Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson werden mit steigender Lebenserwartung immer häufiger. Doch eine Prävention ist möglich. Unter anderem durch die Ernährung und bestimmte Nahrungsinhaltsstoffe.
Zu den neurodegenerativen Erkrankungen zählen verschiedene Krankheitsbilder wie Demenz, Parkinson und Huntington. Sie alle haben gemeinsam, dass es zu einer fortschreitenden Schädigung von Nervenzellen kommt. Eine komplette Heilung gibt es bisher für keine dieser Erkrankungen. Doch eine Vorbeugung ist möglich. Unter anderem spielen dabei regelmäßige Bewegung und die Ernährung eine Schlüsselrolle. Viele Studien zeigen, dass ausgewählte Nahrungsbestandteile Effekte auf die Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen haben 1.
Hier haben wir für dich zusammengestellt, wie du mit deiner Ernährung zur Prävention neurodegenerativer Erkrankungen beitragen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Was sind neurodegenerative Erkrankungen?
Unser Gehirn ist die Steuerzentrale des gesamten Körpers. Milliarden von Nervenzellen sind zu einem komplexen Netzwerk verwoben und steuern nicht nur die Körperfunktionen (Atmung, Kreislauf, usw.), sondern auch unser Denken, unsere Bewegung und unser Handeln. Die Kontaktstellen zwischen einzelnen Nervenzellen heißen Synapsen. Dort sorgen Neurotransmitter wie Acetylcholin, Noradrenalin oder GABA (Gamma-Aminobuttersäure) für eine Weiterleitung der Nervenimpulse.
Natürliche Degeneration im Alter
Wenn wir altern, altern auch das Gehirn und das zentrale Nervensystem. Mit der Zeit sind messbar weniger Mikronährstoffe und weniger Schutzsubstanzen (Antioxidantien) in den Körper- und Nervenzellen vorhanden. Zusätzlich können sich Ablagerungen bilden, die die Reizleitung verlangsamen. Mit fortschreitendem Alter kommt es nach und nach auch zum Abbau von Nervenzellen. Die Folge können Altersvergesslichkeit, Konzentrationsprobleme oder Müdigkeit sein. Diese natürliche Degeneration lässt sich nicht verhindern oder rückgängig machen. Durch Prävention, unter anderem durch die Ernährung, kannst du jedoch dafür sorgen, dass der Abbau langsamer vonstattengeht oder erst später beginnt.
Welche neurodegenerativen Erkrankungen gibt es?
Von einer neurodegenerativen Erkrankung sprechen Mediziner immer dann, wenn das Nervensystem chronisch und fortschreitend von Schädigungen oder Abbau betroffen ist. Zu den neurodegenerativen Erkrankungen zählen unter anderem:
- Demenz-Erkrankungen, vor allem die Alzheimer-Demenz, machen rund 60 bis 70 Prozent aller neurodegenerativen Erkrankungen aus 2.
- Parkinson-Erkrankung
- Huntington-Erkrankung (Chorea Huntington)
Diese Erkrankungen gelten als nicht heilbar und schreiten nach ihrem Ausbruch zunehmend fort. Da die Lebenserwartung hierzulande stetig steigt, nimmt auch die Zahl der Betroffenen zu. Darum spielt die Prävention bei diesen Krankheiten eine besonders wichtige Rolle. Die Ernährung kann dabei auf vielfältige Weise Einfluss auf verschiedene Faktoren nehmen, die mit der Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen in Verbindung gebracht werden.
Wie entstehen neurodegenerative Krankheiten?
Es gibt unzählige Forschungsergebnisse zur Entstehung von Demenz und anderen neurodegenerativen Erkrankungen. Zu den Ursachen neurodegenerativer Erkrankungen gehören unter anderem Ablagerungen falsch gefaltete Proteine, ein erhöhter oxidativer Stress (höhere Konzentration an Sauerstoffradikalen) und lokale Entzündungsreaktionen.
Manche Fragen bleiben aber auch immer noch offen. Denn viele Mechanismen, die zur Krankheitsentstehung beitragen, scheinen voneinander abhängig zu sein oder sich gegenseitig zu verstärken 3. Zum Beispiel kann ein erhöhter oxidativer Stress dafür sorgen, dass vermehrt falsch gefaltete Proteine entstehen und sich eher ablagern. Kommt es dadurch zum Absterben von Nervenzellen, treten entzündliche Prozesse auf. Diese können weitere Nervenzellen schädigen und empfänglicher für Schäden durch oxidativen Stress machen.
Bisher ist unklar, was Ursache und was Wirkung ist. Einen einzigen Ansatzpunkt zur Vorbeugung und Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen gibt es deshalb nicht. Auch das bestärkt nochmals die große Bedeutung der Ernährung. Denn durch bestimmte Nahrungsbestandteile lässt sich auf fast alle dieser Mechanismen Einfluss nehmen.
Als Risikofaktoren für Demenz gelten:
- starkes Übergewicht
- Bluthochdruck
- Herz-Kreislaufprobleme
- Diabetes
- Rauchen
- Depression
- Bewegungsmangel
- Mangel an geistiger Aktivität
- Geringe soziale Kontakte
Einfluss der Ernährung auf Gehirn, Nervenzellen und Psyche
In den letzten Jahrzehnten hat sich unsere Ernährung massiv verändert. Das hat, so vermuten Forscher, einen Einfluss auf das häufigere Auftreten bestimmter Zivilisationskrankheiten. Studien weisen darauf hin, dass es auch bei den neurodegenerativen Erkrankungen einen maßgeblichen Zusammenhang mit der Ernährung gibt 1. Nicht umsonst wird heute zum Beispiel die mediterrane Diät von der WHO 4 und von internationalen Forschergruppen 5 als Vorbeugung gegen Alzheimer-Demenz empfohlen.
Wie beeinflusst die Ernährung die Synapsenbildung und den Erhalt von Nervenzellen?
So vielfältig wie die Ursachen neurodegenerativer Erkrankungen sind, so vielfältig ist auch der Einfluss der Ernährung. Eine wichtige Rolle spielen Antioxidantien, die freie Radikale abfangen und dadurch den oxidativen Stress vermindern. Andere Nahrungsbestandteile wie Polyamine sorgen dafür, dass Zellmüll effektiver entsorgt wird. Das funktioniert über die Anregung der Autophagie, des zelleigenen Recyclingsystems. Andere Nährstoffe fördern die Energieproduktion innerhalb der Zellen.
Bei der Alzheimer-Demenz kommt es schon früh zu einem Verlust der Synapsen. Dadurch ist die Verbindung zwischen den Nervenzellen gestört, was zu zunehmenden Einschränkungen wie Vergesslichkeit und Verwirrung führt. Eine entsprechende Ernährung kann die Synapsenbildung beeinflussen. Diese hängt maßgeblich von der Verfügbarkeit von Phosphatidylcholin ab 6. Für dessen Bildung sind wiederum viele Faktoren aus der Ernährung wichtig, zum Beispiel bestimmte Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren.
Einfluss der Ernährung auf Stimmung und Stresstoleranz
Stress entsteht durch körperliche und psychische Belastungen. Dauerhafter, negativer Stress kann gesundheitliche Probleme zur Folge haben. Es kommt zu einem erhöhten Spiegel des Stresshormons Cortisol (Hypercortisolismus). Dieser kann Niedergeschlagenheit, Gereiztheit, Depressionen und Burn-out begünstigen. Körperlich sind zahlreiche Folgen von Dauerstress bekannt 7: Die Risiken für Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Magengeschwüre, Krebserkrankungen und Typ-2-Diabetes steigen.
Auch das Immunsystem leidet, was zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen kann. Und auch neurodegenerative Erkrankungen wie die Demenz treten eher bei Menschen auf, die im Leben viel Stress haben 8. Die Stresstoleranz kann durch die Ernährung verbessert werden. Bei stressanfälligen Personen scheinen bestimmte Nahrungsinhaltsstoffe stabilisierend auf die Psyche zu wirken. Hier spielen vor allem Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und die Vitaminzufuhr eine Rolle 7. Auch eine erhöhte Kohlenhydratzufuhr und weniger Proteine in der Nahrung können die Stresstoleranz mancher Menschen erhöhen.
Gesunde Ernährung hilft, Übergewicht zu vermeiden
Die Ernährung hat auch Einfluss auf das Gewicht. Und dieses wirkt sich auf viele gesundheitliche Faktoren aus. Unter anderem wird durch einen hohen BMI das Risiko für das Auftreten demenzieller Erkrankungen erhöht 9. Warum durch Übergewicht das Risiko erhöhte wird, wissen Ernährungswissenschaftler und Mediziner bisher nicht genau. Dabei spielen möglicherweise auch andere Krankheiten eine Rolle, die durch Übergewicht begünstigt werden. Dazu gehören unter anderem Diabetes und Bluthochdruck, die wiederum das Demenzrisiko erhöhen.
Durch deine Ernährung kannst du also auch auf indirektem Wege das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen verringern. Und zwar, indem du auf eine leichte und ausgewogene Kost achtest, mit der du dein Gewicht gut halten kannst. Bei starkem Übergewicht solltest du einen Weg finden, wie du nachhaltig abnehmen kannst.
Ernährung, Darmmikrobiom und Gehirn hängen eng zusammen
Heute wissen wir viel mehr über den Darm als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Seitdem spricht man oft vom “Bauchhirn” oder der Darm-Hirn-Achse. Denn Darm und Hirn stehen in engem Kontakt. Hormone, das Immunsystem und verschiedene Nerven, darunter der größte Nerv des vegetativen Nervensystems, der Nervus vagus, sind an der Kommunikation zwischen den Darmzellen und dem Gehirn beteiligt 10.
Innerhalb des Darmes kommt dem Darmmikrobiom (Darmflora) eine besonders wichtige Bedeutung zu. Die Darmbakterien bilden Signalstoffe, die an der Kommunikation innerhalb der Darm-Hirn-Achse beteiligt sind. Dadurch beeinflussen diese von uns meist wenig beachteten “Untermieter” unsere kognitiven Funktionen. Wichtig ist dabei die Zusammensetzung der Art und Menge verschiedener Bakterien. Eine ausgewogene Ernährung, Heilfasten, Probiotika und Präbiotika können dazu beitragen, den Darm und seine Bewohner gesund zu erhalten – und nehmen dabei gleichzeitig einen positiven Einfluss auf die Psyche. Lese hierzu unseren Artikel zum Thema Demenzvorbeugung durch Heilfasten.
Welche Nährstoffe schützen vor degenerativen Prozessen?
Die Ernährung kann also einen großen Beitrag zur Vorbeugung neurodegenerativer Erkrankungen leisten. Forscher haben inzwischen eine ganze Reihe von Nahrungsbestandteilen entdeckt, die dabei eine Rolle spielen. Darunter sind verschiedene Nährstoffe, Pflanzeninhaltsstoffe und Stoffgruppen zu finden, die so vielfältig sind, wie ihre Wirkmechanismen im Körper. Im Folgenden haben wir für dich einige der wichtigsten Nahrungsinhaltsstoffe zusammengestellt, die Gehirn und Nerven unterstützen.
Omega-3-Fettsäuren
Ungesättigte Fettsäuren, und hier ganz speziell die Omega-3-Fettsäuren, kennt fast jeder. Schon lange weiß man, dass sie sich positiv auf den Cholesterinspiegel und auch auf Herz und Kreislauf auswirken. Gute Quellen für Omega-3-Fettsäuren sind fettreicher Seefisch sowie hochwertige Öle wie Leinöl, Hanföl oder Walnussöl. Studien zeigen, dass die Fettsäuren aber noch mehr können. Sie können bestimmte Arten von Ablagerungen im Gehirn verhindern 11. Bei Parkinson und Alzheimer deuten verschiedene Studien auf weitere positive Effekte hin. Außerdem sind Omega-3-Fettsäuren auch an der Synapsenbildung beteiligt 6.
Pflanzenextrakte und Inhaltsstoffe nervenstärkender Heilpflanzen
Zahlreiche Heilpflanzen und Pflanzenextrakte haben belegte neuroprotektive und nervenstärkende Wirkungen. Darunter fallen zum Beispiel:
- Süßholzwurzel: Die chinesische Süßholzwurzel (Glycyrrhiza glabra) wird seit langem als mildes, pflanzliches Mittel bei Husten und Atemwegsinfekten verwendet. Die antientzündliche Wirkung nutzt jedoch auch dem Gehirn, schützt die Nervenzellen und verbessert das Gedächtnis. Darauf weisen zumindest zahlreiche Laborversuche hin 12 13.
- Kurkuma: Die gemahlene Wurzel der Kurkuma-Pflanze (Curcuma longa) ist nicht nur ein beliebtes Gewürz und Bestandteil von Curry. Der Inhaltsstoff Curcumin hat auch entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften 14, was Kurkuma zu einem vielversprechenden Kandidaten für die Prävention von Demenz gemacht hat.
- Grüntee: Im asiatischen Raum gilt grüner Tee traditionell als konzentrationsfördernd. Inzwischen belegen Studien, dass das enthaltene EGCG (Epigallocatechingallat) ein effektives Antioxidans ist. Es unterstützt im Gehirn den Abbau des Phospho-Tau-Proteins 15, das mit Alzheimer im Zusammenhang steht und kann die Konzentration und Merkfähigkeit steigern 16.
- Nachtschattengewächse (Nikotin): Nikotin senkt das Risiko für Parkinson, zeigen Studien. Doch natürlich ist das kein Grund, mit dem Rauchen anzufangen. Nachtschattengewächse wie Paprika, Tomaten und Kartoffeln enthalten kleine Mengen an Nikotin, die nicht gesundheitsschädlich sind, aber die zur Parkinson-Vorbeugung ausreichen könnten 17.
- Weihrauch: Das Harz des indischen Weihrauchs (Boswellia serrata) ist schon seit langem Bestandteil der ayurvedischen Medizin. Erst später entdeckte ihn auch die Schulmedizin. Heute ist die entzündungshemmende Wirkung belegt. Weihrauch ist Bestandteil von Rheuma-Salben und wird auch innerlich eingesetzt. Er hemmt bestimmte Entzündungsstoffe (Leukotriene). Diese Leukotriene spielen auch bei Alzheimer und Parkinson eine wichtige Rolle.
- Hopfenblüte: Die Blüte der Hopfenpflanze (Humulus lupulus) ist besonders reich an Xanthohumol. Dieser Inhaltsstoff schützte in Laborversuchen die Nervenzellen und unterstützte die Gedächtnisleistung 18.
- Schwarzer Pfeffer (Piperin): Extrakte aus schwarzem Pfeffer enthalten Piperin. Piperin kann dafür sorgen, dass andere Pflanzeninhaltsstoffe wie Polyphenole oder die Inhaltsstoffe von Kurkuma besser aufgenommen werden und effektiver wirken können.
Antioxidantien
Freie Radikale tragen maßgeblich zu Alterungsprozessen bei und verursachen Zellschäden. Auch bei der Entstehung von neurodegenerativen Erkrankungen spielen sie eine Rolle. Kein Wunder also, dass einige der wirksamsten, nervenschützenden Pflanzeninhaltsstoffe zu den Antioxidantien gehören. Sie fangen freie Radikale und schützen so alle Körperzellen vor oxidativem Stress. Antioxidantien sollten auf jeden Fall Teil deiner Ernährung sein. Nicht nur, um deine Nervenzellen besonders zu schützen, sondern auch, weil sie als natürliches Anti-Aging-Mittel in vielen verschiedenen Bereichen fungieren.
Zu den bedeutsamsten Antioxidantien zählen die Polyphenole. Sie kommen sehr häufig in Pflanzen vor. Zu ihnen gehören unter anderem viele Pflanzenfarbstoffe. Beispielsweise gelten Quercetin (aus der Zwiebel) und Pterostilben (aus der Blaubeere) als antioxidativ und entzündungshemmend. Weitere wichtige Antioxidantien in der Nahrung tragen ebenfalls dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Dazu gehören Vitamine wie Vitamin A, E, C und B2 und Mineralstoffe wie Zink und Selen.
Vitamine
Nicht nur die antioxidativ wirkenden Vitamine (siehe oben) sondern auch viele weitere Vitamine können sich positiv auf die Prävention neurodegenerativer Erkrankungen auswirken. Wichtig sind hierbei vor allem die B-Vitamine. Sie sind wasserlöslich und können (bis auf Vitamin B2) nicht gespeichert werden. Deshalb ist eine regelmäßige Zufuhr in ausreichender Menge nötig, damit Stoffwechsel, Immunsystem und viele weitere Körperprozesse reibungslos funktionieren können.
Polyamine
Polyamine gelten als echte “Jungbrunnen” in der aktuellen Forschung.
Taurin
Taurin fungiert als Botenstoff für die Nervenzellen. Es wirkt antioxidativ, entzündungshemmend und ist vermutlich auch an der Entwicklung des Zentralnervensystems beteiligt. Häufig findet man Taurin in Energydrinks, wo es konzentrationsfördernd und, oft in Kombination mit Koffein, leistungssteigernd wirken soll. Diese Taurinquelle ist selbstverständlich nicht empfehlenswert. Doch auch die natürlichen Taurinquellen (Fleisch, Innereien, Eier, Milch, Meeresfrüchte) sollte man nicht zu häufig konsumieren.
Sind Nahrungsergänzungsmittel für eine optimale Nährstoffzufuhr sinnvoll?
Theoretisch lässt sich der Bedarf an Nährstoffen, Vitamine, Mineralstoffen, Antioxidantien und allen nötigen sekundären Pflanzenstoffen durch die Ernährung decken. Allerdings ist dafür eine sehr ausgewogene Kost nötig, die täglich wechselnde Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Vollkorn, aber auch etwas Fisch, Eier und Fleisch enthält. Gemüsemuffel nehmen in den aller meisten Fällen zu wenige Vitalstoffe auf. Doch auch wer sich vegetarisch oder vegan ernährt oder einfach weniger tierische Nahrung konsumieren möchte, dem können bestimmte Vitalstoffe fehlen. Denn einige der genannten neuroprotektiven Ernährungsbestandteile kommen fast ausschließlich in Fleisch vor (zum Beispiel Taurin und viele B-Vitamine).
Zudem sind auch viele der oben beschriebenen Heilpflanzen nicht Teil der normalen Ernährung. Und wenn doch (z. B. Kurkuma) ist die nötige Dosierung schwierig im Alltag zu erreichen. Allerdings sollte man hier bei Nahrungsergänzungsmittel genau auf den Hersteller achten und dubiose Internet-Billig-Angebote besser meiden. Denn Pflanzeninhaltsstoffe haben einige Besonderheiten: In Pflanzen schwanken die Gehalte an Wirkstoffen (und manchmal auch an schädlichen Begleit-Substanzen) stark, je nach Anbau, Wetter, Zuchtsorte, Boden und Erntezeitpunkt. Deshalb sind medizinisch geprüfte Pflanzenextrakte mit gleichbleibender Wirksamkeit ideal. Ein seriöser Hersteller ist beim Kauf von Nahrungsergänzungspräparaten deshalb besonders wichtig.
- Verena Isabell Leussink. Aspekte der Ernährung zur Prävention und Therapie chronisch neurologischer Erkrankungen. Der Nervenarzt 2019;90, S. 843–857 [↩][↩]
- The EU Joint Programme – Neurodegenerative Disease Research (JPND): Was sind neurogenerative Erkrankungen? Im Internet: https://www.neurodegenerationresearch.eu/de/was-sind-neurodegenerative-erkrankungen/[↩]
- Kurt A. Jellinger: Recent advances in our understanding of neurodegeneration. Journal of Neural Transmission, 2009; 116(9): S. 1111–1162 [↩]
- Risk reduction of cognitive decline and dementia: WHO guidelines. 2019. ISBN 978-92-4-155054-3[↩]
- Livingston G et al. Dementia prevention, intervention, and care. Lancet 2017;390(10113):2673-2734[↩]
- Veber V, Roeska K. Nährstoffdefizite bei Patienten mit Alzheimer-Krankheit – bedeutend für einen ernährungsbedingten Therapieansatz? (Kongressbeitrag). Aktuelle Ernährungsmedizin 2014; 39 – P44[↩][↩]
- Alexandra Schek. Einfluss der Ernährung auf Depressivität und Stresstoleranz. 2003; Forum Psychotherapeutische Praxis 3(4):163-172[↩][↩]
- Johansson L, et al. Common Psychosocial Stressors in Middle-Aged Women Related to Longstanding Distress and Increased Risk of Alzheimer’s Disease: A 38-year Longitudinal Population Study. BMJ Open 2013 Sep 30;3(9):e003142.[↩]
- Livingston G et al. Dementia prevention, intervention, and care. Lancet 2017;390(10113):2673-2734 [↩]
- Schmidt C. Mental health: thinking from the gut. Nature 2015;518(7540):12-5.[↩]
- Ren H. Omega-3 Polyunsaturated Fatty Acids Promote Amyloid-β Clearance From the Brain Through Mediating the Function of the Glymphatic System. FASEB J 2017 Jan;31(1):282-293.[↩]
- Link P, et al. Extracts of Glycyrrhiza uralensis and Isoliquiritigenin Counteract Amyloid-β Toxicity in Caenorhabditis elegans. Planta Med 2015; 81(05): 357-362.[↩]
- Cui Y-M, et al. Effect of Glabridin From Glycyrrhiza Glabra on Learning and Memory in Mice. Planta Med 2008 Mar;74(4):377-80.[↩]
- Menon VP, Sudheer AR. Antioxidant and Anti-Inflammatory Properties of Curcumin. Adv Exp Med Biol 2007;595:105-25.[↩]
- Chesser AS, et al. Epigallocatechin-3-gallate Enhances Clearance of Phosphorylated Tau in Primary Neurons. Nutr Neurosci 2016;19(1):21-31.[↩]
- Park S-K, et al. A Combination of Green Tea Extract and L-Theanine Improves Memory and Attention in Subjects With Mild Cognitive Impairment: A Double-Blind Placebo-Controlled Study. J Med Food 2011 Apr;14(4):334-43.[↩]
- Nielsen SS, et al. Nicotine From Edible Solanaceae and Risk of Parkinson Disease. Ann Neurol . 2013 Sep;74(3):472-7.[↩]
- Zamzov D, et al. Xanthohumol improved cognitive flexibility in young mice. Behav Brain Res. 2014 Dec 15; 275: 1–10.[↩]
Bildquellen
- Ein Symbol für die Vorbeugung von Demenz: Orawan Pattarawimonchai | Shutterstock.com
Dr. Silvia Nold ist promovierte Biologin und hat eine abgeschlossene Ausbildung als pharmazeutisch-technische Assistentin mit Schwerpunkt Ernährungslehre. Sie war mehrere Jahre in der medizinischen Diagnostik tätig. Dr. Nold schreibt für LPZ Publishing and Consulting LLC über Themen der Biologie, Medizin und Ernährung.