und Wahrnehmungsvermögen aktiv zu halten. Das Training wird häufig in Gruppen durchgeführt, da sich die soziale Komponente und Interaktion oft positiv auf den Effekt des kognitiven Trainings auswirkt.

Realitätsorientierung

Menschen mit Demenz fällt es zunehmend schwerer, sich räumlich und zeitlich zurechtzufinden. Dabei helfen Übungen zur Realitätsorientierung. Hier werden zum Beispiel Uhrzeiten, Wochentage oder Jahreszeiten anhand von Bildern oder einem Kalender besprochen, um die zeitliche Orientierung zu üben.

Autobiografische Arbeit

Diese Therapie wird speziell für Menschen mit einer leichten bis mittelgradigen Demenz angeboten. Durch Gespräche, Bilder, Fotos, Bücher, Musik oder auch Gerüche werden vergangene Erlebnisse und Erinnerungen wieder wachgerufen. Auch Angehörige und Betreuer der Betroffenen profitieren davon: Im späten Stadium der Demenz kann es sehr hilfreich sein, wenn man bereits weiß, mit welchen Reizen der Patient eine positive Stimmung und schöne Erlebnisse verbindet. Außerdem wird oft besser verständlich, warum der Betroffene bestimmte Reaktionen oder Verhaltensweisen zeigt.

Musiktherapie oder andere kreative Tätigkeiten

Die Musiktherapie findet in Gruppen statt. Zusammen Musik anzuhören, selbst zu musizieren oder zu singen, regt die motorischen Fähigkeiten an und sorgt für ein Gemeinschaftsgefühl. Musik kann Unruhe und Ängste lindern, die Stimmung verbessern und Erinnerungen wieder reaktivieren.

Je nach psychischen und physischen Voraussetzungen können sich auch Malen, Basteln oder andere kreative Tätigkeiten bei Demenz sehr positiv auswirken.

Anpassung des Umfelds an die Demenz (Milieutherapie)

Von einer Milieutherapie spricht man bei dementen Menschen immer dann, wenn das Umfeld und die Umgebung des Betroffenen an die Demenz angepasst werden. Das Ziel ist es, die Selbständigkeit und Zufriedenheit der Betroffenen zu verbessern und für ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit zu sorgen.

Dabei können viele Faktoren verändert werden: Maßnahmen zum Schutz sorgen innerhalb der Wohnräume oder in einer Pflegeeinrichtung dafür, dass Menschen mit Demenz sich nicht verletzen können. Dabei soll aber trotzdem ein freies Bewegen möglich sein, da Demente oft einen großen Bewegungsdrang haben. Zur besseren Orientierung kann es helfen, wenn bestimmte Räume (Küche, Bad) mit Farben gekennzeichnet sind. Generell gilt, dass möglichst wenig verändert werden sollte, damit Betroffene nicht mit Verwirrung auf die „neue“ Umgebung reagieren. Eine klare Strukturierung des Tages hilft Menschen mit Demenz dabei, sich sicher zu fühlen. Auch der Umgang und die Kommunikation mit dem Betroffenen wird an die Demenz angepasst.

Auch viele kleine Veränderungen können zum Wohlfühlen und zur Linderung der Unruhe beitragen. Nestelt der Betroffene gerne an Dingen herum, kann man ausprobieren, was er gern berührt und was ihn beruhigt. Das kann ein weicher Stoff, ein flauschiges Fell, ein glattes Stück Holz oder ein polierter Stein („Handschmeichler“) sein. Je nach den individuellen Vorlieben des Betroffenen können auch Gerüche, Düfte, die Lieblingspflanzen oder der Kontakt zu Tieren positive Assoziationen wecken und Verhaltensstörungen lindern.

Interview mit Prof. Dr. Stefanie Auer zur Demenz-Behandlung

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Ernährung bei Demenz inklusive Interview mit Prof. Dr. Andreas Michalsen

Menschen mit Demenz verändern sich. Auch das Essverhalten wird oft anders. Einige essen mehr, weniger oder entwickeln Gelüste auf bestimmte (manchmal ungesunde oder ungewöhnliche) Lebensmittel. Um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten und Mangelzustände sowie Unter- oder Übergewicht zu vermeiden, ist eine Unterstützung durch Ernährungstherapeuten oft eine große Hilfe.

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Unterstützung durch Angehörige

Die Behandlung der Demenz erfordert nicht nur die medizinische Versorgung, sondern auch die Unterstützung und Begleitung der Angehörigen und Betreuer. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Therapieziele, der Anpassung des Lebensumfelds, der Förderung der kognitiven und sozialen Fähigkeiten, sowie der emotionalen Stabilisierung der Betroffenen. Die Angehörigen und Betreuer sollten daher in die Therapieplanung einbezogen werden und sich über die Erkrankung, die Behandlungsmöglichkeiten und die Hilfsangebote informieren.

Sie sollten auch auf ihre eigene Gesundheit und ihr Wohlbefinden achten, da die Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz eine große Herausforderung darstellen kann. Es gibt verschiedene Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen und Entlastungsangebote, die den Angehörigen und Betreuern Unterstützung und Orientierung bieten können.

Das Wichtigste dabei ist jedoch: Bleiben Sie ruhig und verständnisvoll. Geben Sie Zuwendung in Form von liebevoller Ansprach und Berührungen. Und falls Sie sich generell oder in bestimmten Situationen überfordert fühlen, sprechen Sie mit Ihren Arzt oder vereinbaren Sie einen Termin bei entsprechenden Beratungsstellen.

Moderne Pflege und Altenpflege – Modelle und praktische Anwendung

Hier finden Sie eine Übersicht über unterschiedliche Möglichkeiten der Altenpflege und verschiedene Wohnformen für Menschen mit Demenz sowie eine Checkliste zur Auswahl der passenden Einrichtung. Schreitet eine Demenz weiter fort, wird nach und nach immer mehr Betreuung und Pflege notwendig. Es gibt dabei eine Reihe unterschiedlicher Möglichkeiten, die Ihnen dabei zur Verfügung stehen. Nicht jede Möglichkeit ist für jede Familie und jeden Menschen machbar und geeignet.

Altenpflege: Umfangreiche und unabhängige Beratung

Als Entscheidungshilfe können Sie sich an verschiedenen Stellen beraten lassen. Ein guter Ansprechpartner ist der Hausarzt. Kennt dieser sich mit der Diagnose und Behandlung der Demenz gut aus, kann er Ihnen Tipps zum Umgang mit der Erkrankung und eine Prognose für den weiteren Verlauf geben. Außerdem erhalten Sie dort häufig auch Adressen von spezialisierten Beratungsstellen und bei Bedarf eine Überweisung zu einem Facharzt für Demenzerkrankungen.

Spezielle Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen können ebenfalls wichtige Informationen für die anstehenden Entscheidungen liefern. Außerdem erfahren Sie dort, welche Angebote es für Ihren demenzkranken Angehörigen gibt (Betreuungsgruppen, Sport oder Musikangebote für Menschen mit Demenz) und welche Angebote Sie selbst zur Entlastung und Entspannung nutzen können.

Im folgenden finden Sie Übersicht über die Möglichkeiten der Pflege. Da es von Wohnort zu Wohnort sehr unterschiedliche Angebote geben kann, sollten Sie sich in Ihrem Umkreis gezielt über spezielle Betreuungsmöglichkeiten informieren.

Häusliche Pflege

Die ambulante Versorgung für Menschen mit Demenz ermöglicht es, dass ein Mensch mit Demenz so lange wie möglich zu Hause in den eigenen vier Wänden bleiben kann. Das wirkt sich oft positiv aus, da die Betroffenen sich auskennen und ihr gewohntes Umfeld haben. Dort finden sie sich oft jahrelang noch gut zurecht.

Allerdings kommt das nur in Frage, wenn Angehörige oder professionelle Helfer dort die Pflege übernehmen können. Oft ist es günstig, wenn sich mehrere Menschen die Belastung teilen. So kann ehrenamtliche Hilfe, professionelle Betreuung (zum Beispiel durch eine Sozialstation) mit der Pflege durch mehrere Angehörige kombiniert werden und sich ergänzen.

Wie lange zu Hause pflegen?

Auf der anderen Seite muss zu Hause aber auch eine umfassende und angepasste Pflege gewährleistet sein. Bei zunehmendem Verlust an körperlichen und geistigen Fähigkeiten steigt auch der Pflegebedarf. Diesem muss man zeitlich, körperlich und psychisch gewachsen sein. Professionelle Pflegeangebote können den wachsenden Bedarf abfangen, können aber irgendwann den finanziellen Spielraum überschreiten.
Hier erfahren Sie, welche Fragen Sie sich stellen sollten, bevor Sie sich für oder gegen die Pflege eines Angehörigen entscheiden.

Diese Punkte sollten Sie bei der Entscheidung berücksichtigen

Welche Pflegemaßnahmen nötig sind, hängt von vielen Faktoren ab. Das Stadium der Demenz, weitere Begleiterkrankungen und der individuelle Krankheitsverlauf spielen eine Rolle. Beraten Sie sich dabei vorab am besten ausführlich mit der ganzen Familie, mit Pflegeberatern oder speziellen Demenzberatern oder dem Arzt.
Nur so können Sie abschätzen, ob eine längerfristige Pflege zu Hause für Sie in Frage kommt. Die folgenden Punkte sollten Sei bei Ihrer Entscheidung bedenken und vorab klären.

Eignen sich das Zuhause und die Lebensumstände für eine häusliche Pflege?

Es gibt viele verschiedene Lebenssituationen und familiäre Konstellationen. Vielleicht möchten Sie Ihren Ehepartner pflegen und mit ihm oder ihr so lange wie möglich gemeinsam zusammen in Ihren eigenen vier Wänden leben. Vielleicht ist auch ein Elternteil betroffen. Oder Sie möchten die Großmutter pflegerisch unterstützen, die alleine lebt.

Wenn Sie sich überlegen, Ihren Angehörigen zu Hause zu pflegen, dann sollten Sie zunächst mit Ihrem Hausarzt oder dem behandelnden Facharzt oder entsprechenden Beratungsstellen sprechen. Dabei sollten Sie verschiedene Fragen klären:

  • Wie schätzt der Arzt das Stadium der Demenz ein?
  • Welche Hilfe ist jetzt und in naher Zukunft nötig?
  • Ist die Sicherheit in der Wohnung gewährleistet?

Zur Sicherheit kann unter anderem gehören, elektrische Geräte zu sichern, Stolperfallen zu entfernen und im späteren Stadium zu verhindern, dass Ihr Angehöriger unbemerkt das Haus verlassen kann. Die Versorgung mit Lebensmitteln und die Kontrolle vorhandener Lebensmittel muss gewährleistet sein, da Menschen mit Demenz oft nur noch schlecht einschätzen können, wie lange etwas schon im Kühlschrank liegt und ob es noch verzehrfähig ist.
Zudem sollten Sie sich überlegen, ob Ihr Angehöriger sich auffällig verhält und ob alle Menschen unter Ihrem Dach und auch die Nachbarn damit zurechtkommen. Manche Menschen mit Demenz sind zum Beispiel oft nachts wach, können phasenweise laut oder aggressiv reagieren oder wandern ziellos herum.

Am besten lässt sich eine Pflege umsetzen, wenn sich mehrere Menschen die Verantwortung teilen. Ehepartner, Kinder, Enkel, Freunde und Nachbarn kommen dafür in Frage, aber auch ehrenamtliche Helfer, ambulante Pflegedienste oder eine selbst bezahlte Putzhilfe.

Einstellen auf nötige Pflegemaßnahmen

Im Verlauf der Erkrankung können unterschiedliche Pflegemaßnahmen nötig werden 26. Sie sollten sich deshalb vorher damit beschäftigen, was zur Pflege alles dazugehört. Nicht jeder Mensch kann eine solche Unterstützung auf Dauer psychisch, körperlich, emotional leisten. Seien Sie also ehrlich zu sich selbst. Wer psychisch eher labil, generell wenig belastbar ist oder körperliche Einschränkungen hat, für den wird die Pflege möglicherweise zu belastend. Auch wenn Sie in Vollzeit berufstätig sind und die Pflege nebenher übernehmen möchten, kann das unter Umständen eine zu große Doppelbelastung werden.

Das kann auf Sie zukommen: Sie müssen die Ernährung und Flüssigkeitszufuhr überwachen. Wenn nötig, helfen Sie beim Einkaufen, Kochen und Essen. Bei fortschreitender Demenz müssen Sie auch beim Waschen helfen und für saubere Kleidung sorgen. Haushalt, Wohnräume und Betten müssen sauber gehalten werden. Zudem sollten Sie dafür sorgen, dass Ihr Angehöriger möglichst weiter am Sozialleben teilnimmt. Sie sollten also weiterhin – wenn möglich – Spaziergänge, Ausflüge und andere Aktivitäten machen oder Freunde einladen.

Wägen Sie also genau ab, ob Sie das leisten können und wer Ihnen dabei zuverlässig und langfristig hilft.

Vorausdenken und für die Zukunft planen

Jeder Mensch mit Demenz ist anders:

  • Welche Stärken hat Ihr Angehöriger?
  • Worin ist er noch fit, was kann er noch gut?
  • Was lässt sich durch eine Ergotherapie oder andere Maßnahmen fördern?
  • Wie können Sie Ihren Angehörigen dabei unterstützen, Dinge noch möglichst lange selbst zu erledigen?

Besprechen Sie diese und ähnliche Fragen am besten mit Pflegeberatern, Ihrem Arzt oder erfahrenen Mitarbeitern einer Sozialstation. Mit ausreichender Förderung lassen sich Fähigkeiten oft noch über einen langen Zeitraum erhalten.
Informieren Sie sich aber für den Notfall auch jetzt schon über Heime und Betreuungsmöglichkeiten in der Nähe. Wenn im Spätstadium einer Demenz eine 24-Stunden-Pflege notwendig ist, dann ist das in den meisten Fällen zu Hause nicht mehr umsetzbar – allein schon aus finanziellen Gründen.

Über Hilfsmöglichkeiten informieren

Im frühen und mittleren Stadium der Demenz ist eine Pflege daheim sehr oft noch vergleichsweise einfach machbar. Aber auch später ist ein Umzug in ein Heim nicht zwangsläufig nötig. Informieren Sie sich vorab bereits über alle Hilfsmöglichkeiten, die Ihnen zustehen und die Sie nutzen könnten. Welche das sind, kann ganz unterschiedlich sein.

Studien zeigen, dass Hilfsangebote oft nicht bekannt sind, oder nur unzureichend genutzt werden 4849. Fragen Sie deshalb aktiv nach, zum Beispiel beim Hausarzt, Facharzt, Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen oder Ihrer Krankenkasse.

Folgende Unterstützungsmaßnahmen können unter anderem in Frage kommen:

  • Ambulante Pflegedienste und Sozialstationen, die regelmäßig ins Haus kommen
  • Individuelle Demenz-Beratungen, Gedächtnissprechstunde, Vorträge und Angehörigenschulungen
  • Behandlung, Rat und Information vom Arzt
  • Ehrenamtliche Helfer („Nachbarschaftshilfe“)
  • Regelmäßige oder gelegentliche Nutzung von „Essen auf Rädern“
  • Selbst bezahlte oder mit dem Pflegegeld finanzierte Putz- oder Haushaltshilfe
  • Betreuungsgruppen für Menschen mit Demenz und andere teilstationäre Angebote (Tagespflege, Nachtpflege)
  • Kurzzeitpflege während eines Urlaubs oder Krankheit
  • Ein betreuter Urlaub gemeinsam mit dem demenzerkrankten Angehörigen
  • Angebote von Demenz-Selbsthilfegruppen für gemeinsame Aktivitäten
  • Ergotherapeutische Maßnahmen
  • Psychotherapeutische Gespräche für Menschen mit Demenz (zum Beispiel zur Hilfe bei der Krankheitsbewältigung, als Kommunikationstraining oder zur Erhaltung der sozialen Kompetenz) oder für Angehörige (zur besseren Bewältigung der Erkrankung und Belastung).
Finanzielle Fragen klären

Geht es darum, einen Angehörigen selbst zu pflegen, sind immer auch finanzielle Fragen zu klären. Der Umfang der gesetzlichen Leistungen deckt nicht immer den vollständigen Bedarf ab. Besprechen Sie also vorher mit Ihrer Familie, was machbar ist.

  • Welche Leistungen stehen Ihnen zu?
  • Welche Rücklagen hat der Mensch mit Demenz und ist er willens, diese auszugeben?
  • Gibt es die Möglichkeit, eine Haushaltshilfe oder Essen auf Rädern selbst zu bezahlen?
  • Sollte eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung notwendig werden, sollten Sie ebenfalls vorab durchrechnen: Können Sie diese finanzieren oder würde dann ein Umzug in ein Heim anstehen?
Die positiven Seiten der häuslichen Pflege sehen

Bei allen Überlegungen sollten Sie aber auch die positiven Seiten nicht vergessen. Es gibt ein gutes Gefühl und macht Freude, anderen zu helfen. Ganz besonders dann, wenn es sich um Familienangehörige oder den eigenen Partner handelt. Die Sorge und Pflege kann außerdem dazu führen, dass Sie besonders eng mit Ihrem Angehörigen zusammenwachsen.

Auch wenn die Beziehung sich unweigerlich stark verändert, lässt sich jede Phase der Demenz auch verschönern und mit Freude erleben, wenn man flexibel und humorvoll mit der Situation umgeht.
Sollten Sie sich also dafür entscheiden, Ihren Angehörigen selbst zu pflegen, dann gehen Sie mit Mut, Freude und Zuversicht an die Aufgabe heran. Bereiten Sie sich bereits vorab bestmöglich auf alle Eventualitäten vor, damit Sie später entspannter damit umgehen können.

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Was tun, wenn sich die Pflege zu Hause nur schwer umsetzen lässt?

Sprechen Sie mit allen Beteiligten durch, was machbar ist und was Sie über eine längere Zeit leisten können und wollen. Ein schlechtes Gewissen, muss niemand haben, der sich eine Pflege nicht zutraut oder für den sie aufgrund äußerer Umstände nicht machbar ist.

Im Gegenteil: Wenn gute Gründe gegen die Pflege durch Angehörige sprechen, dann kann die Entscheidung für eine ambulante Pflege, eine teilstationäre Pflege oder eine Pflege im Altenheim, in einer Wohngruppe oder in einer anderen Einrichtung für alle Seiten die beste Lösung sein. Sie können sich auch in diesem Fall in die Betreuung mit einbringen und bei regelmäßigen Besuchen verschiedene Dinge übernehmen, für die dem Pflegepersonal nur wenig Zeit bleibt. So können Sie Ihre Zeit intensiv als „Qualitätszeit“ für Ihren Angehörigen nutzen.

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Pflegerische Maßnahmen bei Demenz

Oft kommt im Verlauf einer Demenzerkrankung der Punkt, an dem man sich entscheidet, dass die häusliche Pflege nicht mehr möglich ist. Häufig stehen dabei Fragen der Sicherheit im Vordergrund. Schließlich kann es gefährlich werden, wenn ein Mensch mit Demenz nachts umherirrt und dabei möglicherweise den Herd einschaltet oder das Wasser aufdreht, oder wenn Ihr Angehöriger wegläuft und sich verirrt. Zudem können die Pflege eines Angehörigen und die damit einhergehende stetige Verantwortung auch sehr belastend sein. Das kann bei pflegenden Angehörigen zu sozialem Rückzug, Burn-Out oder stressbedingten Erkrankungen führen.

Schreitet die Demenz fort, bewältigen Sie die ständig nötige Aufsicht vielleicht nicht mehr alleine, auch nicht mit Hilfe eines ambulanten Pflegedienstes. Außerdem ist es häufig auch eine Frage des Geldes, denn eine häusliche Rund-um-die-Uhr-Betreuung ist für viele Familien finanziell kaum machbar. Haben Sie sich für eine stationäre Betreuung entschieden, stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl.

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Altenheim, Pflegeheim oder Altenwohnheim

Der Wechsel in ein Heim ist nie ein einfacher Schritt. Doch es kann auch sehr erleichternd sein, wenn man weiß, dass der Angehörige nun optimal betreut wird und rund um die Uhr für Sicherheit gesorgt ist. Dabei sollten Sie aber auf die Auswahl einer passenden Einrichtung achten. Eine Checkliste finden Sie unten.

In einem Altenheim können Menschen mit Demenz oft in kleinen Wohnungen leben, bekommen aber Hilfe beim Haushalt und werden pflegerisch betreut. Im Pflegeheim hingegen leben Menschen meist in Einzel- oder Doppelzimmern. Dort ist eine umfassende Betreuung und Pflege möglich, auch im Spätstadium der Demenz. Von einem Altenwohnheim (oder von betreutem Wohnen) spricht man, wenn Appartements mit Bad und Kochmöglichkeit zur Verfügung stehen. Dort leben in der Regel Menschen, die Ihren Haushalt noch selbständig führen können. Viele Heime bieten auch verschiedene Stationen mit unterschiedlichen Wohnformen.

Immer häufiger gibt es in Pflegeeinrichtungen auch spezielle Wohnprojekte, Betreuungsangebote und Förderungsmaßnahmen für Menschen mit Demenz. Allerdings finden Sie diese nicht in jeder Region und in jedem Heim. Zudem können die Kosten dann auch sehr unterschiedlich sein. Am besten erkundigen Sie sich bei Ihnen vor Ort nach den vorhandenen Betreuungsmöglichkeiten und lassen sich bei Bedarf von Fachstellen beraten.

Moderne Wohnformen für Menschen mit Demenz

Zusätzlich zu herkömmlichen Altenwohnheimen, Seniorenheimen und Pflegeheimen gibt es in zwischen auch andere Ansätze. Man weiß immer mehr über den Verlauf der Demenz und über die Bedürfnisse von Demenzkranken. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wurden vielerorts neue Wohnformen ins Leben gerufen, die ganz speziell auf Menschen mit Demenz zugeschnitten sind.

Eine dieser modernen Wohnformen ist die Pflege-Wohngemeinschaft. Bewohnerinnen und Bewohner nutzen eine gemeinsame Wohnung, meist mit Gemeinschaftsbad und Gemeinschaftsküche. Diese Wohnform, die bei Senioren immer beliebter wird, eignet sich für Menschen mit Demenz jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen. Hier muss auf jeden Fall professionelles und speziell geschultes Pflegepersonal für die Betreuung sorgen. Dann ist eine Demenz-WG jedoch eine echte Alternative zum Heim oder zur häuslichen Pflege.

In Pilotprojekten entstanden in den letzten Jahren auch weiter innovative Wohnprojekte für Menschen mit Demenz. Darunter zum Beispiel „Demenz-Dörfer“, in denen sich Menschen mit Demenz frei bewegen können, ohne dass Gefahren für sie bestehen.

Promo für den Leitfaden Demenz

Checkliste: Pflege von Demenzkranken im Heim

Sie haben eine Seniorenheim, Pflegeheim oder eine alternative Einrichtung im Auge? Dann möchten Sie natürlich sicher gehen, dass Ihr Angehöriger dort auch optimal betreut und gefördert wird. Denn leider sind nicht alle Einrichtungen gleichermaßen gut auf die Betreuung von Menschen mit Demenz eingerichtet.

Wir haben für Sie einige wichtige Punkte zusammengefasst, auf die Sie bei der Auswahl der Pflegeeinrichtung achten sollten. Idealerweise sollten Sie deshalb einen oder mehrere längere Besuche dort einplanen, bei denen Sie auf alle für Sie wichtigen Punkte achten.

  • Die Lage: Ist die Einrichtung gut erreichbar, sodass Sie Ihren Angehörigen regelmäßig besuchen können?
  • Können Sie jederzeit zu Besuch kommen? Zu Zeiten, die für Sie machbar und praktikabel sind?
  • Gibt es spezielle Angebote und Aktivitäten für Menschen mit Demenz? Beispiele können sein: Biografie-Arbeit, Bewegung und Gymnastik, Basteln, Singen, Musizieren, tiergestützte Therapien, Stimulation durch Musik oder Düfte sowie gezielte Übungen zur Körperwahrnehmung.
  • Gibt es einen Garten oder ein Freigelände zum Spazierengehen oder um draußen zu sitzen?
  • Steht genug Personal zur Verfügung, um spezielle Demenz-Angebote und Spaziergänge im Freien regelmäßig mit Ihrem Angehörigen wahrzunehmen?
  • Welche Qualifikation haben die Angestellten? Gibt es Pflegepersonal, das eine spezielle Schulung oder Weiterbildung für die Arbeit mit Demenzkranken gemacht hat?
  • Wie wird die Sicherheit gewährleistet (zum Beispiel ein Weglaufen der Patienten verhindert)?
  • Werden Ihnen viele Fragen zu Ihrem Angehörigen gestellt, zum Beispiel zu Vorlieben, früheren Hobbys, seiner Biografie und weiteren Erkrankungen?
  • Dürfen Sie die privaten Räume selbst einrichten und möblieren? Oft wirkt es sich auf Menschen mit Demenz positiv aus, wenn sie gewohnte Möbel und Deko weiterhin um sich haben.
  • Wird gemeinsam gegessen? Wie ist die Qualität des Essens und gibt es eine Auswahl aus verschiedenen Gerichten und angepassten Diäten? Sind Getränke und Snacks auch zwischen den Mahlzeiten verfügbar?
  • Werden Angehörige mit eingebunden (manche Heime bieten zum Beispiel Demenzberatungen oder regelmäßige Treffen mit Angehörigen, bei denen man sich austauschen kann)?
  • Wie geht das Pflegepersonal mit Demenzkranken oder anderen Heimbewohnern um? Haben Sie das Gefühl, dass auch Pflegebedürftige so weit wie möglich in Entscheidungen mit einbezogen werden und stets mit größtmöglicher Würde und Respekt behandelt werden?
  • Wie gehen die Angestellten miteinander um? Herrscht ein ruhiger, freundlicher und herzlicher Umgangston?
  • Werden die Angehörigen bei allen Entscheidungen gefragt und mit einbezogen?
  • Wie ist die ärztliche (auch fachärztliche) Versorgung geregelt?
  • Wie ist die Einrichtung auf eine fortgeschrittene Demenz eingerichtet, kann ihr Angehöriger auch im Spätstadium und Endstadium der Demenz weiter dort betreut werden?
  • Fühlen Sie selbst sich dort wohl? Haben Sie ein gutes Bauchgefühl?

Aktivitäten mit Demenz: Tipps für Freizeit und Beruf

Ein Angehöriger oder Sie selbst haben Alzheimer oder eine andere Form der Demenz? Dennoch kann und sollte die Freizeit aktiv gestaltet werden. Das hält Körper und Geist fit und gibt mehr Lebensqualität. Hier finden Sie Tipps zu verschiedenen geeigneten Aktivitäten.

Studien zeigen, dass eine aktive Freizeitgestaltung und Teilhabe am Sozialleben bei Demenz sehr positive Wirkungen haben. Auch Sport und Bewegung helfen dabei, länger geistig und körperlich fit zu bleiben 50. Außerdem sorgt Aktivität dafür, dass Sie sich ausgeglichener und zufriedener fühlen. Das Risiko für Depressionen sinkt ebenfalls, wenn Sie aktiv bleiben.

Hier finden Sie Tipps, wie Sie alleine oder mit Hilfe anderer Ihr Leben aktiv und abwechslungsreich gestalten können. Auch – oder sogar ganz besonders – mit Demenz. Fällt es Ihnen schwer, aktiv zu werden, oder fühlen Sie sich über längere Zeit niedergeschlagen und antriebslos? Dann sprechen Sie Ihren Arzt darauf an. Unter Umständen kann eine Depression oder eine andere Erkrankung vorliegen, die sich gut behandeln lässt.

Freizeit trotz Demenz aktiv gestalten

Gestalten Sie Ihre Freizeit aktiv. Führen Sie frühere Hobbys und Unternehmungen weiterhin durch. Es gibt auch viele neue Dinge, die Sie jetzt unternehmen können. Denn ein Leben mit Demenz muss nicht bedeuten, dass Sie sich zurückziehen. Im Gegenteil, gerade jetzt ist es wichtig, weiter Freude am Leben zu haben.

Überlegen Sie sich, was Ihnen Spaß macht. Und planen Sie diese Aktivität fest in Ihren regelmäßigen Ablauf mit ein. Das soll natürlich nicht in Stress für Sie ausarten. Wenn Aktivitäten Sie überfordern, gibt es oft Möglichkeiten, diese weniger herausfordernd zu gestalten. Überfordern Sie bestimmte Hobbys oder Unternehmungen generell, dann überlegen Sie sich, ob Sie diese vereinfachen können oder ob andere Aktivitäten besser geeignet sind. Nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Aber bleiben Sie aktiv, bewegen Sie sich viel und vor allem: Haben Sie Spaß.

Stress können Sie auch vermeiden, wenn Sie Unternehmungen zu festen Zeiten an bestimmten Tagen durchführen. So verlieren Sie nicht die Übersicht und können sich gut darauf einstellen.

Welche Aktivitäten eignen sich?

Es gibt viele Dinge, die Sie auch mit Demenz noch eine sehr lange Zeit durchführen können. Hier finden Sie einige Anregungen, um aktiv zu bleiben:

  • Werden Sie Mitglied in einem Sportverein. In vielen Vereinen können Sie an speziellen Seniorensportgruppen teilnehmen.
  • Schauen Sie sich das Programm der Volkshochschule an. Dort finden Sie sicher etwas, was Ihnen Freude macht und Sie nicht überfordert.
  • Nehmen Sie regelmäßig an einer Bastelgruppe teil.
  • Entwickeln Sie Freude an verschiedenen Spielen
  • Machen Sie Spaziergänge an der frischen Luft.
  • Musik: Lernen Sie ein Instrument, singen Sie in einem Chor oder tanzen Sie.
  • Wenn Ihr Arzt eine Ergotherapie oder Physiotherapie empfiehlt, nehmen Sie diese in Anspruch.
  • Unternehmen Sie regelmäßig Ausflüge oder Restaurantbesuche mit Angehörigen oder Freunden.

Wenn Sie nicht wissen, wo Sie passende Aktivitäten finden können, gibt es eine ganze Reihe von Ansprechpartnern, bei denen Sie nachfragen können. Dazu gehören Selbsthilfegruppen für Demenz, die Volkshochschulen oder Demenzberatungsstellen. Auch soziale oder kirchliche Hilfsorganisationen wie die Caritas, das Rote Kreuz, die Johanniter, die Malteser oder der Arbeiter-Samariter-Bund bieten vielerorts Beratung und Aktivitäten an.

Freizeit mit anderen verbringen

Aktivitäten machen vielen Menschen mehr Spaß, wenn man sie in der Gemeinschaft ausübt. Mit fortschreitender Demenz fühlen Sie sich vielleicht auch sicherer, wenn jemand dabei ist. Doch Angehörige und Freunde haben nicht immer Zeit.

Eine gute Alternative sind Gruppenaktivitäten. In vielen Orten bieten Seniorengruppen regelmäßig gemeinsame Ausflüge oder Treffen. Selbsthilfegruppen veranstalten regelmäßige Treffen, bei denen sich Menschen mit Demenz austauschen können oder gemeinsam Aktivitäten ausführen. Später sind möglicherweise auch Demenz-Betreuungsgruppen sinnvoll, die Abwechslung bieten.

Ausflüge, Reisen und Urlaub mit Demenz

Haben Sie keine Angst vor Reisen oder einem Urlaub. Auch mit Demenz können Sie noch an Orte reisen, die Sie schon immer sehen wollten. Eine Möglichkeit ist eine Reise mit Angehörigen, dem Partner oder Freunden. Alternativ sind Reisen und Ausflüge auch mit Seniorengruppen oder Demenz-Gruppen möglich, wo Sie unterwegs betreut werden. Im Frühstadium der Demenz können Sie vielleicht auch noch alleine verreisen. Sie sollten allerdings bedenken, dass sich Symptome der Demenz wie Vergesslichkeit oder Verwirrung in einer fremden Umgebung und unter Stress oft besonders deutlich bemerkbar machen.

Mobil auch ohne Auto

Wer unter einer Demenz leidet muss früher oder später auf das Autofahren verzichten. Denn die Reaktionszeit wird länger und schwierige Situationen lassen sich schlechter erfassen. Das Risiko für Unfälle steigt.

Das Auto abzugeben, kann jedoch ein sehr schwerer Schritt sein. Erkundigen Sie sich daher möglichst früh nach Alternativen. Zum einen gibt es die öffentlichen Verkehrsmittel wie Bus und Bahn, die Sie unter Umständen sogar vergünstigt oder kostenlos nutzen können. Erkundigen Sie sich am besten, welche Möglichkeiten es an Ihrem Wohnort gibt. Regelmäßige Fahrten können Sie vielleicht so planen, dass ein Angehöriger, Freund oder Nachbar Sie mitnehmen kann. Auch das Taxi kann ein Alternative sein.

Damit Sie schwere Einkäufe nicht mit dem Bus nach Hause bringen müssen, gibt es einige Möglichkeiten. Manche Supermärkte liefern Ihnen die Waren, die Sie eingekauft haben, nach Hause. Oder Sie bestellen Ihre Lebensmittel bei großen Supermarktketten im Internet. Meist erhalten Sie diese dann innerhalb von ein bis zwei Tagen bis an die Wohnungstür geliefert. Auch Getränke können bei einem Lieferdienst bestellt werden.

Berufstätig mit Demenz?

Viele Menschen erhalten die Diagnose Demenz erst dann, wenn sie bereits in Rente sind. Doch es gibt auch frühe Fälle von Demenz. Möglicherweise sind Sie also noch berufstätig oder Sie arbeiten auch nach dem Rentenalter noch freiwillig. Dann sollten Sie nach der Diagnose Demenz Ihren Arbeitsplatz nicht vorschnell aufgeben. Sprechen Sie offen mit Ihrem Arbeitgeber. Oft ist es möglich, die Tätigkeit anzupassen oder die Zeiten zu reduzieren. Ihren Job ganz aufgeben können Sie dann immer noch, wenn Sie sich tatsächlich nicht mehr in Lage dazu fühlen, weiter arbeiten zu gehen.

Sind Sie noch jung, stehen Sie mitten im Berufsleben und machen Sie sich Sorgen über Ihre finanzielle Zukunft, dann lassen Sie sich am besten beraten, bevor Sie mit Ihrem Vorgesetzten sprechen. Gute erste Ansprechpartner sind Demenzberatungsstellen und Selbsthilfegruppen, die Ihnen Tipps für das weitere Vorgehen geben können.

Rechtliche Aspekte bei Demenz

Menschen mit Alzheimer oder anderen Demenzformen müssen sich in vielerlei Hinsicht mit dem Fortschreiten der Erkrankung auseinandersetzen. Dazu gehört auch, dass rechtliche Aspekte bedacht werden müssen. Ist ein Demenzerkrankter nicht mehr in der Lage, seine eigenen Handlungen vollständig zu überschauen, handeln oft Verwandte in seinem Namen. Fehlt dafür aber die entsprechende Berechtigung, ist das rechtlich möglicherweise gar nicht korrekt.

Wichtige Fragen, die Sie sich stellen sollten

Nutzen Sie die Zeit, bevor die Demenz weiter fortschreitet, und klären Sie alles Rechtliche möglichst frühzeitig ab. Halten Sie alles fest, was Ihnen wichtig ist:

  • Welche Pflege, welche Unterbringung und welche Versorgung möchten Sie und welche nicht?
  • Wer darf und soll Sie vertreten, wenn Sie Entscheidungen (zum Beispiel über medizinische Behandlungen) nicht mehr treffen können?
  • Welche lebensverlängernden Maßnahmen sollen ergriffen werden, welche lehnen Sie ab?
  • Wer soll sich um Ihre finanziellen Angelegenheiten kümmern, wenn Sie selbst dazu nicht mehr in der Lage sind?

Das alles lässt sich in verschiedenen Dokumenten regeln. Hier finden Sie Informationen über die Vorsorgevollmacht, die Patientenverfügung, das Testament und weitere wichtige rechtliche Aspekte bei Demenz.

Was regeln Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Testament?

Es gibt verschiedene Vollmachten und Verfügungen, mit denen Sie bei Demenz für die Zukunft vorsorgen können. Hier möchten wir Ihnen vorstellen, was Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Testament regeln.

Vorsorgevollmacht bei Demenz

Bei Alzheimer oder anderen Formen der Demenz schwindet im Laufe der Zeit die Fähigkeit, alle Alltagstätigkeiten und Verpflichtungen selbst regeln zu können. Oft übernehmen Angehörige dann diese Aufgaben. Allerdings sind sie dazu ohne Vorsorgevollmacht eigentlich gar nicht berechtigt. Die Vorsorgevollmacht schützt Ihre Angehörigen also vor rechtlichen Konsequenzen. In der Vorsorgevollmacht halten Sie fest, wer stellvertretend für Sie Entscheidungen treffen und sich um Ihre Belange kümmern darf.

Der Unterschied zwischen Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung

Neben der Vorsorgevollmacht gibt es noch die Betreuungsverfügung. Die wichtigsten Unterschiede zwischen diesen beiden Dokumenten:

  • Die Vorsorgevollmacht gilt sofort ab Unterzeichnung. Die Betreuungsverfügung wird erst dann berücksichtigt, wenn ein Betreuungsgericht einen Betreuer für Sie festlegen muss. Das geschieht, wenn Sie selbst nicht mehr geschäftsfähig sind (mehr zur Geschäftsfähigkeit: siehe unten).
  • Liegen weder Vorsorgevollmacht noch Betreuungsverfügung vor, schlägt das Betreuungsgericht üblicherweise den Ehepartner oder einen nahen Angehörigen als rechtlichen Betreuer vor.
  • Die Person, die Sie mit einer Vollmacht ausstatten, darf frei in Ihrem Namen handeln. Der Betreuer hingegen wird bei allen Tätigkeiten vom Gericht kontrolliert.
  • Die Betreuungsverfügung ist ideal, wenn Sie keine Vertrauensperson haben, der Sie umfassende Vollmachten einräumen möchten. In der Betreuungsverfügung geben Sie an, wen Sie sich als Betreuer vorstellen können oder wen Sie auf keinen Fall als rechtlichen Betreuer möchten.
  • Die Vorsorgevollmacht eignet sich, wenn Sie einer Person vollständig vertrauen. Diese darf dann auch schwerwiegende Entscheidungen in Ihrem Namen fällen. Offiziell darf sie das bereits ab dem Moment der Unterzeichnung.
  • Es ist auch möglich, Betreuungsverfügung und Vorsorgevollmacht parallel aufzusetzen. Sollte der in der Vorsorgevollmacht Bevollmächtigte verhindert sein, greift dann die Betreuungsverfügung.
Was regelt die Vorsorgevollmacht?

Eine Vorsorgevollmacht gibt an, wer in Ihren Namen Entscheidungen treffen darf. Dazu gehören Entscheidungen über medizinische Behandlungen oder über die Unterbringung in einem Pflegeheim. Die Vollmacht kann aber auch für finanzielle Angelegenheiten gelten, damit Ihre Vertrauensperson in Ihrem Namen Bankgeschäfte oder Abhebungen vom Konto durchführen darf. Dabei können Sie ganz genau festhalten, welche finanziellen Tätigkeiten und Entscheidungen mit der Vollmacht abgedeckt sind und welche nicht. Eine Generalvollmacht gilt für alle Lebensbereiche.

Studien zeigen, dass sowohl in Deutschland 51 als auch in den USA 52 nur jeder zweite Patient auf der Intensivstation eine Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung hat. Dadurch muss bisweilen ein fremder Betreuer bestellt werden, den der Patient nicht kennt und zu dem er kein Vertrauensverhältnis hat.

Wie erstellt man eine Vorsorgevollmacht?

Vorsorgevollmacht (und auch die Betreuungsverfügung) können Sie selbst erstellen. Man bekommt dazu im Internet und bei Beratungsstellen Vorlagen. Allerdings sollten Sie diese Vorlagen immer genau durchlesen und alles ergänzen, was bei Ihnen persönlich wichtig sein könnte. Für die Gültigkeit reicht eine eigenhändige Unterschrift. Das Dokument muss nicht beim Notar beglaubigt werden. Soll der Bevollmächtigte auch finanzielle Dinge regeln, kann es jedoch für die Kommunikation mit der Bank einfacher sein, wenn die Vorsorgevollmacht notariell beglaubigt wurde. Zur Erstellung kann eine rechtliche Beratung sinnvoll sein. Diese bieten viele Hilfsstellen und auch manche Demenz-Selbsthilfegruppen an.

Dabei ist wichtig, dass Demenzkranke die Vollmacht rechtzeitig ausstellen. Denn es ist nie auszuschließen, dass die Erkrankung schneller voranschreitet als gedacht. Sobald Betroffene nicht mehr geschäftsfähig sind, ist die Erstellung einer Vorsorgevollmacht nicht mehr rechtskräftig möglich. Eine Betreuungsverfügung können Sie auch noch dann erstellen, wenn Sie nicht mehr geschäftsfähig sein.

Patientenverfügung bei Demenz

In Ihrer Patientenverfügung halten Sie fest, welche medizinischen Behandlung Sie wünschen oder ablehnen. Die Verfügung wird wirksam, sobald Sie nicht mehr in der Lage sind, sich zu einer Behandlung zu äußern oder die Behandlung aufgrund der Demenz richtig zu beurteilen.

Wann brauche ich eine Patientenverfügung?

Um zu entscheiden, ob eine Patientenverfügung sinnvoll ist, sollten sich Demenzkranke und ihre Angehörigen Gedanken über die Krankheit, den Sterbeprozess und den Tod machen. Das ist sehr schwer. Anders lässt sich jedoch nicht entscheiden, welche medizinischen Maßnahmen man wünscht und welche nicht. Manche Menschen fürchten, dass im Ernstfall nicht alles Menschenmögliche für Sie getan wird. Andere wiederum fürchten, dass durch zu viele lebensverlängernde Maßnehmen unnötiges Leiden entstehen könnte. In solchen Fällen hilft die Patientenverfügung.

Die Patientenverfügung kann speziell für Menschen mit Demenz wichtig sein. Denn aufgrund der Krankheit besteht die Möglichkeit, dass man später seine Wünsche nicht mehr selbst mitteilen kann.

Welche Inhalte gehören in eine Patientenverfügung?

Die Patientenverfügung richtet sich an die Ärzte, die Sie behandeln. Dadurch ist es Ärzten und Pflegepersonal möglich, die durchgeführten Behandlungen im Sinne des Patienten auszuwählen. In der Patientenverfügung kann man unter anderem folgende Dinge festhalten:

  • Will ich bei Bedarf künstlich ernährt werden?
  • In welchen Fällen ist eine künstliche Beatmung gewünscht?
  • Möchte ich starke Schmerzmittel, sobald Schmerzen auftreten?
  • Wann sollen wiederbelebende Maßnahmen eingeleitet werden?
  • Ist eine Sterbebegleitung gewünscht? Welche?
  • Soll ein Seelsorger Sie besuchen? Soll der Seelsorger einer bestimmten Religion / Konfession angehören?
  • Zusätzlich zu gewünschten Behandlungen können Sie in einer Patientenverfügung auch Ihre generellen Werte, religiösen Ansichten und Wünsche formulieren, um Ärzten und Angehörigen später eine Hilfestellung zu geben, in Ihrem Sinne zu entscheiden.

Wenn Ihnen bei einigen Fragen nicht klar ist, welche medizinischen Möglichkeiten es gibt oder was diese im Ernstfall bedeuten, hilft ein Termin mit dem behandelnden Arzt. Dieser kann Tipps geben, was auf Menschen mit Demenz im Notfall zukommen könnten und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Auch Demenz-Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen geben gerne Tipps zur Erstellung der Patientenverfügung.

Solche medizinischen Beratungen können besonders wichtig sein, falls es später zu einer intensivmedizinischen Behandlung kommt oder lebenserhaltende Maßnahmen nötig sind. Eine Studie aus Jena 53 zeigt, dass die Formulierungen und Details in den Patientenverfügungen zum Teil nicht ausreichen, um alle medizinischen Entscheidungen abzudecken.

Wie kann man eine Patientenverfügung erstellen?

Die Patientenverfügung müssen Sie schriftlich verfassen. Sie ist gültig, wenn sie eigenhändig unterschrieben wurde, kann aber auch von einem Notar beglaubigt werden. Anschließend sollte die Patientenverfügung so hinterlegt werden, dass sie im Notfall möglichst schnell auffindbar ist. Dabei können folgenden Tipps helfen:

  • Tragen Sie einen Hinweis bei sich, dass eine Patientenverfügung existiert und wo sie aufzufinden ist.
  • Informieren Sie eine oder mehrere Vertrauenspersonen. Bei diesen Vertrauenspersonen können Sie auch eine Ausfertigung der Patientenverfügung hinterlegen, wenn Sie das möchten.
  • Wenn Sie ins Krankenhaus kommen, sollten Sie dem Personal mitteilen, dass Sie für den Notfall eine Patientenverfügung verfasst haben.

Denken Sie daran, die Patientenverfügung regelmäßig auf den neuesten Stand zu bringen, wenn sich Ihre Ansichten ändern sollten. Das gilt auch, wenn es neue Behandlungsmethoden gibt, die Sie explizit befürworten oder ablehnen.

Testament bei Demenz

Das Testament regelt die Erbschaft im Sterbefall. Sie können bestimmen, wie Geld, Wertsachen oder Immobilien unter den Erben aufgeteilt werden sollen. Es ist möglicherweise nicht leicht, sich damit im Vorfeld zu beschäftigen. Doch je früher Sie Ihren letzten Willen festhalten, desto besser. Denn ein Testament ist nur dann rechtlich gültig, wenn Sie die Tragweite Ihrer Entscheidung noch erfassen können. Man spricht dann von der „Testierfähigkeit“. Diese ist je nach Demenzform unter Umständen schon recht früh im Verlauf nicht mehr vorhanden.

Liegt kein Testament vor, gilt die gesetzliche Erbfolge. Nur wenn diese gesetzliche Erbfolge nicht gewünscht ist, muss ein Testament erstellt werden.

Inhalte eines Testaments

Bei Bedarf lassen Sie sich am besten von einem Anwalt oder Notar beraten, vor allem wenn es mehrere Erben und große Vermögenswerte gibt. Generell können Sie verschiedene Dinge in Ihrem Testament bestimmen. Dazu gehört unter anderem:

  • Menschen oder gemeinnützige Organisationen zum Erben einsetzen, die sonst nichts erben würden.
  • Einzelne Gegenstände oder Beträge an bestimmte Personen vermachen.
  • Personen enterben. Allerdings erhalten diese gegebenenfalls immer noch ihren gesetzlichen Pflichtteil. Damit Erben auch den Pflichtteil nicht bekommen, müssen schwerwiegende, im Testament zu nennende Gründe vorliegen.
  • Auflagen stellen oder Bedingungen an das Erbe knüpfen.
  • Unverbindliche Wünsche an die Erben äußern, damit diese ihren letzten Willen berücksichtigen können.
Testament beim Notar oder handschriftlich erstellen?

Ein Testament gilt auch, wenn man es selbst erstellt hat. Allerdings muss das gesamte Dokument handschriftlich verfasst und unterschrieben sein. Da für ein Testament bestimmte rechtliche Vorgaben gelten, können Sie sich dazu entweder beraten lassen oder das Testament mit notarieller Hilfe aufsetzen.

Weitere rechtliche Fragen

Bei Alzheimer oder anderen Demenzerkrankungen stellen sich oft noch weitere rechtliche Fragen. Auch hier kann es hilfreich sein, wenn Sie sich im Vorfeld bereits Gedanken darüber machen.

Welche Vorsorgedokumente können online erstellt werden?

Auf verschiedenen Online-Plattformen können alle wichtigen Vorsorgedokumente erstellt werden. Dazu gehören folgende Dokumente:

  • Patientenverfügung: In der Patientenverfügung wird angegeben, welche medizinischen Maßnahmen gewünscht oder abgelehnt werden. Sobald Sie sich selbst nicht mehr zu geplanten Maßnahmen äußern können, wird die Verfügung wirksam.
  • Vorsorgevollmacht: Die Vorsorgevollmacht regelt, wer in Ihrem Namen entscheidet, wenn Sie es selbst nicht mehr können. Das kann medizinische Behandlungen, Pflegemaßnahmen oder finanzielle Angelegenheiten (Bankgeschäfte) betreffen. In Deutschland hat nur jeder zweite Intensivpatient eine Vorsorgevollmacht51. Ohne Vollmacht muss ein Betreuer vom Gericht bestellt werden.
  • Betreuungsverfügung: Die Betreuungsverfügung ähnelt der Vorsorgevollmacht, ist aber nicht rechtsverbindlich. Der Betreuer ist nicht zu Handlungen berechtigt. Allerdings schlagen Sie damit dem Betreuungsgericht einen Betreuer vor, der dann vom Gericht bestätigt und unterstützt wird.
  • Organspendeausweis: Hier geben Sie an, ob nach Ihrem Tod Organe und Gewebe entnommen werden dürfen, welche das sind oder ob Ihnen eine von Ihnen benannte Person darüber entscheiden soll.
  • Sorgerechtsverfügung: In der Sorgerechtsverfügung geben Sie an, wer sich nach Ihrem Tod, bzw. wenn Sie nicht mehr ansprechbar sind, um Ihr Kind/Ihre Kinder kümmern soll. In der Regel folgt das Gericht diesem Wunsch, solange keine schwerwiegenden Gründe dagegensprechen.
Vorteile der digitalen Erstellung

Durch die einfache und verständliche Abfrage kann man relativ schnell und übersichtlich sicher gehen, dass man bei der Erstellung seiner Dokumente keinen Aspekt auslässt. Die Vorlagen können individuell konfiguriert und dadurch an die persönliche Lebenssituation angepasst werden. Während der Erstellung sieht man direkt eine Vorschau und kann sehen, wie sich die Beantwortung der einzelnen Fragen auf das fertige Dokument auswirkt. Nutzt man die digitale Ablage im persönlichen Kundenbereich, können die berechtigten Angehörigen oder Vertrauenspersonen dort direkt auf die Dokumente zugreifen. Alle Dokumente und Zugriffsrechte können dann auch schnell und einfach geändert werden.

Alle angebotenen Dokumente gelten ohne notarielle Beurkundung, was Zeit und Geld spart.

Nach Abschluss der Dokumentenerstellung erhält man einen Vordruck für eine Notfallkarte. Möchte man diese nutzen, kann man sie ausfüllen, unterschreiben und bei sich tragen. Bei einem Unfall, plötzlicher Erkrankung oder anderen Ernstfällen kann über die Karte die Kontaktperson schnell erreicht werden, die den online-Zugriff auf die hinterlegten Notfalldokumente hat.

Hinweis für österreichische Staatsbürger

Unser Artikel ist für in Deutschland gemeldete Leser gedacht. Für Österreicher ist die Registrierung auf einer deutschen Webseite problematisch 54. Nachfolgend finden Sie weiterführende Informationen:

Patientenverfügung allgemein

„Patientenverfügungen basieren auf nationalen Gesetzen. Deshalb sind die Vorsorgedokumente im Ausland grundsätzlich nicht rechtlich bindend – egal ob EU- oder Nicht-EU-Ausland. Das bedeutet: Während sich deutsche Ärzte an die Anweisungen in der Verfügung per Gesetz halten müssen, ist das im Ausland nicht der Fall.“ 

und

„In Österreich können Sie eine „beachtliche Willenserklärung“ verfassen, an die sich Ärzte nicht halten müssen. Oder Sie verfassen eine verbindliche Patientenverfügung – dafür müssen Sie sich ärztlich beraten lassen und die Verfügung gemeinsam mit einem Juristen verfassen. Die österreichische Patientenverfügung ist außerdem nur 8 Jahre gültig.“ 55

Patientenverfügung im Österreichischen Recht

Bundesgesetz über Patientenverfügungen (Patientenverfügungs-Gesetz – PatVG) 56

(1) Eine Patientenverfügung ist verbindlich, wenn sie schriftlich unter Angabe des Datums 1. vor einem Rechtsanwalt oder 2. vor einem Notar oder 3. vor einem rechtskundigen Mitarbeiter der Patientenvertretungen (§ 11e des Krankenanstalten- und Kuranstaltengesetzes, BGBl. Nr. 1/1957) oder 4. nach Maßgabe technischer und personeller Möglichkeiten vor einem rechtskundigen Mitarbeiter eines Erwachsenenschutzvereins errichtet worden ist und der Patient über die Folgen einer verbindlichen Patientenverfügung sowie die Möglichkeit des jederzeitigen Widerrufs belehrt worden ist.

(2) Die in Abs. 1 genannten Personen haben die Vornahme dieser Belehrung in der Patientenverfügung durch eigenhändige Unterschrift sowie unter Angabe ihres Namens und ihrer Anschrift zu dokumentieren und nach Maßgabe einer Verordnung der Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz gemäß § 14d ab technischer Verfügbarkeit die Patientenverfügung – sofern der Patient nicht widerspricht – in ELGA zur Verfügung zu stellen. In einer Verordnung gemäß § 14d ist festzulegen, in welcher Weise eine Zurverfügungstellung, allenfalls unter Einbindung der ELGA-Ombudsstelle gemäß § 17 GTelG 2012, zu erfolgen hat.

Vorsorgevollmacht im Österreichischen Recht

Die Vorsorgevollmacht kann nur vor einer Notarin/einem Notar, einer Rechtsanwältin/einem Rechtsanwalt oder in einfachen Fällen auch vor einem Erwachsenenschutzverein (falls ausreichend Kapazitäten vorhanden sind) errichtet werden. Sie muss schriftlich sein. Eine weitere Voraussetzung für die Errichtung ist die Geschäftsfähigkeit. 57

Geschäftsfähigkeit

Bei jedem Fall einer Demenz wird es irgendwann so weit sein, dass der Betroffene Geschäfte nicht mehr rechtswirksam abschließen kann. Er wird geschäftsunfähig. Das ist wichtig, um Menschen mit Demenz vor Betrug, Fehlkäufen oder unsinnigen Verträgen zu schützen. Auch wer geschäftsunfähig ist, darf jedoch weiterhin kleine Käufe, die sogenannten Bagatellgeschäfte, selbst erledigen (Lebensmittel und Getränke besorgen, Essen gehen, Brötchen holen oder Zeitschriften kaufen). Das ist auch wichtig, denn Sie sollen ja so lange wie möglich selbst bestimmt und eigenständig leben und handeln.

Ihr Ansprechpartner ist bei allen Fragen um die Geschäftsfähigkeit zunächst der behandelnde Hausarzt oder Facharzt. Er kann in einem Attest die Geschäftsunfähigkeit bescheinigen. Mit einem entsprechenden Attest können unsinnige Verträge und Käufe rückgängig gemacht werden. Gezahlte Beträge müssen zurückerstattet werden.

Mit einer Vorsorgevollmacht (siehe oben) oder mit einer Generalvollmacht können Sie eine Person bestimmen, die Ihre finanziellen Geschäfte erledigt. Haben Sie niemanden bestimmt, kann im Notfall ein Gericht einen gesetzlichen Betreuer für Ihre Finanzangelegenheiten einsetzen. Das geschieht jedoch nur dann, wenn Sie die Kontrolle verloren haben und zu befürchten ist, dass eine Gefahr für Ihr Vermögen besteht (zum Beispiel, wenn Sie Rechnungen und Mahnungen nicht mehr zahlen oder sich stärker verschulden).

Autofahren

Das Auto gibt Freiheit, Flexibilität und Mobilität. Das gilt besonders für Menschen, die fernab einer guten Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel leben. Auf der anderen Seite wird das Fahren mit Demenz jedoch irgendwann kritisch. Sobald eine Gefahr für den Demenzkranken oder andere Verkehrsteilnehmer nicht mehr ausgeschlossen werden kann, sollte der Führerschein im Idealfall freiwillig abgegeben werden.

Zur Sicherheit aller Beteiligten. Das wird der behandelnde Arzt bei Bedarf auch mit seinem Patienten besprechen und auf ihn entsprechend einwirken. Sieht der Arzt Gefahr im Verzug, zum Beispiel, wenn der Patient partout weiter fahren möchte, darf er in bestimmten Fällen sogar die ärztliche Schweigepflicht brechen und die Behörden informieren.

Kommt es zu Unfällen oder informiert ein Arzt die Behörde, kann die Fahrerlaubnis von staatlicher Seite entzogen werden oder eine fachärztliche Beurteilung der Fahrtauglichkeit angeordnet werden.

Hier finden Sie Hilfe bei rechtlichen Fragen

Die rechtlichen Aspekte bei Alzheimer oder anderen Formen der Demenz können oft kompliziert erscheinen. Wenn Sie eine ausführliche Beratung und Erklärung wünschen, dann können Sie eine Termin bei einem spezialisierten Rechtsanwalt oder bei einer Demenz-Beratungsstelle vereinbaren. Selbsthilfegruppen sind ebenfalls gute Ansprechpartner. Dort erhalten Sie Broschüren, Informationen sowie Adressen von Beratungsstellen oder Demenzsprechstunden.

Angehörige von Demenzkranken: So achten Sie auf sich selbst

Angehörige von Demenzkranken erleben viele schöne Momente, aber auch große Belastungen. Einen Menschen mit Demenz zu pflegen oder zu begleiten, ist nicht immer einfach. Es gibt viele herausfordernde Momente: Wenn es bei Ihrem Angehörigen oder Ihnen selbst psychische oder körperliche Probleme gibt. Wenn die Demenz voranschreitet und immer neue Einschränkungen hinzukommen. Wenn Ihr Angehöriger Verhaltensweisen zeigt, die Sie ärgern, verletzen oder überfordern. Wenn Sie plötzlich kaum noch Zeit für sich selbst und Ihr eigenes Leben haben. Und wenn Sie dann „nebenher“ auch noch bürokratische Hürden meistern müssen.

Damit daraus keine langfristige Überforderung entsteht, sollten Sie vorbeugen und sich bei Bedarf entlasten. Wie das machbar ist, erfahren Sie hier. Außerdem erklären wir Ihnen, wie Sie einen drohenden Burnout erkennen und vorbeugen können.

Angehörige sollten einer Überlastung frühzeitig vorbeugen

„Vorbeugen ist besser als heilen“, sagte schon vor fast 200 Jahren der Arzt Christoph Wilhelm Hufeland. Das gilt auch für pflegende Angehörige, die besonderen Belastungen ausgesetzt sind. Dauerstress kann das Risiko für Burnout, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere Krankheiten erhöhen. Er schadet aber auch dem Verhältnis zwischen Ihnen und Ihrem Angehörigen.
Wer überfordert und gestresst ist, reagiert schneller ungeduldig oder gereizt. Menschen mit Demenz reagieren daraufhin oft mit Trotz, Rückzug oder Aggression. Dadurch kann sich auf Dauer ein rauer Umgangston einschleichen. Sogar häusliche Gewalt entsteht manchmal aus solchen Konstellationen.

Suchen Sie erst dann nach Hilfe, wenn Sie bereits über lange Zeit unter kaum tragbarem Stress stehen, ist es eigentlich zu spät. Denn dann verursacht die Organisation von Unterstützung noch zusätzlichen Stress, da es schnell gehen muss und Sie kaum mehr die Kraft haben, sich umfassend um passende Hilfe zu kümmern.
Das Beste, das Sie tun können, ist deshalb die Vorbeugung. Damit erst gar keine Überlastung entsteht, können folgende Punkte helfen:

  • Klären Sie mit Freunden, Nachbarn und Verwandten, wer regelmäßig helfen kann und welche Unterstützung notwendig ist. So verteilen sich die Belastungen auf mehrere Schultern.
  • Führen Sie Hobbys und Freundschaften unbedingt weiter. Dadurch schaffen Sie sich nicht nur Auszeiten. Der Umgang mit freudigen Tätigkeiten und das Zusammensein mit anderen Menschen entspannt auch und macht Sie widerstandsfähiger gegen Stress.
  • Schaffen Sie sich regelmäßige Pausen und Freiräume. Sorgen Sie zum Beispiel dafür, dass Sie pro Woche mindestens einen ganzen Tag „frei“ haben.
  • Achten Sie auf Ihre Gesundheit. Essen Sie gesund, treiben Sie Sport und gehen Sie, wenn nötig, zum Arzt.
  • Informieren Sie sich frühzeitig über gesetzliche Hilfen und Betreuungsangebote in Ihrer Umgebung und nehmen Sie diese bei Bedarf auch in Anspruch.
  • Nehmen Sie Verhaltensweisen des Menschen mit Demenz nie persönlich. Durch die Demenz vergisst Ihr Angehöriger vielleicht Dinge oder Termine, macht Ihnen Vorwürfe oder reagiert unangemessen. Machen Sie sich stetig bewusst, dass der Abbau von Gehirnzellen dafür verantwortlich ist – nicht der Charakter oder eine böse Absicht Ihres Angehörigen.
  • Behalten Sie Ihren Humor, auch wenn es manchmal schwerfällt.

Für Ausgleich und Entspannung sorgen

Unsere körperliche und seelische Kraft ist begrenzt. Es ist ganz normal, dass man irgendwann an seine Grenzen gelangt. Fühlen Sie sich überfordert oder gestresst, dann sollten Sie am besten möglichst schnell die „Notbremse“ ziehen.

Hier finden Sie einige Ideen, wie Sie bei akutem Stress für Entlastung sorgen können:

  • Verschaffen Sie sich freie Zeit. Einige Stunden, einen Tag oder noch länger, je nach Bedarf. Dafür sorgen können Sie, indem Sie Nachbarn, Freunde, Familienangehörige oder eine Sozialstation bzw. Kurzzeitpflege einbinden. Nutzen Sie diese Zeit ganz gezielt für Unternehmungen, die Sie entspannen.
  • Wenn Sie Zeit zur Entspannung haben, würden Sie vielleicht am liebsten auf das Sofa fallen, die Beine hochlegen und einfach einmal nichts tun. Das ist für eine kurze Zeit auch hilfreich. Doch Studien zeigen, dass aktivere Dinge uns viel besser entspannen. Wie wäre es mit einem Massagetermin, einem Treffen mit den besten Freunden oder einem Spaziergang an der frischen Luft?
  • Entspannungstechniken wie Autogenes Training und Progressive Muskelentspannung können helfen, Körper und Geist bewusst „herunterzufahren“. So können Sie auch kurze Auszeiten für eine intensive Entspannung nutzen. Entspannungstechniken können Sie in Kursen lernen (zum Beispiel an Volkshochschulen, bei Fachärzten oder alternativ im Internet, auf CD/MP3 oder als Video).
  • Tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus, zum Beispiel in Selbsthilfegruppen. Dort treffen Sie nicht nur auf Verständnis von „Leidensgenossen“, sondern können auch Tipps und Informationen austauschen.
  • Sprechen Sie mit Ihrer Familie und Ihren Freunden, wenn es Ihnen zu viel wird. Emotionale Unterstützung, Gespräche und Zuspruch helfen oft schon viel.
  • Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers und gönnen Sie sich das, was Sie gerade brauchen.
  • Fühlen Sie sich akut stark überlastet, dann suchen Sie unbedingt sofort eine Lösung. Professionelle Helfer können Sie in dieser Situation erst einmal entlasten, während Sie die nächsten Schritte planen.

Wichtig für Angehörige: Anzeichen für Burnout erkennen und gegensteuern

Starke Belastungen können auf Dauer ein Burnout oder eine Depression auslösen 58. Gerade pflegende Angehörige haben ein erhöhtes Risiko, da Sie eine große Verantwortung zu tragen haben. Darum sollten Sie auf erste Warnzeichen achten, die auf ein beginnendes Burnout-Syndrom hindeuten können.

Warnzeichen für Burnout oder Depression:

  • Sie haben das Gefühl, nie Zeit zu haben und unentbehrlich zu sein.
  • Sie reagieren vermehrt gereizt, ungeduldig oder jähzornig.
  • Sie schlafen schlecht und können schwer einschlafen oder nicht durchschlafen.
  • Sie haben keine Zeit und Lust mehr für Freunde, Sport und Hobbys oder auch Sexualität.
  • Sie fühlen Sich momentan oft müde, erschöpft oder abgeschlagen.
  • Sie fühlen sich leer, niedergeschlagen oder traurig.
  • Dinge, die Ihnen vorher Freude gemacht haben, machen Ihnen plötzlich keinen Spaß mehr.
  • Die normalen Alltagsaufgaben fallen Ihnen zunehmend schwer und kosten Überwindung.
  • Sie können sich nicht gut konzentrieren.
  • Sie fühlen sich minderwertig oder schuldig.
  • Sie haben keinen Appetit mehr.
  • Nach Pausen fühlen Sie sich nicht erholter als vorher.
  • Sie fühlen sich krank oder haben ständig körperliche Probleme wie Magenschmerzen, Kopfschmerzen, Verspannungen, Rückenschmerzen oder Verdauungsprobleme.
  • Sie haben Selbstmordgedanken.

Wenn Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen bei sich oder jemand anderem entdecken, dann ist ein Arztbesuch dringend angeraten. Zudem können die oben genannten Tipps Ihnen helfen, für mehr Entlastung zu sorgen. Oft reichen schon kleine Änderungen, um nachhaltig für Entlastung zu sorgen.

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ABSENDEN
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  2. Ein offener Brief von Ronald Reagan. Aus Planet Wissen, 2018.[]
  3. Plog BA, Nedergaard M. The Glymphatic System in Central Nervous System Health and Disease: Past, Present, and Future. Annu Rev Pathol. 2018 Jan 24;13:379-394.[]
  4. Mons U et al. Alzheimer-Risikofaktor ApoE-E4: Hat der Cholesterinspiegel Einfluss auf die Kognition? Deutsche Ärzteblatt 2016; 113(37): [28][]
  5. Soscia SJ et al. The Alzheimer’s disease-associated amyloid beta-protein is an antimicrobial peptide. PLoS One. 2010 Mar 3;5(3):e9505.[]
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  7. Mirza A et al. Aluminium in brain tissue in familial Alzheimer’s disease. J Trace Elem Med Biol. 2017 Mar;40:30-36.[]
  8. Calderón-Garcidueñas L et al. Hallmarks of Alzheimer disease are evolving relentlessly in Metropolitan Mexico City infants, children and young adults. APOE4 carriers have higher suicide risk and higher odds of reaching NFT stage V at ≤ 40 years of age. Environ Res. 2018 Jul;164:475-487.[]
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  10. Zaccai J, et al. A systematic review of prevalence and incidence studies of dementia with Lewy bodies. Age Ageing. 2005 Nov;34(6):561-6.[]
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  12. Jellinger KA. Dementia with Lewy bodies and Parkinson’s disease-dementia: current concepts and controversies.J Neural Transm (Vienna). 2018 Apr;125(4):615-650.[]
  13. Mollenhauer B, et al. Demenz mit Lewy-Körpern und Parkinson-Krankheit mit Demenz: Zwei häufige Demenzformen, die oft nicht erkannt werden. Dtsch Arztebl Int 2010; 107(39): 684-91.[]
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  58. Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). S3-Leitlinie/Nationale Versorgungsleitlinie: Unipolare Depression. Langfassung, 2. Auflage, 2015.[]

Bildquellen

  • Ein Symbol für die Vorbeugung von Demenz: Orawan Pattarawimonchai | Shutterstock.com

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